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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Gesund oder gefährlich? Das passiert mit Ihrem Körper, wenn Sie jeden Tag joggen

Regelmäßig joggen hält fit – das ist bekannt. Doch ist es ratsam, jeden Tag die Laufschuhe zu schnüren? Ein Blick auf die Studienlage.
Für viele Menschen ist Laufen längst mehr als nur Sport – es ist Ausgleich, Stressbewältigung und fester Bestandteil im Alltag. Vor allem das sogenannte "Run Streaking", also täglich eine festgelegte Strecke am Stück zu laufen, findet immer mehr Anhänger. Doch wie gesund ist es, jeden Tag zu joggen? Und ab wann schadet es dem Körper mehr, als dass es nützt? Die Antworten finden Sie in diesem Ratgeberartikel.
Jeden Tag joggen: Was bringt das?
Die gute Nachricht: Schon zehn Minuten leichtes Joggen pro Tag können das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen und einen frühen Tod deutlich senken. Laut einer US-Studie reduziert sich die Wahrscheinlichkeit, an einem Herzleiden zu sterben, um etwa 30 Prozent – und das ganz unabhängig von Geschwindigkeit oder Laufstil.
Wer regelmäßig läuft, profitiert auf mehreren Ebenen:
- Das Herz-Kreislauf-System wird gestärkt, der Blutdruck sinkt.
- Der Körper bildet mehr rote Blutkörperchen, die Sauerstoff transportieren.
- Stresshormone wie Cortisol werden abgebaut, stattdessen steigt der Serotonin- und Endorphinspiegel – das hebt die Stimmung.
- Der Stoffwechsel läuft aktiver, Fettreserven werden effizienter verbrannt.
- Auch die kognitive Leistungsfähigkeit wird verbessert – regelmäßiges Joggen kann Studien zufolge sogar das Demenzrisiko senken.
- Lesen Sie auch: Joggen im Alter – Fünf Tipps für Senioren
Wann tägliches Joggen zur Belastung wird
So überzeugend die Vorteile klingen: Wer jeden Tag läuft, ohne auf den eigenen Körper zu hören, riskiert Überlastung. Besonders gefährdet sind Einsteiger oder Menschen, die mit dem Laufen nach längerer Pause wieder anfangen. Sie unterschätzen oft die notwendige Regeneration – und das kann Folgen haben, unter anderem:
- Muskelzerrungen, Gelenkschmerzen oder Entzündungen wie das Läuferknie
- Erschöpfung und Leistungsabfall
- Schwächung des Immunsystems bei dauerhaft hoher Belastung
Wichtig ist deshalb:
Achten Sie stets auf Ihre Körpersignale: Schmerzen, Unwohlsein oder ein anhaltendes Erschöpfungsgefühl sollten Sie nicht ignorieren, sondern in diesen Fällen lieber pausieren.
Tägliches Laufen kann auch psychisch Druck erzeugen: Wer sich dazu zwingen muss, verliert schnell Motivation und Spaß am Sport. Körper und Geist brauchen zudem regelmäßige Pausen, um leistungsfähig zu bleiben.
- Lesen Sie auch: Wie gesund ist es, jeden Tag fünf Kilometer zu laufen?
Fazit
Tägliches Joggen kann gesund sein – wenn es mit Maß und Verstand erfolgt. Studien belegen: Schon kleine Lauf-Einheiten wirken positiv auf Herz, Kreislauf und Psyche. Wer auf Abwechslung, Regeneration und Körpersignale achtet, kann vom täglichen Laufen langfristig profitieren.
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Ganz wichtig hierbei: Abwechslung. Variieren Sie Strecke, Tempo und Belastung. Kombinieren Sie beispielsweise lockere Regenerationsläufe mit kürzeren Tempoläufen oder Intervallen. Wichtig ist auch, auf die Ernährung zu achten: Wer täglich läuft, braucht ausreichend Energie – idealerweise aus komplexen Kohlenhydraten, gesunden Fetten und Eiweiß.
Wer jedoch ständig über die eigenen Grenzen geht, riskiert Verletzungen und Frust. Deshalb gilt: Qualität statt Quantität.
- healthline.com: "What Are the Benefits and Risks of Running Every Day?" (Englisch)
- betterhealth.vic.gov.au: "Running and jogging – health benefits" (Englisch)
- pronovabkk.de: "Laufen: 10 Minuten täglich hilft"
- aerzteblatt.de: "Sport als Prävention: Fakten und Zahlen für das individuelle Maß an Bewegung"
- Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.