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Progesteron: Wichtige Hormone in der Schwangerschaft


Wichtiges Sexualhormon
Progesteron während Schwangerschaft und Wechseljahren

uc (CF)

14.09.2016Lesedauer: 5 Min.
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Progesteron ist ein wichtiges Sexualhormon - eine zusätzliche Zufuhr sollte aber immer mit Ihrem Arzt abgesprochen werden.Vergrößern des Bildes
Progesteron ist ein wichtiges Sexualhormon - eine zusätzliche Zufuhr sollte aber immer mit Ihrem Arzt abgesprochen werden. (Quelle: Thinkstock by Getty-Images-bilder)

Progesteron ist ein Hormon, das den Menstruationszyklus wesentlich reguliert. Insbesondere in der Schwangerschaft und in den Wechseljahren zeigt sich, wie wichtig das Gelbkörperhormon ist.

Was ist Progesteron?

Progesteron ist ein weibliches Sexualhormon, das zu den Gestagenen gehört. Es wird vor allem im Eierstock produziert. Für die Bildung ist der sogenannte Gelbkörper zuständig. Dieser Begriff bezeichnet die verbliebene Eihülle des Follikels nach dem Eisprung. Aufgrund dieses Ursprungs wird Progesteron auch als Gelbkörperhormon bezeichnet. Die Bildung des Hormons wird dabei von dem luteinisierenden Hormon (LH) angeregt, das vom Vorderlappen der Hirnanhangsdrüse freigesetzt wird. Progesteron reguliert gemeinsam mit dem Sexualhormon Östrogen den weiblichen Zyklus. In geringen Mengen wird es – auch im männlichen Körper – in der Nebennierenrinde gebildet.

Progesteron in der Schwangerschaft: Wissenswertes

In der Schwangerschaft kommt dem Sexualhormon Progesteron eine wichtige Aufgabe zu. Unter der Wirkung des Hormons stellt sich die Gebärmutter nach dem Eisprung nämlich auf die Einnistung des Eis ein. Hat bis zum Eisprung noch das Östrogen die Gebärmutterschleimhaut aufgebaut, übernimmt nun das Gelbkörperhormon die weiteren Vorbereitungen: Unter seinem Einfluss entfaltet sich die Gebärmutterschleimhaut und wird stärker durchblutet. Die Schleimhaut verdickt sich und Nährstoffe für den Embryo finden den Weg in die Gebärmutterhöhle. Gleichzeitig kommt es zu einem Temperaturanstieg von einem halben Grad. Und auch die Spermien unterstützt das Progesteron. Das Sexualhormon fördert nach Angaben der "Apotheken Umschau" sowohl die Beweglichkeit der Spermien als auch ihre Fertigkeit, erfolgreich in die Eizelle einzudringen.

Die weitere Wirkung des Gelbkörperhormons

Wird die Frau schwanger, produziert der Gelbkörper noch bis zur zwölften Schwangerschaftswoche weiterhin Progesteron und erhält damit die Schwangerschaft. Dann übernimmt die Plazenta die Bildung des Sexualhormons. Progesteron spielt auch in der weiteren Schwangerschaft eine wichtige Rolle. So lockert es die Gebärmuttermuskulatur und verhindert dadurch die Ausbildung frühzeitiger Wehen. Darüber hinaus bewirkt das Hormon in der Schwangerschaft eine Verdichtung der Brustdrüsen und regt das Wachstum der Milchdrüsen an. Auch die Stimmung von Mutter und Kind werden von Progesteron beeinflusst. Es wirkt beruhigend und aufhellend auf das Gemüt.

Kommt es andererseits trotz des Eisprungs zu keiner Befruchtung, bildet sich der Gelbkörper zurück. Die Hormonzufuhr wird gesenkt und schließlich eingestellt. Im Anschluss setzt wie gewohnt die Regel ein.

Progesteronmangel: Symptome des Ungleichgewichts

Progesteron ist nicht nur während der Schwangerschaft ein unverzichtbares körpereigenes Hormon. Es reguliert den weiblichen Zyklus und dient zudem als Baustein für andere wichtige Hormone wie Östrogene, Androgene und Cortisol. Außerdem ist es maßgeblich am Knochenbau beteiligt. Herrscht ein Progesteronmangel – sind also die Progesteronwerte zu niedrig – kann das belastende Symptome auslösen.

Betroffene, die auch männlich sein können, leiden unter Schlafstörungen, Antriebslosigkeit und Konzentrationsstörungen. Außerdem können Symptome wie vermehrtes Schwitzen, Übelkeit, Gewichtszunahme, sowie Herzrhythmusstörungen ausgelöst werden. Insbesondere bei Frauen kann der Progesteronmangel für einen unerfüllten Kinderwunsch verantwortlich sein, weil er die Fruchtbarkeit verringert. Weitere Symptome bei Frauen sind verstärkte Regelbeschwerden, anschwellende Brüste sowie Eierstockzysten und Myome.

Diagnose der Gelbkörperschwäche: Werte im Blutserum

Da die Symptome relativ unspezifisch sind, können erst die Progesteronwerte im Blutserum Aufschluss über einen möglichen Progesteronmangel geben. Nach Angaben der "Apotheken Umschau" gelten die folgenden Richtwerte:

  • Erste Zyklushälfte: bis zu 1,4 Mikrogramm/Liter
  • Nach Eisprung: 3,34 und 25,6 Mikrogramm/Liter
  • Nach der Menopause: bis zu 1,0 Mikrogramm/Liter

Während einer Schwangerschaft gelten durch die erhöhte Progesteronproduktion andere Richtwerte:

  • 1. Drittel: 11,2 bis 90,0 Mikrogramm/Liter
  • 2. Drittel: 25,6 bis 89,4 Mikrogramm/Liter
  • 3. Drittel: 48,4 bis 422,5 Mikrogramm/Liter

Meist ist eine Gelbkörperschwäche für einen zu niedrigen Progesteronwert verantwortlich. Sie lässt sich über zwei bis drei Blutentnahmen nach dem Eisprung über mehrere Tage verteilt ermitteln. Doch auch ein Progesterontest, bei dem am 19., 20., oder 21. Zyklustag Speichel entnommen wird, kann im Labor ausgewertet werden.

Progesteronmangel: Behandlungsmethoden

Eine Gelbkörperschwäche wird in der Regel medikamentös behandelt. Künstlich hergestellte Hormone können in Form von Tabletten, Cremes, Kapseln oder Globuli das fehlende Progesteron im Körper ersetzen. Von Fall zu Fall werden Betroffene zusätzlich mit Östrogen behandelt. Die Therapie kann mit Sport und gesunder Ernährung positiv unterstützt werden. Weitere Gründe für einen Progesteronmangel können eine Unterentwicklung der Eierstöcke oder Störungen des Eisprungs sein. Auch unmittelbar nach der Geburt kann der Progesteron-Wert niedrig ausfallen.

Wirkungsweise der Hormonpräparate

Medikamente mit dem Wirkstoff Progesteron enthalten synthetisches Progesteron, das auch unter dem Namen bioidentisches Progesteron bekannt ist. Es wird aus dem in der Yamswurzel vorhandenen Diosgenin gewonnen. Einige Syntheseschritte können diesen Stoff dem Progesteron in der Molekülstruktur angleichen. Da es baugleich zum körpereigenen Hormon ist, wird es auch als natürliches Progesteron bezeichnet. Es bleibt zwar ein körperfremder Stoff, wird aber vom menschlichen Körper wie körpereigenes Progesteron aus den Eierstöcken aufgenommen. Die Präparate sind verschreibungspflichtig und sollten genau nach den Vorgaben des Arztes verwendet werden. Zwar gibt es auch frei erhältliche Naturprodukte, doch auch bei deren Gebrauch sollten Sie die Dosis unbedingt vorher ärztlich abklären.

Es gibt verschiedene Verabreichungsformen für das Sexualhormon. Als schonendste Therapie gilt bioidentisches Progesteron in Form von Cremes. Es wird auf die Haut oder auch Scheidenschleimhaut aufgetragen und zeigt in der Regel auch schon in relativ geringen Mengen von 20 bis 50 Milligramm am Tag eine positive Wirkung. Außerdem gibt es die Möglichkeit, natürliches Progesteron in Form von Weichkapseln, Gel oder als Vaginaltablette einzunehmen. Bioidentisches Progesteron wird im Körper relativ schnell abgebaut. Aus diesem Grund werden die Hormonpräparate meist mehrmals täglich eingesetzt.

Bioidentisches Progesteron: Nebenwirkungen

Da Progesteronpräparate natürliches Progesteron enthalten, ist ihre Verträglichkeit in den meisten Fällen gut. Doch es können auch Nebenwirkungen bei der Therapie auftreten. Nach Angaben des Gesundheitsportals "NetDoktor" kommt es bei jedem zehnten bis hundertsten Patienten zu Beschwerden wie Schwindel, Abgeschlagenheit, Schläfrigkeit und depressiver Verstimmung. Direkt in der Scheide angewendet, können Ausfluss und Schmierblutungen die Folge sein. Auch Kopfschmerzen, Bauchkrämpfe und leichte Verdauungsbeschwerden kommen häufig bis gelegentlich vor. Allerdings treten bei der lokalen Anwendung von Progesteron seltener Nebenwirkungen auf. Seltener sind auch Unpässlichkeiten wie eine Überempfindlichkeit der Haut, Ödeme, Übelkeit und Erbrechen, Fettstoffwechselstörungen und eine Beeinflussung des Geschlechtstriebs zu beobachten. Sollten Sie diese Symptome an sich erkennen, ist ein Arztbesuch angeraten.

In den Wechseljahren sinkt die Progesteronproduktion

Mit zunehmendem Alter – insbesondere, wenn eine Frau über 40 ist – sinkt die Produktion des Sexualhormons Progesteron. Die Entwicklung setzt schon vor der eigentlichen Menopause, also der letzten Regelblutung, ein. Als Folge kann die Menstruation unregelmäßiger eintreten. Auch vergrößern sich oft die Abstände zwischen der Periode. In einer Übergangsphase vor und nach der Menopause reifen die Follikel schließlich kaum noch an. Der Eisprung bleibt meist aus. Ohne diesen können auch die Gelbkörper kein Progesteron mehr produzieren. Da Östrogen aber noch gebildet wird, kann es zu einem Östrogenüberschuss kommen. Wenn keine Eizellen mehr vorhanden sind, kommt schließlich sowohl die Produktion von Progesteron als auch jene von Östrogen zum Erliegen. In diesem Prozess äußern sich bei einigen Frauen Beschwerden, die teilweise an das prämenstruelle Syndrom (PMS) erinnern: Frauen in den Wechseljahren fühlen sich reizbar, leiden unter Hitzewallungen, Schlafstörungen und Stimmungsschwankungen.

Wirkung von bioidentischem Progesteron kann Beschwerden lindern

Klassischerweise werden die Beschwerden der Wechseljahre mit einer Hormonersatztherapie behandelt. Sie besteht aus einer Verbindung von synthetischen Gestagenen mit Östrogen. Dass diese Kombination sich jedoch schädlich auf den Körper auswirken kann, haben dem "Focus" zufolge Studien klar gezeigt. Das Risiko für Krebserkrankungen an Eierstock oder Brust soll sich durch die Therapie erhöhen können. Als Alternative gilt bioidentisches Progesteron aus der Yamswurzel. Dieses natürliche Progesteron lindert nicht nur die Beschwerden der Wechseljahre, sondern soll nach Aussagen von "Focus" und Dr. med. Carsten Fuchs, Gynäkologe und Leiter des Ganzheitsmedizinischen Zentrums Rotherbaum in Hamburg, eine schützende Wirkung vor Krebs haben. Es kann in Form von Tabletten, Kapseln oder Cremes eingenommen werden. Die Creme wird wie eine Bodylotion auf die Unterarme oder die Oberschenkel aufgetragen. Die Tabletten können oral oder vaginal eingesetzt werden. Allerdings hält die Wirkung natürlichen Gestagens nicht lange vor, da es sehr schnell abgebaut wird.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
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