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Wann Mundgeruch auf eine Krankheit hindeutet


Wann Mundgeruch auf eine Krankheit hindeutet

Von t-online
Aktualisiert am 14.04.2022Lesedauer: 3 Min.
Hand vor dem Mund: Mundgeruch kann nicht nur durch mangelnde Zahnhygiene ausgelöst werden, sondern auch durch Krankheiten.Vergrößern des BildesHand vor dem Mund: Mundgeruch kann nicht nur durch mangelnde Zahnhygiene ausgelöst werden, sondern auch durch Krankheiten. (Quelle: McPhoto/imago-images-bilder)
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Schlechter Atem ist vielen peinlich. Dabei kann Mundgeruch ein Symptom für ernsthafte Krankheiten sein. Woran Sie erkennen, welche Erkrankung sich hinter Mundgeruch verbirgt.

Mundgeruch kann verschiedene Ursachen haben. Meist sind sie harmlos und durch gründliche Zahnhygiene wieder zu beheben. Doch hinter schlechtem Atem können auch ernsthafte Krankheiten stecken. Wir haben Professor Uwe Heemann von der Abteilung für Nephrologie am Klinikum rechts der Isar der TU München gefragt, um welche Krankheiten es sich handelt und an welchem Geruch sie erkennbar sind.

Hauptursache liegt im Mund- oder Rachenraum

In bis zu 90 Prozent aller Fälle liegt die Ursache für schlechten Atem im Mund- oder Rachenraum. Verantwortlich für Mundgeruch sind meist Bakterien in den Zahnzwischenräumen, die bei der Zersetzung von Speichel oder Essensresten Schwefel freisetzen. Sie können zu Zahnfleischentzündungen und großen Karieslöchern führen, die wiederum schlechten Geruch verbreiten.

Deshalb ist falsches Zähneputzen ein Hauptauslöser von Mundgeruch. Um diesen zu vermeiden, sollten die Zahnzwischenräume außer mit der Zahnbürste auch regelmäßig mit Zahnseide oder Zahnzwischenraumbürsten gereinigt werden. Auch Beläge von der Zunge sollten entfernt werden.

Mandelentzündung riecht faulig

Wenn der Mundgeruch trotz Zähneputzen noch bleibt und auch eine zahnärztliche Untersuchung keinen Befund liefert, kann hinter dem Mundgeruch eine Erkrankung stecken, die ein Internist oder HNO-Arzt behandeln muss.

Es können etwa Mandel-, Rachen-, oder Nasennebenhöhlenentzündungen in Betracht kommen. Professor Heemann erklärt: "Bei einer chronischen Mandelentzündung kommt es zu einem typisch faulig-eitrigen Mundgeruch. Er entsteht durch Bakterien, die sich in den tiefen kleinen Hohlräumen der Mandeln festsetzen"

Mundgeruch durch Diabetes

Manchmal kann der Mundgeruch auch auf eine akute Erkrankung hinweisen. Ein fruchtiger Mundgeruch – fachsprachlich Ketongeruch genannt – lässt laut Heemann auf einen unentdeckten oder schlecht eingestellten Diabetes mellitus schließen.

"Bei einem Patienten in der Notaufnahme hilft dieser Geruch zu erkennen, dass es sich um einen Diabetiker mit Insulinmangel handelt", so der Internist. Der obstartige Geruch kann aber auch die Folge einer Essstörung sein oder durch längeres Fasten entstehen. Dann hilft es bereits, etwas zu essen, um den Mundgeruch zu vertreiben.

Nierenleiden lässt sich am Atem erkennen

Ein nach Urin oder Ammoniak riechender Atem kann Heemann zufolge ein Hinweis auf eine Nierenschwäche oder sogar Nierenversagen sein. "Das liegt am zu hohen Harnstoffgehalt im Körper", sagt der Experte. Normalerweise scheidet die Niere diese Substanzen über den Urin aus. Doch wenn die Niere nicht mehr richtig funktioniert, gelangen die Schadstoffe in die Blutbahn und werden über die Lunge ausgeatmet.

Auch Lungenleiden äußern sich manchmal durch Mundgeruch, wenn etwa Abszesse in der Lunge zu einem fauligen Geruch des Atems führen. So können Fachärzte ab einem bestimmten Stadium riechen, ob ein Patient Lungenkrebs hat. Doch solche Diagnosen sind laut Professor Heemann sehr selten.

Typisch säuerlicher Geruch bei Magenleiden

"Diabetes und Nierenleiden sind die beiden Erkrankungen, die am häufigsten am Mundgeruch zu erkennen sind", sagt der Experte. "Auch der säuerliche Geruch bei Magenleiden ist relativ typisch." Das ist der Fall, wenn eine Magenschleimhautentzündung oder Tumoren in der Speiseröhre oder im Magen dazu führen, dass Flüssigkeiten oder übel riechende Gase in die Mundhöhle gelangen.

"Gerüche spielen heutzutage jedoch eher eine untergeordnete Rolle", erklärt Heemann. Labortests und medizinische Geräte hätten die Geruchsdiagnostik weitgehend verdrängt. "Aber in Landarztpraxen mit geringer technischer Ausstattung ist die Diagnose über den Geruch noch immer ein gängiges und hilfreiches Verfahren"

Was tun bei Mundgeruch

Steckt hinter dem üblen Atem keine Erkrankung, können Sie Mundgeruch oft loswerden, wenn Sie ein paar Hinweise beachten:

  • Putzen Sie zweimal täglich gründlich Ihre Zähne. Vergessen Sie dabei die Zunge nicht.
  • Nutzen Sie auch Zahnseide oder Zahnzwischenraumbürsten.
  • Trinken Sie viel Wasser oder ungesüßte Tees. Ein trockener Mund kann Geruchsbildung begünstigen.
  • Eine Mundspülung mit Salbeitee vermindert ebenfalls Geruchsbildung.

Sind Sie sich unsicher, woher Ihr Mundgeruch rührt oder bleibt er trotz der Maßnahmen bestehen, suchen Sie sicherheitshalber einen Arzt auf.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
Verwendete Quellen
  • Eigene Recherche
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