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Notruf – Bis der Arzt kommt: Warum die 112 nicht immer die beste Wahl ist


Warum die 112 nicht immer die beste Wahl ist

Von dpa, mra

Aktualisiert am 11.02.2022Lesedauer: 2 Min.
Rettungsdienst (Symbolbild): Ist jemand in Lebensgefahr, dann sollte man die Notrufnummer 112 wählen – wenn nicht, dann unter anderem den ärztlichen Bereitschaftsdienst.Vergrößern des BildesRettungsdienst (Symbolbild): Ist jemand in Lebensgefahr, dann sollte man die Notrufnummer 112 wählen – wenn nicht, dann unter anderem den ärztlichen Bereitschaftsdienst. (Quelle: onw-images/imago-images-bilder)
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Kann jemand plötzlich kaum atmen, gehört er in die Notaufnahme. Aber was, wenn die Lage weniger klar ist? Die Notrufnummer 112 ist nicht immer die beste Lösung.

Es passiert, wenn man es am wenigsten erwartet: Plötzlich hat jemand starke Bauchschmerzen, Brechdurchfall oder er bricht zusammen. Was dann? Neben der Notrufnummer 112 für akute Notfälle gibt es auch eine weniger bekannte Nummer für nicht lebensbedrohliche Erkrankungen – die 116117 des ärztlichen Bereitschaftsdienstes.

Wann muss ich die 112 oder die 116117 anrufen?

Ist jemand in Lebensgefahr, dann sollte man die Notrufnummer 112 wählen, rät Bundesarzt Peter Sefrin vom Deutschen Roten Kreuz, der früher die präklinische Notfallmedizin der Universität Würzburg geleitet hat. Nach dem Anruf wird gegebenenfalls ein Rettungswagen mit Notarzt zum Patienten geschickt, der diesen in die Klinik fährt. Man kann auch selbst die Notaufnahme aufsuchen.

Bei weniger schlimmen Beschwerden wie akuten Bauchschmerzen, Fieber oder anhaltendem Brechdurchfall sollte man sich während der Bürozeiten an einen Hausarzt wenden. An Abenden, Wochenenden oder Feiertagen kann man eine Bereitschaftspraxis oder die Telefonnummer des ärztlichen Bereitschaftsdienstes 116117 anrufen.

Generell gilt also: Bei lebensbedrohlichen Erkrankungen oder Verletzungen die 112, bei nicht lebensbedrohlichen Krankheiten oder Verletzungen, die nicht bis zur nächsten Sprechstunde warten können, die 116 117.

Und wie geht es dann weiter, wenn ich die 116117 wähle?

Der Anrufer erhält beispielsweise Adressen für die nächste geöffnete Bereitschaftspraxis oder Hausärzte, die vorbeikommen. Ist das Leiden weniger akut, gibt es manchmal den Rat, am nächsten Tag zum Hausarzt zu gehen – oder einfach nur etwas im Bett zu bleiben und sich auszukurieren.

Oft würden Leute einfache Mittel, die unsere Großeltern noch kannten, nicht mehr kennen, sagt Sprecher Roland Stahl von der Kassenärztlichen Bundesversicherung, die den ärztlichen Bereitschaftsdienst organisiert.

Aber wie merke ich denn genau, ob ein Patient in Lebensgefahr ist?

Hat jemand schwere Verletzungen, Atemnot oder heftige Brust- oder Herzschmerzen, kann er in Lebensgefahr schweben, wie das Bundesgesundheitsministerium auf seiner Internetseite schreibt.

Auch wenn es nicht so schlimm ist – lohnt es sich nicht auf jeden Fall, in die Notfallambulanz zu fahren, um die beste Pflege zu erhalten?

Nein. Geht man wegen einer Bagatelle zur Notfallambulanz, muss man gewöhnlich lange warten. Das können in einer überfüllten Abteilung gut mal sechs Stunden sein, wie Sefrin sagt.

Manchmal würden die Patienten bei Bagatellen auch nach Hause geschickt – mit dem Hinweis, sich einfach bei nächster Gelegenheit beim Hausarzt zu melden. Das passiere beispielsweise, wenn man schon eine Woche lang Schmerzen am Knie hat und dann am Wochenende eine Notfallambulanz aufsucht – weil man keine Lust hat, auf einen Termin beim Hausarzt zu warten.

Einige hätten auch das Gefühl, dass es im Notfall eine Art Rundum-Check gebe, was ebenfalls nicht der Fall sei, sagt Stahl. Handelt es sich nicht um einen Notfall, erfährt man bei der 116117 schneller, was man tun kann, damit es dem Patienten besser geht.

Kinderärztlicher, augenärztlicher Bereitschaftsdienst und Co.: Wann sollte man die Spezialnummern anrufen?

Diese Dienste gibt es in einigen Regionen. Darüber informiert man sich über die 116117 oder über die Internetseite 116117.de. Leidet man etwa in der Nacht an starken Zahnschmerzen, kann man sich an den zahnärztlichen Bereitschaftsdienst wenden.

Verschlucken Kinder versehentlich Omas Tabletten, kann man sich rund um die Uhr an Giftnotrufe wenden. Zudem gibt es teils auch gynäkologische oder psychiatrische Hilfe am Abend und am Wochenende.

Was kostet mich ein Anruf bei diesen Nummern?

Nichts – egal ob Sie per Handy oder Festnetz anrufen. Die Kosten übernimmt immer die Krankenkasse.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
  • Eigene Recherche
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