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Trommelfell: Das steckt hinter einem verletzten Trommelfell


Schalke-Keeper Ralf Fährmann
Das steckt hinter einem verletzten Trommelfell

05.09.2014Lesedauer: 2 Min.
Nach dem Schuss von Bayerns Robert Lewandowski fasst sich Ralf Fährmann an das Ohr.Vergrößern des Bildes
Nach dem Schuss von Bayerns Robert Lewandowski fasst sich Ralf Fährmann an das Ohr. (Quelle: Team 2/imago-images-bilder)
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Am letzten Samstag bekam der Schalke-Keeper Ralf Fährmann einen massiven Schlag aufs Ohr. In der Partie kickte Bayern-Stürmer Robert Lewandowski den Ball mit voller Kraft und traf den Schalker unglücklich. Seitdem hört der Spieler schlecht und wird, nach Angaben der "Bild", täglich 40 bis 60 Minuten in einer Druckkammer behandelt. Schuld ist eine Schädigung des Trommelfells. Wir erklären, was dahinter steckt.

Das Trommelfell ist eine dünne Membran am inneren Ende des Gehörgangs und bildet den Verschluss zwischen ihm und dem Mittelohr. Das Trommelfell kann durch verschiedene Ursachen reißen oder verletzt werden. Dies kann schon eine heftige Ohrfeige sein oder wie im Fall von Fährmann ein starker Schlag gegen das Ohr.

Trommelfell kann auch durch Schnäuzen reißen

"Es ist auch vorstellbar, dass ein sehr dünnes Trommelfell durch ein Schnäuzen der Nase oder den Druck im Flugzeug reißt", sagt Dr. Jan Löhler vom Berufsverband der Hals-Nasen-Ohrenärzte. Auch häufige Mittelohrentzündungen in der Kindheit könnten zu einer späteren Anfälligkeit führen. Generell sei jedoch jedes Trommelfell unterschiedlich resistent gegen einen veränderten Luftdruck.

Der Aufprall von einem Fußball dürfte jedoch in den meisten Fällen einen Schaden auslösen. "Wenn der Ball mit seiner Wölbung auf das Ohr kommt, entsteht ein massiver Druck", weiß Löhler. "Dabei kann eine unglückliche Druckwelle entstehen, die das ganze Trommelfell zerfetzt."

Schwerhörigkeit, Schmerzen, Übelkeit

Zu den Symptomen einer Trommelfellverletzung gehören Schmerzen im Ohr, plötzliche Schwerhörigkeit, aber auch Schwindel, Übelkeit und Ohrgeräusche. In extremen Fällen kann sogar eine Lähmung der Gesichtsnerven auftreten.

Fährmann wurde gleich nach dem Spiel von einem Hals-Nasen-Ohrenarzt untersucht. Dieser kann eine Verletzung des Trommelfells mit Hilfe eines Ohrenspiegels erkennen. Hörprüfungen geben zudem Aufschluss über das Ausmaß der Hörminderung. Sie helfen außerdem festzustellen, ob neben dem Trommelfell auch die Gehörknöchelchen beschädigt wurden.

Generell hat das Trommelfell ein hohes Potential, sich selber zu generieren. Bei einer größeren Verletzung kann es geschient werden. Massive Verwundungen, bei denen auch Mittel- und Innenohr betroffen sind, können jedoch im schlimmsten Fall zur Taubheit führen.

Vermutlich ist auch das Innenohr betroffen

Eine Therapie in der Druckkammer mache generell nur Sinn, wenn auch das Innenohr betroffen ist, so Löhler. Dann könnten durch ein Knalltrauma auch die Haarzellen des Hörorgans geschädigt sein. Dieser Effekt kommt zum Beispiel häufig durch extrem laute Ereignisse wie einen Discobesuch zustande.

Druckkammer sorgt für mehr Sauerstoff im Blut

Bei der Druckkammer-Therapie wird der Patient einem hohen Umgebungsdruck ausgesetzt, während er reinen Sauerstoff einatmet. Dadurch wird die Sauerstoffkonzentration im Blut gesteigert und das Gewebe im Ohr wird besser durchblutet. Zudem werden Krankheitskeime, die sich bei einer Sauerstoffunterversorgung vermehren, abgetötet.

Schalke-Fans sollten sich trotzdem nicht zu sehr sorgen. Nach Angaben seines Beraters geht es Ralf Fährmann nämlich "schon besser" wie die "Bild" berichtet.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
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