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IAA in der Krise? – Diese Autobauer kommen nicht


Kein Interesse an der Messe
IAA in der Krise? Diese Autobauer kommen nicht

dpa, Thomas Strünkelnberg, hs, t-online.de

Aktualisiert am 10.09.2017Lesedauer: 3 Min.
Auf der großen Glitzer-Show IAA werden vom 14. bis 24. September einige Neuheiten enthüllt.Vergrößern des BildesAuf der großen Glitzer-Show IAA werden vom 14. bis 24. September einige Neuheiten enthüllt. (Quelle: Symbolbild, Uwe Zucchi/dpa-bilder)
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Die IAA (14. bis 24. September 2017) gilt als eine der wichtigsten Automessen der Welt. Doch in diesem Jahr werden viele namhafte Autohersteller nicht vertreten sein. Und auch die anhaltende Dieselkrise und drohende Fahrverbote überschatten die Veranstaltung in Frankfurt.

IAA: Diese Autobauer kommen nicht

Immer häufiger entscheiden sich Autofirmen gegen Automessen und präsentieren sich auf anderen Veranstaltungen. Nissan beispielweise verzichtet auf eine Teilnahme an der IAA und stellte seine Innovationen stattdessen bereits im März 2017 auf der CeBIT in Hannover vor.

Auch die Autokonzerne Fiat, Peugeot, Volvo, DS, Infiniti, Alfa Romeo, Lancia, Abarth, Jeep und Mitsubishi haben ihre Teilnahme abgesagt.

In der Firmenzentrale von Tesla im kalifornischen Palo Alto sieht man der IAA 2017 ebenfalls mit großer Entspannung entgegen. Die Messe drückt für viele mehr denn je die alte Autowelt aus – und genau hier möchten sich Tesla und Elon Musk nun wirklich nicht sehen.

Gegen dieses Image wollen die Organisatoren der Messe mit dem Motto "Zukunft erleben" ankämpfen. Diese Schwerpunkte setzt die IAA in diesem Jahr:

Abgasskandal und Diesel

Noch viele Jahre werden Verbrennungsmotoren die Autos antreiben – das zu betonen, werden die deutschen Autobauer und Zulieferer nicht müde. Das schließt den Diesel ein, allerdings sinkt sein Marktanteil bei Neuwagen in Deutschland seit langem. Im Juli gab er auf 40,5 Prozent nach – das war im Vergleich zum Vorjahresmonat ein Rückgang bei den Neuzulassungen um 12,7 Prozent.

Ein Grund: Immer neue Berichte über Abgastricksereien, Differenzen zwischen Abgaswerten auf dem Prüfstand und im echten Verkehr sowie Debatten über Fahrverbote für ältere Dieselmodelle verunsichern. Die Branche versucht gegenzusteuern – wie jüngst auf dem Dieselgipfel, als die deutschen Autobauer versprachen, Millionen ältere Wagen per Software-Update nachzurüsten. Außerdem sollen Prämien den Kauf neuer Dieselfahrzeuge ankurbeln. Kritiker finden dies unzureichend.

Unter den Herstellern ist bei ihnen seit langem vor allem Volkswagen im Fokus. Der Konzern hatte im September 2015 eingeräumt, die Abgasreinigung von Millionen von Dieselmotoren manipuliert zu haben. Dies hatte den Konzern in eine tiefe Krise gestürzt – und über 20 Milliarden Euro gekostet. Das Diesel-Image hat seitdem schwer gelitten.

Alternative Antriebe

Das E-Auto bleibt ein Mega-Trend – doch der Elektropionier Tesla ist mit seinem wichtigen Volumenmodell 3 bei der Messe nicht am Start. Anfang Juli begann die Serienproduktion des ersten günstigeren Wagens von Tesla. Für 2020 wird bei der Produktion die Millionen-Marke angepeilt. Ebenfalls ab 2020 sagt VW-Markenchef Herbert Diess nach früheren Angaben den Durchbruch für die Elektromobilität voraus – mit dem Start des VW-Hoffnungsträgers ID.

Mehr als 30 Elektrofahrzeuge bieten die deutschen Hersteller laut Branchenverband VDA als Serienmodelle an. Das Problem: Sie sind noch vergleichsweise teuer, und die Reichweiten genügen vielen Autofahrern nicht. Während es in Großstädten dichte Ladenetze gibt, ist die Abdeckung auf dem Land zudem noch dünn.

Und weil die Ökobilanz vom Strommix abhängt, wird immer wieder etwa auf die Brennstoffzelle verwiesen. Diese sei ein "ewiges Zukunftsmodell", kritisierte Branchenexperte Ferdinand Dudenhöffer unlängst. "China als größter Markt der Welt wird es nicht nehmen." Dort setze man auf das E-Auto.

Digitalisierung: Carsharing und Robobusse

Digitale Kartendienste und Systeme, die für Autos individuelle Routen berechnen, um Staus zu vermeiden, Carsharing, Roboterbusse und autonomes Fahren – die Digitalisierung hat die Branche fest im Griff. Das Internet erobert das Auto, Radartechnik und Kamerasoftware für autonome Fahrfunktionen werden immer wichtiger, wenn der Mensch langfristig das Steuer aus der Hand gibt.

IT-Firmen wie Google, SAP und Facebook sind auf der Messe vertreten – denn die Datengiganten mischen kräftig mit, wenn künftige selbstfahrende Autos mit ihrer Umgebung Daten austauschen sollen.

Deutsche Hersteller und Zulieferer wurden oft dafür kritisiert, angeblich neue Trends verschlafen zu haben. Doch trotz der Tech-Schwergewichte fahren bislang deutsche Hersteller bei der Entwicklung autonomer Autos vorneweg.

Eine Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft ergab kürzlich, dass 52 Prozent der weltweit angemeldeten Patente hier auf heimische Firmen entfallen. Unter den Top 10 sind demnach sechs Unternehmen aus Deutschland – davon vier Hersteller und zwei Zulieferer.

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