12 neue Elektroautos mit Mega-Reichweiten – auch Mercedes glänzt

Der größte Kritikpunkt an Elektroautos lautete stets "mangelnde Reichweite". Ob sich das bald ändert? Die meisten neuen E-Modelle bieten bei vollem Akku jedenfalls satte Fahrdistanzen. Und die Entwicklung ist noch längst nicht zu Ende.

"Lage, Lage, Lage" predigen Immobilienmakler, wenn sie nach dem wichtigsten Merkmal einer Immobilie gefragt werden. Würde man Autofahrer nach dem zentralen Kriterium für ein Elektroauto fragen, käme wohl "Reichweite, Reichweite, Reichweite" als Antwort. Tatsächlich nannten in einer Umfrage Anfang vergangenen Jahres 58 Prozent der Teilnehmenden die Reichweite als wichtigste Eigenschaft eines E-Autos. Erst danach, mit 50 Prozent Zustimmung, folgte das Preis-Leistungs-Verhältnis.

Die Hersteller reagieren auf die Sorge vieler potenzieller Elektroauto-Kunden, entweder ständig nach Lademöglichkeiten suchen zu müssen, oder mit leerem Akku liegen zu bleiben. Als Reaktion darauf werden E-Autos immer öfter zu Marathon-Modellen aufgerüstet. Die kürzlich vorgestellte Mercedes-Studie Vision EQXX etwa ist konsequent auf Effizienz getrimmt, mit einem Spezial-Akku und einem Solardach ausgerüstet und soll pro Batterieladung tausend Kilometer fahren. In jedem Fall ist das weiter, als auch die größte Reichweitenangst reicht. Eine aktuelle Onlineumfrage der Unternehmensberatung Deloitte ergab, dass Autofahrer in Deutschland im Schnitt 616 Kilometer Reichweite von einem Elektroauto erwarten.

Wie viel Reichweite braucht man wirklich?

Nähert man sich dem Problem rein rechnerisch, löst es sich ohnehin in Luft auf. Die durchschnittliche Jahresfahrleistung liegt bei rund 13.000 Kilometern. Das ergibt pro Tag 35 Kilometer. Diesen Durchschnittswert zugrunde gelegt, würde die Akkukapazität fast aller Elektroautos, die hierzulande aktuell angeboten werden, für mindestens eine Woche ausreichen, meist sogar deutlich länger. Der VW ID.3 etwa kommt auch mit dem kleineren der beiden angebotenen Akkus (58 kWh) laut WLTP-Norm 383 Kilometer weit; beim Opel Corsa-e sind es 359 Kilometer, beim Mercedes EQA 423 Kilometer, der Tesla Model 3 schafft 491 Kilometer.

Schon diese Beispiele zeigen, dass es im automobilen Alltagsbetrieb kaum Grund zu Reichweitenangst gibt. Auf Langstrecken verschiebt sich das Bild allerdings. Wer mit einem E-Auto regelmäßig große Distanzen zurücklegen möchte, sollte ein Modell mit möglichst großem Akku und darüber hinaus mit einer möglichst hohen Ladeleistung wählen – idealerweise 150 kW Leistung beim Gleichstromladen (DC) oder mehr. So lässt sich die Zahl der Ladestopps minimieren – und außerdem auch die Ladezeit.

So fährt man mit dem E-Auto weiter

Doch auch ohne Super-Akku sind Langstreckenfahrten mit einem Elektroauto möglich. Denn grundsätzlich hängt die Reichweite zwar von der Speicherkapazität des Akkus ab, doch es gibt einige weitere Faktoren, die entscheidenden Einfluss auf den Energieverbrauch eines E-Modells haben. Dazu gehören vor allem die Geschwindigkeit, der Fahrstil und damit das Ausnutzen des Rekuperationseffekts, die Außentemperatur und der Strombedarf anderer Verbraucher wie Musikanlage, Gebläse, Sitzheizung oder Beleuchtung.

Die wichtigste Therapie gegen die Sorge, als E-Auto-Fahrer irgendwann mit leerem Akku auszurollen, ist dennoch das technische Aufrüsten der Hersteller. Die neuen, für 2022 angekündigten Elektroautos treten fast ausnahmslos mit Akkupaketen an, die auch ausdauernde Langstreckenfahrer zufriedenstellen dürften. Hier finden Sie einen Überblick über die kommenden Modelle und ihre Norm-Reichweiten.

Neue Elektroautos 2022

^{(Nach Reichweite sortiert)}