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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Prävention für Risikogruppen RSV-Infektion durch Impfung vorbeugen

Besteht das Risiko, an RSV-Infektionen schwer zu erkranken, sind bestimmte Präventionsmaßnahmen ratsam. Wer sollte sich impfen lassen – und wer nicht?
Das respiratorische Synzytial-Virus (RSV) ist im Herbst und Winter eine weitverbreitete Ursache für Erkrankungen der oberen und unteren Atemwege. Vor allem Säuglinge, Kleinkinder und ältere Menschen erkranken häufig schwer daran. Doch seit August 2024 gibt es für Erwachsene die Möglichkeit, sich mit einer einmaligen Impfung zuverlässig vor einer RSV-Infektion zu schützen. Für Säuglinge werden andere Maßnahmen empfohlen.
- RSV-Infektion: So macht sie sich bei Erwachsenen bemerkbar
Schutzimpfung vor allem für bestimmte Risikogruppen wichtig
Bei ansonsten gesunden Erwachsenen verläuft eine RSV-Infektion in der Regel mild und macht sich allenfalls als leichte Erkältung bemerkbar. Bei Babys und Kleinkindern nimmt die Erkrankung jedoch nicht selten einen schweren, mitunter lebensbedrohlichen Verlauf.
Mehr wissen
Etwa 50 bis 70 Prozent der Säuglinge durchleben im ersten Lebensjahr mindestens eine RSV-Infektion.
Auch bei älteren Menschen steigt das Risiko für Komplikationen (etwa eine Lungenentzündung) mit Krankenhausaufenthalten. Das gilt insbesondere, wenn bestimmte chronische Vorerkrankungen in schwerer Form vorliegen, wie zum Beispiel:
- geschwächtes Immunsystem
- Herzerkrankungen (wie Herzinsuffizienz)
- Lungenerkrankungen (wie Asthma bronchiale, COPD)
- Nierenerkrankungen
- neurologische Erkrankungen
- Diabetes mellitus
Die Ständige Impfkommission (Stiko) empfiehlt eine Schutzimpfung daher
- für Personen ab 60 Jahren, wenn bestimmte Grunderkrankungen in schwerer Form vorliegen,
- für Personen ab 60 Jahren, die in einer Pflegeeinrichtung leben, sowie
- für alle Personen ab 75 Jahren (auch ohne Vorerkrankungen).
Für einen optimalen Schutz vor der nächsten RSV-Saison ist es ratsam, sich im Spätsommer oder Herbst impfen zu lassen, spätestens jedoch Anfang Oktober.
Gut zu wissen
Liegen chronische Grunderkrankungen nur als leichte Form vor beziehungsweise sind sie mithilfe von Medikamenten gut eingestellt, besteht wahrscheinlich kein erhöhtes Risiko, dass eine RSV-Infektion schwer verläuft. Personen ab 60 und unter 75 Jahren sollten in diesem Fall Rücksprache mit dem Arzt oder der Ärztin halten, ob eine RSV-Impfung unter Umständen dennoch ratsam sein könnte.
Schutz für Säuglinge: RSV-Impfung auch für Schwangere?
Für die RSV-Schutzimpfung stehen zurzeit drei verschiedene Impfstoffe zur Verfügung. Einer davon ist auch für Frauen von der 24. bis zur 36. Schwangerschaftswoche zugelassen – und könnte somit nicht nur die Mutter vor einer RSV-Infektion schützen, sondern darüber hinaus auch beim Kind in dessen ersten Lebensmonaten eine schützende Wirkung entfalten. Denn die durch die Impfung gebildeten Antikörper können über die Plazenta auf das Kind übergehen und somit einen passiven Schutz bieten.
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Bislang wird eine RSV-Impfung in der Schwangerschaft von der STIKO jedoch noch nicht empfohlen. Stattdessen rät sie dazu, Neugeborene und Säuglinge mittels einer RSV-Prophylaxe vor einer Infektion in den ersten Lebensmonaten zu schützen. Diese sollte vor Beginn der ersten RSV-Saison erfolgen.
RSV-Prophylaxe statt Impfung für Neugeborene und Säuglinge
Für die RSV-Prophylaxe erhält das Kind zur passiven Immunisierung Antikörper gegen RS-Viren (Wirkstoff Nirsevimab) als Injektion in den Oberschenkel. Im Unterschied zu einer klassischen Impfung setzt der Schutz sofort nach der Gabe der Abwehrstoffe ein, da der Körper diese nicht erst selbst bilden muss.
So lässt sich das Risiko für schwere Krankheitsverläufe um etwa 80 Prozent senken. Die RSV-Prophylaxe bietet allerdings keinen lang anhaltenden Schutz wie bei einer Impfung. Sie kann jedoch in der Regel über die gesamte RSV-Saison schützen.
Wann die RSV-Prophylaxe gegeben werden sollte, richtet sich dabei nach dem Geburtstermin des Babys:
- Geburt zwischen April und September: Prophylaxe zwischen September und November
- Geburt zwischen Oktober und März: Prophylaxe bei Entlassung aus der Geburtseinrichtung bzw. im Rahmen der U2-Untersuchung (3. bis 10. Lebenstag)
Gut zu wissen: Keine RSV-Prophylaxe ist hingegen nötig, wenn der Säugling bereits während der laufenden Saison nachweislich einen RSV-Infekt hatte.
- "RSV-Impfung bei Erwachsenen". Online-Informationen des Bundesinstituts für Öffentliche Gesundheit: www.impfen-info.de (Abrufdatum: 23.7.2025)
- "RSV-Prophylaxe bei Neugeborenen und Säuglingen". Online-Informationen des Bundesinstituts für Öffentliche Gesundheit: www.impfen-info.de (Abrufdatum: 23.7.2025)
- Online-Informationen des Helmholtz Zentrums München: www.lungeninformationsdienst.de (Abrufdatum: 23.7.2025)
- "RKI-Ratgeber RSV-Infektionen". Online-Informationen des Robert-Koch-Instituts: www.rki.de (Stand: 21.5.2025)
- "RSV (Respiratorisches Synzytial-Virus)". Online-Informationen des Bundesinstituts für Öffentliche Gesundheit: www.infektionsschutz.de (Stand: 11.11.2024)
- "RSV-Infektionen (Respiratorische Synzytial-Viren) – Antworten auf häufig gestellte Fragen". Online-Informationen des Robert-Koch-Instituts: www.rki.de (Stand: 22.10.2024)
- "Fragen und Antworten zu Infektionen mit dem Respiratorischen Synzytial-Virus (RSV)". Online-Informationen des Bundesministeriums für Gesundheit: www.bundesgesundheitsministerium.de (Stand: 7.10.2024)
- "Fragen und Antworten zur RSV-Impfung für Erwachsene". Online-Informationen des Bundesministeriums für Gesundheit: www.bundesgesundheitsministerium.de (Stand: 7.10.2024)
- "Infektion mit dem respiratorischen Synzytial-Virus (RVS)". Online-Informationen von MSD Manuals: www.msdmanuals.com (Stand: Dezember 2023)
- "Respiratory Syncytial Virus Infections". Online-Informationen der National Library of Medicine: medlineplus.gov (Stand: 5.5.2025)
- Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.