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Auto | Kostenvergleich: Ist Autofahren wirklich so teuer geworden?


Die Kosten im Zeitraffer
Ist Autofahren wirklich so teuer geworden?

Von Markus Abrahamczyk

Aktualisiert am 28.06.2021Lesedauer: 3 Min.
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Autofahren: Das durchgedrückte Gaspedal kostet einiges an Geld. Aber war es schon mal billiger?Vergrößern des Bildes
Autofahren: Das durchgedrückte Gaspedal kostet einiges an Geld. Aber war es schon mal billiger? (Quelle: Westend61/imago-images-bilder)

Ein Golf kostet heute das Fünffache eines Käfer früher. Auch Benzin und Diesel, Wartung und Reparaturen werden immer teurer. So scheint es. Aber stimmt das überhaupt? Die Autokosten von damals und heute im Vergleich.

Viel zu niedrig für die einen, viel zu hoch für die anderen: Die Kosten fürs Fahren sind ein ewiges Reizthema. Sprit, Versicherung und auch die Autos selbst würden immer teurer, heißt es häufig.

Und so ist es auch. Zum Beispiel kostete ein VW Käfer im Jahr 1960 umgerechnet ab etwa 8.200 Euro. Seinen Nachfolger, den Golf, gibt es heute erst ab 20.700 Euro – das ist mehr als das Fünffache. Einerseits also eine klare Sache. Andererseits sind Käfer und Golf – wie ein Faustkeil aus der Steinzeit und ein modernes Multitool – einfach nicht vergleichbar. Außerdem muss in so einer Gegenüberstellung natürlich die Kaufkraft berücksichtigt werden. Denn nicht nur die Autos sind teurer geworden. Sondern auch die Löhne sind gestiegen. Und dann sieht das Bild schon ganz anders aus. Wie also haben sich die Kosten entwickelt? Hier erfahren Sie es.

Autokauf

Ein Auto wie der 3,20 Meter kurze und 1,32 Meter schmale Lloyd LP 300 war im Jahr 1950 zwar besser als Straßenbahnfahren – aber es bedeutete auch den absoluten Einstieg in die Welt des Autos. Der Kleinwagen aus Bremen bestand aus Sperrholz, gebogenem Blech und Kunstleder. Weil es aussah wie ein Pflaster, wurde der Lloyd auch Leukoplastbomber genannt. Beachtlicher als das Auto war sein Preis: 3.334 D-Mark kostete der LP 300. Das wären heute 9.235 Euro. Sein Kauf bedeutete mehr als ein Jahr Arbeit, denn der Durchschnittsverdienst lag damals bei umgerechnet 3.160 Euro. Heute wäre der kleine Bomber mit dem Durchschnittslohn von vier Monaten bezahlt.

Betriebskosten

Sprit, Wartung, Reparaturen – auch die versteckten Kosten, die sich schwierig erfassen lassen, machen das Autofahren teuer. Und auch das war schon immer so.

Um 1960 herum musste man beispielsweise für einen Ford Tanus mit Betriebskosten in Höhe von 1.150 D-Mark rechnen. Das scheint erst mal wenig. Ist es aber nicht. Denn an die heutigen Maßstäbe angepasst werden daraus etwa 2.500 Euro. Zum Vergleich: Für einen aktuellen Ford Mondeo liegen die Kosten für Sprit, Wartung und Reparatur bei gut 1.000 Euro pro Jahr bei einer Fahrleistung von 10.000 Kilometern.

Benzinpreis

Im Jahr 1950 kostete ein Liter Superbenzin – umgerechnet auf unsere Zeit – etwa 1,75 Euro. Das sind etwa 30 Cent mehr als der aktuelle Preis. Noch krasser fällt der Vergleich aus, wenn man die Kosten am Durchschnittslohn bemisst: Zehn Liter Sprit haben etwa drei Prozent des Lohns verschlungen. Heute liegt der Wert hingegen irgendwo im Promille-Bereich.

Kfz-Steuer

Auch die Ausgaben für die Steuer waren früher höher. Für einen kleinen Opel Kadett mit Ein-Liter-Motor lag sie Anfang der 1960er-Jahre bei 144 D-Mark (entspricht heute 314 Euro) – derzeit kostet die Steuer für ein Auto mit gleichgroßem Motor 71 Euro.

Autoversicherung

Einen Monat Arbeit verschlang die Versicherung für einen Ford Tanus im Jahr 1962. Damals kostete sie 483 D-Mark (entspricht heute 1.053 Euro). Ein Mondeo, der Enkel des Taunus, lässt sich – je nach Kriterien – für 820 Euro versichern. Und die sind durchschnittlich in neun Tagen erarbeitet.

Ein Auto muss man sich also leisten können. Das galt damals wie heute. Aber früher noch deutlich mehr. Entsprechend leer waren die Straßen: 1950 gab es bei uns nur etwas mehr als eine halbe Million Autos (Westdeutschland) – heute sind es fast 50 Millionen.

Verwendete Quellen
  • Auto Motor und Sport
  • Statista
  • Eigene Recherche
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