Für diesen Beitrag haben wir alle relevanten Fakten sorgfältig recherchiert. Eine Beeinflussung durch Dritte findet nicht statt.
Zum journalistischen Leitbild von t-online.Sleep A20 im Test Das können die Schlafkopfhörer von Soundcore

Soundcore wirbt bei seinen Schlafkopfhörern Sleep A20 mit erholsamem Schlaf. t-online-Redakteur Xaver Malkus macht den Selbsttest.
Die Katze rennt durch die Wohnung, der Partner schnarcht und der Nachbar hört wieder mal bis spät in die Nacht Musik – laute Geräusche stören den Schlaf. Darunter leidet auch die Gesundheit, denn Studien zeigen, dass der Stressfaktor Lärm das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen erhöht.
Verschiedene Anbieter haben mittlerweile Schlafkopfhörer auf den Markt gebracht, die gegen nächtliche Störgeräusche helfen sollen. Das Problem: Als Seiten- und Bauchschläfer sind Kopfhörer beim Schlafen keine praktikable Lösung. So zumindest bisher meine Meinung.
Soundcore hat mit den Sleep A20 ein Produkt im Angebot, das genau dieses Problem lösen soll. Um zu testen, ob ich in meiner typischen Bauch- und Seitenlage damit wirklich schlafen kann, habe ich sie über einen Zeitraum von einer Woche jede Nacht getragen.
Wichtig: Dieser Testbericht beruht auf subjektiven Erfahrungen. Gerade das Tragegefühl und auch das Geräuschempfinden können von Person zu Person unterschiedlich sein.
Sleep A20 von Soundcore: ungewöhnliches Design
Die Sleep A20 haben durch die Flügelaufsätze ein eher ungewöhnliches Design. Die Flügel sollen sich in die Ohrmuschel einklemmen und sicherstellen, dass die Kopfhörer fest sitzen. Insgesamt drei verschiedene Größen sind im Lieferumfang enthalten. Die verschiedenen Aufsätze gibt es mit Ohrschlitzen für bessere Belüftung und ohne Schlitze für stärkere Geräuschblockierung.
Nach einigem Probieren entscheide ich mich für die mittlere Größe der Flügel und Aufsätze. Mit den Flügeln sitzen die Kopfhörer erstaunlich fest. Nach einer Woche nächtlichen Tragens kann ich mit ziemlicher Sicherheit sagen, dass die Ohrstöpsel bei korrektem Einsetzen nachts auch bei häufigem Hin- und Herwälzen nicht herausfallen.
Sehr gut gefällt mir der Schiebedeckel der Aufbewahrungshülle, der sich auch nachts ganz einfach öffnen lässt. Die Magnethalterung der Kopfhörer ist zwar stark, durch das ungewöhnliche Design ist es anfangs jedoch etwas schwierig, die Ohrstöpsel in das Case zu setzen. Das empfand ich nachts als so unpraktisch, dass ich diese nach mehreren gescheiterten Versuchen neben dem Etui auf dem Nachttisch abgelegt habe.
Praktische Touchsteuerung
Generell gefällt mir die Steuerung per Berührung gut. Mit doppeltem Tippen lässt sich die Wiedergabe anhalten oder fortsetzen sowie zwischen dem Sleep- und dem Bluetooth-Modus hin- und herwechseln. Mit dreifacher Berührung lässt sich die Lautstärke auf einer Seite verringern und auf der anderen Seite erhöhen. Gerade letzteres ist praktisch. Man muss also nicht an sein Telefon greifen oder in die App zurück und sich dem Bildschirmlicht aussetzen, um den Ton leiser oder lauter zu stellen.
Dass man mindestens zweimal auf die Kopfhörer drücken muss, erscheint zudem sinnvoll. So läuft man nicht Gefahr, im Schlaf durch unbeabsichtigte Berührung die Einstellung zu verändern. Im Test funktionierte die Touch-Steuerung allerdings nicht immer so einwandfrei, wie ich es von anderen In-Ears gewohnt bin. Manchmal wurden die Berührungen nicht erkannt.
Rundum positiv war derweil die Akkulaufzeit. Selbst bei einer längeren Schlafeinheit von neun Stunden haben die Kopfhörer bis zum Morgen durchgehalten und noch die eingestellten Geräusche abgespielt.
Klang fürs Schlafen ok
Der Klang der Kopfhörer kann nicht mit anderen In-Ears mithalten. Aufgrund der Größe ist das aber nicht verwunderlich. Das bedeutet in meinem Fall jedoch, dass ich lieber keine Hörbücher zum Einschlafen damit höre, wie ich es sonst tue.
Die Stärke der Sleep A20 liegt aber ohnehin im Abspielen von beruhigenden Geräuschen. Die Kopfhörer bieten hier verschiedene Möglichkeiten. Zum einen lassen sich KI-generierte Klanglangschaften abspielen, die unter anderem binaurale Töne nutzen. Beim Arbeiten nutze ich binaurale Klänge häufig für besonders konzentriertes Arbeiten. Die in der App bereitgestellten KI-Klanglandschaften empfand ich beim Schlafen aber als zu unruhig.
Das sind bineurale Töne
Binaurale Töne entstehen, wenn zwei Töne mit leicht unterschiedlicher Frequenz über Kopfhörer auf jedes Ohr getrennt abgespielt werden. Das Gehirn nimmt daraus eine dritte, pulsierende Frequenz wahr – den sogenannten binauralen Beat. Diese Beats sollen Gehirnwellen beeinflussen und Entspannung, Konzentration oder Schlaf fördern.
Wir benötigen Ihre Einwilligung, um den von unserer Redaktion eingebundenen Youtube-Inhalt anzuzeigen. Sie können diesen (und damit auch alle weiteren Youtube-Inhalte auf t-online.de) mit einem Klick anzeigen lassen und auch wieder deaktivieren.
Die App bietet daneben auch nicht-KI-generierte Klanglandschaften sowie die Möglichkeit, sich weißes Rauschen nach eigenen Wünschen zu mischen. Bis zu drei verschiedene Rauschtöne lassen sich dabei ganz nach dem eigenen Geschmack miteinander kombinieren. Die einzelnen Töne sind meinem Empfingen nach teilweise stark blechern. Mitunter klingen sie auch kaum ihrem Namen entsprechend.
Bestimmte Klänge sind für mein Empfinden zudem zu schnell und zu unruhig. Das Mikrofeuer knackt beispielsweise wie eine in doppelter Geschwindigkeit abgespielte, schlechte Tonaufnahme eines brennenden Holzscheites. Mit etwas Herumspielerei konnte ich mir aus den Klängen Fluss, graues Rauschen und Regen auf Zelt gleichwohl eine Geräuschkulisse zusammenstellen, die ich als angenehm empfand.
Wer störende Geräusch nicht nur überlagern, sondern auch blockieren möchte, sollte zu den geschlossenen Aufsätzen greifen. Hier muss allerdings beachtet werden, dass es sich ausschließlich um passives Noise Cancelling handelt. Im Test waren sowohl meine Katze als auch Autos auf der Straße bei offenem Fenster noch zu hören, wenn auch leicht gedämpft.
Druck beim Schlafen auf der Seite
Soundcore wirbt mit einem bequemen Tragegefühl für Seitenschläfer. Nach einer Woche kann ich sagen, dass die Kopfhörer wirklich überraschend wenig Druck beim Schlafen auf der Seite ausüben. Aber: Man spürt die Kopfhörer, wenn man auf der Seite liegt. Ich konnte zwar problemlos mit den Kopfhörern im Ohr einschlafen. In der vierten Nacht bin ich jedoch mit Schmerzen im rechten Ohr aufgewacht und musste die Kopfhörer herausnehmen.
Hier kommt es sicherlich auf die individuelle Ohrform und die Empfindlichkeit an. Wer aber, so wie ich, hauptsächlich auf Bauch und Seite schläft, sollte sich darüber im Klaren sein, dass man die Kopfhörer beim Schlafen spürt, wenn das Gewicht des Kopfes auf das Ohr drückt.
Schlaftracking nicht bei aktiviertem Bluetooth möglich
Mit den Kopfhörern lässt sich auch der Schlaf tracken. In der App werden neben der Dauer und den Schlafphasen auch die Liegepositionen angezeigt. Für mich überraschend: Ich schlafe laut Auswertung mindestens ein Viertel der Zeit auf dem Rücken. Meinem eigenen Empfinden nach bin ich davon ausgegangen, immer entweder auf dem Bauch oder der Seite zu schlafen.
Wer seinen Schlaf mit den Kopfhörern messen möchte, sollte dabei bedenken, dass das nur im Schlafmodus möglich ist. Beim Abspielen von Musik, Hörbüchern und Klängen per Bluetooth können hingegen keine Daten aufgezeichnet werden.
Fazit
Größtes Defizit ist meiner Meinung nach die fehlende aktive Geräuschunterdrückung. Wichtiger als eine große Auswahl verschiedener Rauschtöne und Schlaftracking wäre es für mich, den Lärm der Umgebung so weit zu minimieren, dass mein Schlaf nicht davon gestört wird.
Die Schlafkopfhörer bekommen aus diesem Grund eine eingeschränkte Empfehlung. Wer vorwiegend auf dem Rücken schläft, kann seinen Schlaf mit der richtigen Geräuschkulisse unter Umständen verbessern. Bauch- und Seitenschläfer sollten hingegen damit rechnen, dass der Druck im Ohr eventuell zu stark ist und Irritationen hervorruft. Dabei kommt es aber auf das individuelle Schmerzempfinden an.
Erhalten Sie Antworten aus Tausenden t-online-Artikeln.
Antworten können Fehler enthalten und sind nicht redaktionell geprüft. Bitte keine personenbezogenen Daten eingeben. Mehr Informationen. Bei Nutzung akzeptieren Sie unsere Datenschutzhinweise sowie unsere t-online-Assistent Nutzungsbedingungen.
Da der Schlaf, die Liegeposition und auch die Form der Ohren von Mensch zu Mensch unterschiedlich sind, sollte man die Schlafkopfhörer im Zweifel ausprobieren. Falls sie den Schlaf nicht fördern oder sie, wie in meinem Fall, auf Dauer unangenehm zu tragen sind, kann man sie nach mehreren Nächten wieder zurückgeben.
Anmerkung der Redaktion: Soundcore by Anker hat t-online die Kopfhörer für diesen Test kostenlos zur Verfügung gestellt, nimmt jedoch keinen Einfluss auf die inhaltliche redaktionelle Berichterstattung.
- Eigene Recherche
- Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.