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Schmerzmittel: Leichtfertiger Umgang mit Aspirin kann gefährlich sein


Gefährliche Helfer
Schmerzmittel sind keine Lutschbonbons

dpa-tmn

Aktualisiert am 06.03.2014Lesedauer: 2 Min.
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Ein leichtfertiger Umgang mit Schmerzmitteln kann gefährlich sein. (Quelle: Thinkstock by Getty-Images-bilder)

Schmerzmittel

Knieprobleme? Einfach eine Weile Ibuprofen nehmen. Ständig Kopfschmerzen? Paracetamol hilft. Probleme, morgens aus dem Bett zu kommen? Aspirin liegt schon griffbereit. Solch ein leichtfertiger Umgang mit vermeintlich harmlosen Schmerzmitteln kann gefährlich sein. "Im Großen und Ganzen gehen die Deutschen mit Schmerzmitteln verantwortungsvoll um", sagt Professor Kay Brune von der Deutschen Schmerzgesellschaft. "Trotzdem gibt es Missbrauch." Viele nehmen die rezeptfreien Medikamente schlicht zu häufig und wissen nicht, wie die Präparate wirken und wann ihr Einsatz sinnvoll ist.

Freiverkäufliche Schmerzmittel sind nicht harmlos

Am weitesten verbreitet sind entzündungshemmende Schmerzmittel wie die Arzneistoffe ASS (Aspirin), Diclofenac und Ibuprofen, die in jeder Apotheke ohne Rezept zu bekommen sind. Gemein ist den Mitteln, dass sie die Bildung von Schmerzbotenstoffen verhindern, Fieber senken und Entzündungen entgegenwirken. "Entzündungshemmer werden am häufigsten genommen, haben aber eine Menge Komplikationen", warnt Gerhard Müller-Schwefe,Präsident der Deutschen Gesellschaft für Schmerztherapie. "Dass sie frei verkäuflich sind, macht sie nicht zu harmlosen Medikamenten." Sie könnten - je nach Dosis - das Risiko von Herzinfarkten und Magenblutungen erhöhen.

Brune weist allerdings darauf hin, dass die schädlichen Wirkungen stark von Therapieform, Dosierung und Alter des Patienten abhängen. Junge Menschen ohne Grunderkrankungen müssten sich weniger Sorgen machen, wenn sie ab und zu eine Schmerztablette nähmen. Mit zunehmendem Alter steigen allerdings die Risiken: "Leider sind es die Älteren, die ihr Schmerzmittel brauchen, um mit den täglichen Herausforderungen fertig zu werden."

Paracetamol wirkt giftig auf die Leber

Im Gegensatz zu den Wirkstoffen ASS, Ibuprofen und Diclofenac, die auch direkt am entzündlichen Teil des Körpers ansetzen, wirkt Paracetamol nur im zentralen Nervensystem. Das Medikament ist ebenfalls nicht harmlos. "Es hat sich erst in den letzten Jahren herausgestellt, dass Paracetamol genauso wie Ibuprofen oder Diclofenac die Bildung der Gewebeschutzstoffe behindert", sagt Brune. Was hinzukommt: Paracetamol wirkt giftig auf die Leber. Es müsse daher sehr niedrig dosiert werden, so der Experte. Die maximale Tagesdosis für einen Erwachsenen beträgt vier Gramm pro Tag verteilt auf vier Einzeldosen. Wird die Einnahmemenge wiederholt überschritten, kann es für den Patienten gefährlich werden. Im schlimmsten Fall droht sogar Leberversagen und es kann nur noch eine Lebertransplantation helfen. Denn bei der Einnahme von Paracetamol entstehen Stoffwechselprodukte, die der Leber schaden.

Gefährlich ist auch, dass der Wirkstoff in zahlreichen Kombinationsschmerzmitteln enthalten ist. Dadurch sei es weder für den Patient noch für den Arzt einfach zu erkennen, ob die empfohlene Tageshöchstdosis überschritten wurde. "Daher kann es leicht zu Überdosierungen kommen", erklärt Brune. Wer bereits Leberschäden hat, stark untergewichtig ist oder chronische Muskelerkrankungen hat, sollte Paracetamol nicht einnehmen.

Nicht länger als drei Tage nehmen

Ursula Sellerberg von der Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände (ABDA) rät generell, rezeptfreie Schmerzmittel nicht länger als drei Tage hintereinander und nicht häufiger als zehnmal im Monat einzunehmen. Grundsätzlich gilt dabei: So selten und so niedrig dosiert wie möglich einnehmen. "Auch einfache Schmerzmittel sollte man nie ohne ärztlichen Rat nehmen. Es ist weit sinnvoller, erst eine exakte Diagnose zu haben", mahnt Müller-Schwefe. Bei Schmerzen ist der Besuch beim Arzt unumgänglich.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
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