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Temperaturrekord in Deutschland: Deutscher Wetterdienst annulliert Wert


Messung nicht repräsentativ
Deutscher Wetterdienst annulliert Temperaturrekord

Von dpa
Aktualisiert am 17.12.2020Lesedauer: 2 Min.
Die Wetterwarte des Deutschen Wetterdienstes in Lingen: Nach "nicht repräsentativen" Werten soll die Station geschlossen werden.Vergrößern des BildesDie Wetterwarte des Deutschen Wetterdienstes in Lingen: Nach "nicht repräsentativen" Werten soll die Station geschlossen werden. (Quelle: Christophe Gateau/dpa)
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Der Juli 2019 war heiß – aber nicht so heiß, wie bisher vom Deutschen Wetterdienst angegeben. Schon bei der Veröffentlichung des Rekordwertes gab es Zweifel. Schuld soll ein Wärmestau sein.

Der Deutsche Wetterdienst hat seinen Hitzerekord annulliert. Die bislang höchste Temperatur war am 25. Juli 2019 in Lingen im Emsland gemessen worden. Untersuchungen ergaben, dass am Messfeld der Station immer wieder Temperaturen auftraten, die für die Region nicht repräsentativ sind, wie ein Sprecher des DWD am Donnerstag sagte. Das sei auch an jenem Tag im Juli 2019 so gewesen. "Deshalb muss der in Lingen gemessene deutsche Rekordwert von 42,6 Grad aus dem DWD Klimaarchiv gestrichen werden." Der neue Rekord liegt laut der Meteorologen nun bei 41,2 Grad, die ebenfalls am 25. Juli 2019 in den Wetterstationen Duisburg-Baerl und Tönisvorst gemessen worden waren.

"Nach Überprüfungen wurde festgestellt, dass die Temperaturmessungen nicht mehr repräsentativ waren mit der Umgebung", hieß es. Der Lingener Wert lag deutlich über den übrigen Spitzenwerten, die an diesem ganz besonders heißen Tag in Deutschland gemessen wurden. Schon damals kam Kritik auf, dass dieser Wert eigentlich nicht stimmen könne.

Wärmestau soll Schuld an den falschen Werten sein

Verantwortlich dafür sei die in den vergangenen Jahren deutlich gewachsene Vegetation in direkter östlicher Nachbarschaft der Station, hieß es nun beim DWD. Sie behindere immer wieder bei Windrichtungen aus Nordosten bis Südosten den Luftaustausch. "Deshalb konnte sich ein Wärmestau bilden." Um die Vergleichbarkeit zu gewährleisten versucht der DWD an allen etwa 800 Wetterstationen die gleichen Bedingungen zu schaffen.

Nur hatten viele Experten außerhalb des Deutschen Wetterdienst genau auf diese Argumente auch seinerzeit schon hingewiesen. Stutzig hatte sie gemacht, dass die Messwerte benachbarter Stationen allesamt unterhalb der 40-Grad-Marke pendelten: In der Nachbarstadt Meppen waren es 39,2 Grad, in der niederländischen Nachbarregion Twente 39,5 Grad und in Alfhausen im Nachbarlandkreis Osnabrück wurden 38,5 Grad gemessen.

Messdaten sollen aus den Archiven entfernt werden

Dennoch hielt der Deutsche Wetterdienst lange an dem Lingener Rekord fest. Schließlich entschloss sich der Wetterdienst Anfang Juni dieses Jahres, die Daten der Messstation vorerst nicht mehr zu veröffentlichen und gleichzeitig Kontrollmessungen vorzunehmen. Erst da wies auch der DWD darauf hin, dass es auffallende Unterschiede gab zwischen den Lingener Werten und anderen Messstationen im Emsland.

Die Messdaten aus der Lingener Messstation hat der DWD nun schon seit Monaten nicht mehr veröffentlicht. Jetzt sollen auch die Daten seit Januar 2017 aus den frei zugänglichen Angeboten entfernt werden. Im Frühjahr soll endlich eine neue Station in Lingen-Baccum eröffnet werden. Der Umzug der Station ist schon seit Jahren geplant.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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