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Echt mysteriös: Wie funktioniert eigentlich Hypnose?


Alternative Heilmethoden
Echt mysteriös: Wie funktioniert eigentlich Hypnose?

hm (CF)

Aktualisiert am 24.11.2015Lesedauer: 3 Min.
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Bei der Hypnotherapie geleitet der Therapeut den Patienten in einen Trancezustand.Vergrößern des Bildes
Bei der Hypnotherapie geleitet der Therapeut den Patienten in einen Trancezustand. (Quelle: Thinkstock by Getty-Images-bilder)

Heimliche Manipulation oder Heilkunst? Hypnose ist vielen Menschen unheimlich. Dabei wird sie heute in Form der Hypnotherapie als seriöse Heilmethode eingesetzt. Erfahren Sie hier, was genau hinter der Hypnose steckt.

Was genau ist Hypnose eigentlich?

Menschen in einem Trance-ähnlichen Zustand, die willenlos alles tun, was ihnen befohlen wird – dieses Bild aus Bühnen-Shows haben viele Menschen im Kopf, wenn es um Hypnose geht. Mit tatsächlicher Hypnose, wie sie zum Beispiel in der Hypnotherapie praktiziert wird, hat dies allerdings wenig zu tun.

Tatsächlich ist die Hypnose ein Zustand tiefer Entspannung zwischen Schlafen und Wachsein. Unter Hypnose verlieren Sie das Zeitgefühl und nehmen ihre Umwelt kaum noch wahr. Gleichzeitig sind Sie in Hypnose jedoch sehr konzentriert und aufmerksam. Sie können noch alles hören und verstehen. Von vielen Menschen wird der Zustand mit einer tiefen Meditation verglichen.

So läuft eine Hypnosesitzung ab

Bei der therapeutischen Hypnose finden ausführliche Vorgespräche statt. Der Hypnotiseur geht dabei auf die individuellen Besonderheiten des Patienten ein. Für die eigentliche Hypnose machen Sie es sich bequem – ob im Sitzen oder Liegen. Dann spricht der Hypnosetherapeut ganz ruhig mit Ihnen, wobei Sie sich immer mehr entspannen. Nach Ablauf der Sitzung, meist nach 60 oder 90 Minuten, holt Sie der Therapeut durch Suggestion sanft aus dem Trancezustand in die Realität zurück.

Einsatzbereiche der Hypnotherapie

Schmerztherapie

Die Hypnotherapie gilt mittlerweile als anerkannte Heilmethode und wird besonders in der Schmerztherapie erfolgreich eingesetzt. „Zum Beispiel können leichte Trancen bereits Schmerzmittel bei zahnärztlichen Operationen überflüssig machen.“ Das berichtet Diplom-Psychologe Werner Gross vom Psychologischen Forum Offenbach gegenüber der "Apotheken Umschau".

Nach mehreren Sitzungen lassen sich auch chronische Schmerzen lindern. In einigen Ländern, darunter Großbritannien, Frankreich und Belgien, wird die Hypnotherapie zunehmend anstelle von Vollnarkosen bei Operationen eingesetzt.

Psychische Erkrankungen

Ein weiterer großer Anwendungsbereich der Hypnotherapie sind psychische Erkrankungen wie Panikattacken und Phobien. Auch bei der Rauchentwöhnung oder zum Abnehmen findet die Methode Einsatz. Durch die Hypnose werden Patienten in einen Zustand versetzt, in dem sie eigene Probleme lösungsorientiert aus einer anderen Perspektive betrachten können.

Allerdings ist die Hypnose kein Wundermittel. Die Patienten müssen trotzdem bereit sein, ihre Verhaltensweisen zu reflektieren und zu verändern. "Manche Patienten erwarten eine rein passive Behandlung, in der ihnen jemand anderes suggeriert, was sie tun sollen. Dann ist die Hypnose in der Regel aber nicht langfristig erfolgreich" erklärt Diplom-Psychologe Dr. Burkhard Peter von der Milton-Erickson-Gesellschaft für klinische Hypnose gegenüber der "Apotheken Umschau". Daher wird die Hypnose meist in Kombination mit einer Verhaltenstherapie durchgeführt.

In welchen Fällen Hypnose gefährlich ist

Die umfangreichen Vorgespräche vor der Hypnose sind notwendig, um auch eventuelle Gründe zu finden, die gegen eine solche Behandlung sprechen.

Im Trancezustand besteht die Gefahr, dass der Patient in traumatische Bereiche seiner Lebensgeschichte vordringt. Dies ist zum Beispiel bei Missbrauchserfahrungen der Fall. Die Hypnose befördert dann verdrängte Erinnerungen zurück ins Bewusstsein, was den Patienten stark belastet. Der Patient ist anschließend häufig auf professionelle psychologische Hilfe angewiesen.

Wird Hypnose von der Krankenkasse bezahlt?

Seit 2006 ist die Hypnotherapie eine in Deutschland offiziell anerkannte, psychotherapeutische Methode. Dennoch wird die wissenschaftlich fundierteTherapieform nur in Ausnahmefällen auf Antrag von der Krankenkasse übernommen.

Eine psychotherapeutische Hypnosebehandlung kostet laut der deutschen Gesellschaft für Hypnose und Hypnotherapie etwa 80 bis 120 Euro pro 50 Minuten. Die zahnärztliche Hypnose etwa 80 bis 150 Euro pro 50 Minuten. Ob nur eine Sitzung oder mehrere zur Behandlung notwendig sind, ist von Fall zu Fall unterschiedlich.

Es ist aber generell möglich, die Hypnose innerhalb einer von der Kasse bezahlten Verhaltenstherapie einzusetzen. Doch nur, wenn der Therapeut eine entsprechende Fortbildung absolviert hat. Informieren Sie sich im Vorfeld bei Ihrer Krankenkasse inwieweit sie die Kosten übernimmt. Sie geben auch über seriöse Hypnotherapeuten Auskunft.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
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