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Häufige Geschlechtskrankheit: Heilt Tripper von selbst?


Tripper: Heilt die Geschlechtskrankheit von selbst?

Von Wiebke Posmyk

Aktualisiert am 05.06.2023Lesedauer: 2 Min.
Qualitativ geprüfter Inhalt
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Für diesen Beitrag haben wir alle relevanten Fakten sorgfältig recherchiert. Eine Beeinflussung durch Dritte findet nicht statt.

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Mann und Frau sitzen nebeneinander beim Arzt.Vergrößern des Bildes
Gonorrhö (Tripper) sollte behandelt werden. (Quelle: Pornpak Khunatorn/Getty Images)

Tripper bleibt oft unbemerkt – die Infektion kann aber auch schwere Folgen haben. Lesen Sie, ob eine Therapie nötig ist oder ob Tripper von selbst heilt.

Tripper (Gonorrhö) zählt zu den häufigsten Geschlechtskrankheiten. Auslöser der Infektion sind bestimmte Bakterien: Gonokokken.

Viele Erkrankte bemerken keine Symptome. Wenn doch, dann meist dort, wo die Bakterien in den Körper gelangt sind: Beim vaginalen oder analen Geschlechtsverkehr sind die Beschwerden im Bereich der Geschlechtsteile beziehungsweise des Afters zu spüren. Bei einer Infektion durch Oralverkehr ist hingegen der Mund-Rachenraum betroffen. Welche Symptome genau auftreten, hängt auch vom Geschlecht ab.

Wer den Verdacht hat, erkrankt zu sein, scheut möglicherweise den Gang in die Arztpraxis – und fragt sich, ob der Tripper nicht vielleicht von selbst heilt.

Tripper: Nicht auf spontane Heilung hoffen

Personen, die (möglicherweise) infiziert sind, sollten nicht abwarten und darauf hoffen, dass der Tripper von selbst heilt. Im Gegenteil: Unbehandelt kann sich die Infektion ausbreiten und zu verschiedenen Komplikationen führen. Etwa Entzündungen an den Augen, Gelenken, Sehnen, Knochen, dem Herzen oder der Hirnhaut sowie eine Sepsis ("Blutvergiftung").

Bei der Frau können die Gonokokken außerdem eine Eileiter- und/oder Eierstockentzündung auslösen. Dauert diese länger an, drohen Verwachsungen und Verklebungen des Gewebes, was das Risiko für eine Unfruchtbarkeit erhöht. Auch kann die Infektion auf die gesamte Beckenregion übergreifen.

Beim Mann können unter anderem Entzündungen der Prostata, der Nebenhoden und/oder der Samenbläschen und -leiter die Folge sein.

Bei Verdacht auf Tripper ist daher ein Arztbesuch angesagt. Ernste Komplikationen sind bei Gonorrhö zwar selten. Sie lassen sich jedoch mit der richtigen Behandlung vermeiden. Hat sich der Verdacht auf Tripper bestätigt, können Antibiotika helfen.

Heilung oft schon nach 24 Stunden

Bei früher Behandlung reicht normalerweise eine eintägige Therapie mit Antibiotika aus, um die Erreger zu bekämpfen. In der Regel bekommen erkrankte Personen den Wirkstoff Ceftriaxon als Infusion verabreicht oder in einen Muskel gespritzt. Außerdem nehmen sie meist zusätzlich eine Tablette mit dem Wirkstoff Azithromyzin ein.

Zu möglichen Nebenwirkungen der Behandlung zählen Ausschlag, Magen-Darm-Probleme oder allergische Reaktionen. Ob die Bakterien tatsächlich abgetötet wurden, wird die Ärztin oder der Arzt etwa eine Woche nach der Behandlung prüfen.

Immer häufiger: Resistenz gegen Antibiotika

Zunehmend gibt es Bakterienstämme, gegen die viele Antibiotika wirkungslos geworden sind. Ist eine solche Resistenz entstanden, wird die Ärztin oder der Arzt im Labor untersuchen lassen, ob ein anderes Antibiotikum gegen die Erreger hilft.

Hat sich die Infektion bereits ausgebreitet oder sind Komplikationen aufgetreten, kann die Behandlung langwieriger sein. Zudem sind dann oft weitere Antibiotika nötig.

Fazit: Von selbst heilt Tripper normalerweise nicht. Wird die Infektion jedoch frühzeitig mit Antibiotika behandelt, bilden sich die Beschwerden schnell zurück und die Person ist nicht mehr ansteckend.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
Verwendete Quellen
  • "Gonorrhö (Tripper)". RKI-Ratgeber. Online-Informationen des Robert-Koch-Instituts: www.rki.de (Stand: 6.2.2023)
  • "Tripper (Gonorrhoe)". Online-Informationen der Deutschen Aidshilfe: www.aidshilfe.de (Abrufdatum: 31.3.2023)
  • "Gonorrhö (»Tripper«) – Was ist das?" Online-Informationen der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung: www.liebesleben.de (Abrufdatum: 29.3.2023)
  • Herold, G.: "Innere Medizin". Eigenverlag, Köln 2023
  • "Gonorrhö". Online-Informationen von Deximed: deximed.de (Stand: 6.12.2022)
  • "Gonorrhoe (Tripper)". Online-Informationen des Instituts für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen: www.gesundheitsinformation.de (Stand: 9.2.2022)
  • S2k-Leitlinie der Deutschen STI-Gesellschaft e. V.: "Diagnostik und Therapie der Gonorrhoe" (PDF). AWMF-Leitlinien-Register Nr. 059-004 (Stand: 2018)
  • Hahn, J.: "Checkliste Innere Medizin". Thieme, Stuttgart 2018
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