Entzündung im Intimbereich Brennen am Scheideneingang – was ist jetzt zu tun?
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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Ein Brennen am Scheideneingang kann ein Hinweis auf eine Entzündung sein. Weitere mögliche Ursachen und was Betroffene tun sollten.
Wenn am Scheideneingang ein Brennen zu spüren ist, könnte eine Entzündung im Bereich der Vulva und/oder der Vagina der Grund sein. Dann sind oft noch weitere Symptome spürbar – etwa kann die Haut im Intimbereich jucken, gerötet und geschwollen sein, das Wasserlassen kann Probleme bereiten und der Geschlechtsverkehr kann unangenehm sein oder sogar mit Schmerzen einhergehen.
Bei solchen Beschwerden ist es wichtig, einen Termin in der gynäkologischen Praxis zu vereinbaren. Denn eine Entzündung der Scheide oder Vulva entwickelt sich nicht ohne Grund. Meist ist sie eine Folge einer Infektion oder einer anderen Erkrankung.
Gut zu wissen: Der Scheideneingang befindet sich zwischen den kleinen Schamlippen und bildet den Übergang zwischen den äußeren und inneren Geschlechtsorganen der Frau. Zu den äußeren Geschlechtsorganen, auch Vulva genannt, zählen der Venushügel, die Klitoris, sowie die inneren und äußeren Schamlippen. Die Scheide (Vagina) gehört zu den inneren Geschlechtsorganen – sie verbindet die Vulva mit der Gebärmutter.
Brennen am Scheideneingang: Häufige Ursachen im Überblick
Für ein Brennen am Scheideneingang, in der Scheide und/oder Vulva kommen folgende Erklärungen in Betracht:
- eine Infektion: Häufige Erreger von brennenden und/oder juckenden Entzündungen im Intimbereich sind Bakterien wie Chlamydien oder Gonokokken (die "Tripper"-Erreger), Pilze wie Candida albicans, Herpes-simplex-Viren sowie sogenannte Trichomonaden, einzellige Parasiten, die – wie Chlamydien, Gonokokken und Herpes-Viren – beim Sex übertragen werden können.
- eine bakterielle Vaginose, die durch ein bakterielles Ungleichgewicht in der Scheidenflora entsteht: Die Scheide wird dabei vermehrt von Bakterien besiedelt, die dort normalerweise nur vereinzelt vorkommen. Das verursacht üblicherweise nicht nur ein Brennen und Jucken, sondern auch einen fischartigen Geruch im Intimbereich.
- eine Reizung, etwa durch falsche Hygienemaßnahmen oder wenn die Haut im Intimbereich durch zu enge Kleidung starker Reibung ausgesetzt ist
- Knötchenflechte, eine chronisch-entzündliche Erkrankung der Haut, die neben den Geschlechtsorganen auch andere Körperstellen betreffen kann, etwa die Handgelenke, den unteren Rücken, die Kniebeugen und die Unterschenkel
- eine Kontaktallergie, zum Beispiel gegen Wasch- und Reinigungsmittel, Binden oder Bestandteile von Verhütungsmitteln (etwa latexhaltige Kondome)
- altersbedingte Veränderungen im Hormonhaushalt: Wenn der Spiegel des Geschlechtshormons Östrogen sinkt, kann die Haut im Intimbereich dünner, empfindlicher und trockener werden – und somit anfälliger für Reizungen und Infektionen.
- eine sogenannte Vulvodynie, eine chronische Schmerzstörung der Vulva, deren Ursache noch nicht genau geklärt ist
Viele dieser Krankheiten und gesundheitlichen Probleme betreffen typischerweise nicht nur den Scheideneingang, sondern auch die Vulva beziehungsweise die Scheide. Zudem äußern sie sich meist noch durch weitere Symptome, beispielsweise Juckreiz und einen veränderten Ausfluss. Welche Beschwerden auftreten und wie stark sie ausgeprägt sind, hängt von der jeweiligen Ursache ab.
Brennen am Scheideneingang – was tun?
Manchmal klingt ein Brennen am Scheideneingang und/oder im restlichen Intimbereich von allein wieder ab. Diese Chance besteht etwa bei einer vorübergehenden Reizung durch allzu enge Kleidung oder die falschen Hygienemaßnahmen: Gelingt es der Betroffenen, den Auslöser zu finden und zu meiden, erholt sich die gereizte Haut im besten Fall rasch von allein.
Halten die Beschwerden länger an, ist hingegen eine ärztliche Untersuchung und Behandlung notwendig. Eine Gynäkologin oder ein Gynäkologe kann anhand der Symptome und durch eine sorgfältige Untersuchung feststellen, warum sich die Vulva und/oder Scheide entzündet hat, und eine passende Behandlung einleiten.
Diese kann sich je nach Ursache sehr unterschiedlich gestalten. Bei Infektionen kommen in der Regel Medikamente zum Einsatz, die die Erreger beseitigen. Im Falle einer Vulvodynie setzt sich die Behandlung für gewöhnlich aus mehreren Maßnahmen zusammen, deren Wirksamkeit allerdings noch nicht ausreichend erforscht ist. Üblich sind etwa eine Physiotherapie (zur Entspannung der Beckenbodenmuskulatur), Entspannungstechniken (zum Beispiel autogenes Training) und/oder eine Psychotherapie.
Darüber hinaus kann die Ärztin oder der Arzt einfache Maßnahmen empfehlen, um die Genesung des angegriffenen Intimbereichs zu unterstützen und erneuten Beschwerden vorzubeugen. Insbesondere ist es ratsam, den Intimbereich sorgsam zu pflegen und vor unnötigen Belastungen zu schützen – unabhängig von der Ursache. Konkret bedeutet das vor allem: die Vulva ausschließlich mit Wasser (anstatt mit Seife) waschen, Baumwollunterhosen und nicht zu eng sitzende Hosen tragen.
- Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
- Online-Informationen von AMBOSS: www.amboss.com (Abrufdatum: 23.10.2024)
- Online-Informationen von Deximed: deximed.de (Abrufdatum: 23.10.2024)
- Online-Informationen von MSD Manual: www.msdmanuals.com (Abrufdatum: 23.10.2024)
- Online-Informationen des Instituts für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen: www.gesundheitsinformation.de (Abrufdatum: 23.10.2024)
- Mylonas, I.: "Infektionen in Gynäkologie und Geburtshilfe". Urban & Fischer Verlag/Elsevier GmbH München 2024