Neue Corona-Variante: WHO meldet steigende Zahlen in Europa
Aktuelle Daten der WHO deuten auf eine steigende Verbreitung der neuen Corona-Variante in Europa hin. Eine Bewertung potenzieller Folgen steht noch aus.
Die Sublinie XBB.1.5 der Coronavirus-Variante Omikron ist nach WHO-Angaben auch in Europa auf dem Vormarsch. JΓΌngste Daten aus einigen LΓ€ndern der Region fingen an, auf die zunehmende PrΓ€senz von XBB.1.5 hinzudeuten, sagte der Direktor des WHO-RegionalbΓΌros Europa, Hans Kluge, am Dienstag bei einer Online-Pressekonferenz in Kopenhagen.
FΓ€lle wΓΌrden in kleiner, aber wachsender Zahl entdeckt. Man arbeite daran, die potenziellen Auswirkungen davon zu bewerten. Nach drei langen Pandemiejahren kΓΆnne man sich keinen weiteren Druck auf die Gesundheitssysteme leisten.
Gesundheitsminister zeigt sich besorgt
Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) hatte sich in der vergangenen Woche besorgt gezeigt wegen der neuen Variante, die im Nordosten der USA erstmals im Oktober auffiel und seit Mitte Dezember das Infektionsgeschehen dort dominiert. Der Bremer Epidemiologe Hajo Zeeb hatte gesagt, man kΓΆnne relativ sicher sagen, dass XBB.1.5 in den kommenden Monaten auch in Deutschland die dominante Variante werde. Anlass zu groΓer Sorge gebe es aber nicht.
Experten beruhigen angesichts Gefahr aus China
Hinsichtlich der verschΓ€rften Corona-Lage in China teilte Kluge die aktuelle EinschΓ€tzung der EU-GesundheitsbehΓΆrde ECDC, dass der Anstieg der dortigen Fallzahlen die epidemiologische Lage in Europa voraussichtlich nicht grΓΆΓer beeinflussen wird. Den verfΓΌgbaren Informationen zufolge seien die in China zirkulierenden Varianten diejenigen, die auch schon in Europa und anderswo gesehen worden seien.
Man dΓΌrfe jedoch nicht selbstgefΓ€llig werden, sagte Kluge. Es sei nicht unangebracht, dass LΓ€nder VorsichtsmaΓnahmen zum Schutz ihrer BevΓΆlkerungen ergriffen. Die Staaten, die vorsorgliche ReisemaΓnahmen einfΓΌhrten, sollten aber darauf achten, dass diese in der Wissenschaft verwurzelt, angemessen und diskriminierungsfrei seien.
- Nachrichtenagentur dpa