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Auto – Rote Liste der PS-Welt: Diese Fahrzeug-Segmente sterben aus


Rote Liste der PS-Welt
Diese Auto-Segmente sterben aus

Von Markus Abrahamczyk

Aktualisiert am 26.10.2020Lesedauer: 3 Min.
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Mercedes G-Klasse: Sie ist einer der übrigen Vertreter des Geländewagen-Segments, das einer schwierigen Zukunft entgegensteuert.Vergrößern des Bildes
Mercedes G-Klasse: Sie ist einer der übrigen Vertreter des Geländewagen-Segments, das einer schwierigen Zukunft entgegensteuert. (Quelle: Hersteller-bilder)

32 verschiedene Modelle: So viel hat allein Mercedes im Angebot. Viel zu viel – findet selbst der Hersteller. Deshalb wird nun ausgedünnt. Auch bei anderen. Dadurch werden einige Segmente verschwinden.

Erst erhielt das Coupé vier Türen, dann wurde das SUV zum Cabrio: Es gab keine Nische, in die nicht irgendein Autobauer ein Modell hineinpresste. Das versprach fette Gewinne, brachte jedoch fette Probleme. Beispielsweise verlangt eine große Modellpalette auch nach einer großen Produktionslogistik – mit entsprechenden Kosten. Auch mit Blick auf die CO2-Flottenbilanz lässt sich offenbar manches spaßbetonte Modell nur noch schwierig rechtfertigen, da oftmals sein Verbrauch zu hoch ausfiel.

Deshalb reißen die Autobauer nun das Steuer herum: Einige Segmente werden wohl aus den Autohäusern verschwinden müssen. Besonders die folgenden Klassen dürften sich künftig rar machen.

Kleinstwagen

Nur etwa jeder 15. Neuwagen ist ein Kleinstwagen (Marktanteil im September 2020: sechs Prozent). Unbeliebter als bei den Kunden ist das Segment nur noch bei den Herstellern. Warum? Zum einen, weil sich mit den günstigen Modellen um 10.000 Euro kaum Gewinn machen lässt – zu knapp sind hier die Preise kalkuliert. Und zum anderen: Kleinstwagen sind weniger sauber als man vielleicht denkt. Wegen des Kostendrucks kommen sie nämlich nicht mit der bestmöglichen Spritspartechnik auf den Markt. Das verhagelt ihren Herstellern die CO2-Bilanz, was hohe EU-Strafgelder nach sich ziehen kann. Obendrein gelten ab dem Jahr 2022 neue Sicherheitsvorschriften. Das macht die Autos teurer – und damit ganz sicher nicht beliebter. Der eine oder andere Elektro-Kleinstwagen vom Schlage eines Smart dürfte eine Zukunft haben. Das gesamte Segment aber wird es künftig schwer haben.

Vans

Noch spärlicher als Kleinstwagen verkaufen sich inzwischen Vans: Gerade eines von 19 Autos ist ein solcher Raumriese. Das war mal anders, die geräumigen Freizeitlaster waren immens beliebt – doch dann kamen die SUV. Und so steil die Verkaufszahlen der Möchtegern-Offroader stiegen, so rapide sank die Nachfrage nach den großen Kastenwagen. Der Trend dürfte sich fortsetzen. Denn viel Platz und Nutzwert bieten auch die SUV und Crossover – aber sie sehen meist gefälliger aus. Dass sich die Nachfrage nach Vans noch einmal erholt, ist deshalb kaum abzusehen.

Cabrios

Den Mercedes SLK könnte man den Vater des letzten größeren Cabrio-Booms nennen. 1996 kam er auf den Markt – und zwar mit einem winterfesten Stahlklappdach. Andere Hersteller zogen nach. Und so kam es, dass sich auch Kunden für ein Cabrio entschieden, die nicht im warmen Süden oder in einem Eigenheim mit Garage wohnen. Dieser Boom ist aber längst vorbei: Das Modellangebot der Hersteller ist stark gesunken, obwohl es an Interessenten möglicherweise nicht fehlen würde – die allerdings leben vor allem in Deutschland und England. In anderen wichtigen Märkten hingegen lassen sich Cabrios kaum verkaufen. Das liegt beispielsweise an der großen Hitze oder an der schlechten Luft. Deshalb lohnt es sich oftmals nicht mehr, für relativ wenige Märkte eigens ein Cabrio zu entwickeln. Lediglich in zwei Segmenten gelten andere Regeln: Sportwagen und Luxusmodelle wird es auch künftig in reichlicher Auswahl oben ohne geben.

Geländewagen

Das SUV hat nicht nur den Van ins Abseits gestellt (siehe oben) – sondern den Geländewagen gleich daneben. Der Grund: Zwar geben sich die SUV-Hersteller große Mühe, ihren Autos die Anmutung eines Offroaders zu geben. Dabei aber belassen sie es dann – ein SUV hat zwar den begehrten Gelände-Look, aber keine nennenswerte Geländefähigkeit. Stattdessen ist es darauf ausgelegt, möglichst komfortabel durch die Stadt und übers Land zu fahren. Das nämlich ist es, was die Käufer von ihrem SUV erwarten. Durchs Gelände will damit kaum jemand fahren, was auch nur bedingt möglich wäre. Umgekehrt lassen sich Geländewagen zwar abseits der Straße kaum aufhalten. Sobald sie aber Asphalt unter den Reifen haben, können ihre Fahreigenschaften häufig deutlich weniger überzeugen. Und deshalb werden sie immer seltener: Mercedes G-Modell, Jeep Wrangler, Toyota Land Cruiser – das war's im Grunde auch schon. Und Nachschub ist kaum in Sicht.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur SPS
  • Kraftfahrt-Bundesamt
  • Eigene Recherche
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