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Actibump in Hanau: Elektrisches Schlagloch soll Raser stoppen


Erste Stadt greift durch
Elektrisches Schlagloch soll Raser stoppen


05.06.2019Lesedauer: 2 Min.
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Actibump: Das schwedische System soll erstmals in Deutschland zum Einsatz kommen. 50.000 Euro stellt die Stadt Hanau dafür bereit.Vergrößern des Bildes
Actibump: Das schwedische System soll erstmals in Deutschland zum Einsatz kommen. 50.000 Euro stellt die Stadt Hanau dafür bereit. (Quelle: Stadt Hanau)

Jeder zehnte Autofahrer ist zu schnell, selbst Radarfallen können die Raser nicht bremsen. Deshalb greift eine deutsche Stadt nun erstmals zu einem neuen Mittel. Wie funktioniert das künstliche Schlagloch? Und ist das überhaupt erlaubt?

Damit Autofahrer endlich das Tempolimit einhalten, geht Hanau im östlichen Hessen (knapp 100.000 Einwohner) nun den radikalen Weg: Ein künstliches Schlagloch soll her. Es wäre das erste seiner Art in Deutschland.

Schnelle Autos, laute Motoren – im ganzen Land suchen die Behörden nach einer passenden Antwort. "Solche Auto-Poser sind auch in Hanau ein Ärgernis", sagt Stadtrat Thomas Morlock.

Besonders in der Langstraße, einer Tempo-20-Zone mitten in der Hanauer Innenstadt, habe man Probleme. Zählungen ergaben: Jeder zehnte Autofahrer ist hier zu schnell. Und bislang hat dagegen nichts geholfen. Selbst von Radarfallen lassen sich die Poser nicht stoppen, so der Stadtrat.

Deshalb soll nun das künstliche Schlagloch (Actibump) die Raser bremsen.

So funktioniert das künstliche Schlagloch

Das System besteht aus einem Radarmessgerät und Stahlplatten, die in die Straße eingelassen werden. Das Messgerät prüft das Tempo der Autofahrer. Fährt jemand zu schnell, dann senkt sich die Platte in der Straße ab – und wird zum Schlagloch. Das harte Poltern soll zum Langsamfahren erziehen.

"Diese physische Erinnerung hat sich in Schweden und Tschechien bereits bewährt", sagt Markus Henrich vom Hanau Infrastruktur Service (HIS).

Wer sich ans Tempolimit hält, werde nicht beeinträchtigt, Radfahrende könnten an den Stahlplatten vorbeifahren. Außerdem erhalten Rettungskräfte einen Transponder, der das Actibump-System kurzzeitig blockiert.

Ist die Technik erlaubt?

Die Stadt Hanau sieht keine Probleme: Das Actibump-System müsse nicht zwingend von der Bundesanstalt für Straßenwesen (BASt) zugelassen werden. Eventuelle Schäden an Autos würde die Haftpflichtversicherung der Stadt abdecken.

Das hessische Verkehrsministerium ist weniger euphorisch: Ob Hanau das System ohne BASt-Zulassung in Betrieb nehmen darf, müsse noch geprüft werden.


Bis zum Spätsommer soll alles geklärt sein. Dann will Hanau für Ruhe in der Langstraße sorgen.

Verwendete Quellen
  • Mitteilung der Stadt Hanau
  • Eigene Recherche
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