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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Solarium Fragen und Antworten rund ums Solarium
Der Winter steht vor der Tür und die Urlaubsbräune verblasst langsam. Um das Sommergefühl noch etwas länger aufrechtzuerhalten, gehen gerade in der kalten Jahreszeit wieder mehr Menschen ins Solarium. Wer ins Solarium geht, kennt den seltsamen Geruch auf der Haut. Stimmt es, dass er von verbrannten Hautschuppen kommt? Wir haben einem Experten Fragen rund ums Solarium gestellt.
Warum die Haut seltsam riecht
Nach dem Besuch auf der Sonnenbank riecht die Haut seltsam, fast etwas verbrannt. Kein Wunder, dass es Gerüchte über verbrannte Hautschuppen gibt. Auch der Mythos, dass die UV-Strahlung Sauerstoff in Ozon umwandelt, hält sich in Verbindung mit dem Geruch hartnäckig. Dr. Heiko Grimme, Hautarzt aus Stuttgart sagt, dass kein Mensch genau wisse, woher der eigentümliche Geruch komme. "Verbrannt wird die Haut auf keinen Fall und da Ozon in niedrigen Konzentrationen nicht riecht, kann auch diese Vermutung ausgeschlossen werden." Grimme vermutet, dass Bestandteile der Haut wie Fettsäuren und Hauttalg durch die UV-Strahlung gespalten werden und so der Geruch entsteht.
Solarium lässt Haut schneller altern
"Wird die Haut UVA-Strahlung ausgesetzt, altert sie zwangsläufig schneller. Einziger Schutz vor vorzeitiger Hautalterung sind Cremes mit Lichtschutzfaktor. Da das Ziel beim Solarium in der Bräunung liegt, cremt sich vor der Benutzung niemand ein", sagt Grimme. Sobald die Haut braun wird, hat das Einfluss auf die Hautfasern und deren Alterungsprozess. "Wer drei bis vier Mal im Jahr ins Solarium geht, wird dadurch noch keinen negativen Effekt auf die Hautalterung feststellen. Wer aber regelmäßig und über mehrere Jahre Sonnenstudios aufsucht, bei dem wird sich der Alterungsprozess schneller bemerkbar machen", sagt der Hautarzt. Je mehr UVA-Licht auf die Haut trifft, desto schneller altert sie. "Zwar gibt es Cremes mit Antioxidantien, die die Hautalterung verzögern sollen, aber ein Besuch im Solarium macht fünfzig Mal mehr kaputt als eine Creme retten kann", so der Experte.
Gefahr für die Zellen
UV-Strahlung schädigt die Zellen. Diese werden mit Hilfe von Reparaturenzymen wieder regeneriert. Doch das funktioniert nicht immer. "Es gibt Studien, die zeigen, dass bei Solarien-Besuchen im zwei-wöchigen-Rhythmus über vier Jahre hinweg der Faktor um zehn steigt, an Hautkrebs zu erkranken", sagt Grimme. "In anderen Untersuchungen wurden Zellen zehn Sekunden lang UV-Licht ausgesetzt. Schon nach dieser kurzen Zeit war jede Zelle beschädigt. Nachdem die Reparaturenzyme ihre Arbeit getan hatten, sahen 99,99 Prozent der Zellen wieder aus wie vorher. Es kann aber sein, dass eine dabei ist, die nicht repariert wird", sagt Grimme. "Und diese Zelle kann zu einer Krebszelle werden."
Bräunung ist ein Schutzmechanismus
Bräunung ist der Schutzmechanismus der Haut. Treffen UV-Strahlen auf unsere Haut, verdickt sich zuerst die oberste Hornschicht. Das führt dazu, dass die einfallenden UVB-Strahlen reduziert werden. Dringt die UVB-Strahlung weiter in die tieferen Hautschichten ein, wird dort Melanin gebildet. Es legt sich wie eine Art Schutzhülle um den Zellkern. Die Haut bekommt ihre braune Farbe. Das Melanin absorbiert das UV-Licht und schützt die Haut vor Schäden. Doch wie gut ist unser natürlicher Schutz? "Gerade im Solarium wirkt innerhalb kürzester Zeit eine geballte Ladung UV-Strahlen auf die Haut ein. Die Menge an UVA-Strahlung ist wesentlich größer als bei natürlicher Sonneneinstrahlung. Es kann durchaus passieren, dass die Reparaturenzyme überfordert sind und nicht mehr wissen, wo sie als nächstes hin müssen", sagt Grimme.
So entsteht schwarzer Hautkrebs
Schwarzer Hautkrebs kann sich aus unauffälligen Muttermalen, aber auch aus normaler Haut entwickeln. Er entsteht, wenn einzelne pigmentbildende Zellen der Haut - Melanozyten genannt - ihre natürliche Wachstumsbremse verlieren und bösartig werden. Normale Melanozyten finden sich in den äußeren Hautschichten. Dort produzieren sie das Pigment Melanin. Beginnen einzelne Melanozyten an einer Stelle des Körpers unkontrolliert zu wachsen, zerstören sie andere Körperzellen und in späterem Stadium auch Blut- und Lymphgefäße. Krebs entsteht. Gefährlich sind die Tochtergeschwulste, die so genannten Metastasen. Sie entstehen, wenn einzelne bösartige Zellen durch den Blutstrom in den ganzen Körper gelangen.
- Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.