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Erfolgversprechendes Medikament gegen MS kurz vor der Zulassung


Hoffnung für MS-Patienten
Wirksames Medikament gegen Multiple Sklerose kurz vor der Zulassung

t-online, Larissa Koch

31.05.2017Lesedauer: 2 Min.
Multiple Sklerose: Nervenzellen werden geschädigtVergrößern des BildesMultiple Sklerose: Nervenzellen werden geschädigt (Quelle: Thinkstock by Getty-Images-bilder)
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200.000 Menschen leiden in Deutschland an der entzündlichen Nervenerkrankung Multiple Sklerose. Bislang ist MS nicht heilbar. Und für eine Form dieser Autoimmunerkrankung gab es bislang überhaupt kein Mittel. Jetzt steht ein vielversprechendes Medikament kurz vor der Zulassung in Deutschland.

Man kann wohl von einem Durchbruch sprechen. Das Medikament Ocrevus der Firma Roche wurde in den USA im Schnellverfahren zugelassen. Die Studienergebnisse zur Wirksamkeit waren so eindeutig, dass die amerikanische Zulassungsbehörde MS-Patienten das Mittel nicht länger vorenthalten wollte.

"Die Einführung des Medikaments wird eine Bereicherung für die MS-Therapie sein", sagte Prof. Lutz Harms, Oberarzt an der Neurologischen Klinik der Charité in Berlin der Gesundheitsredaktion von t-online.de. Denn das Medikament steht auch hierzulande kurz vor der Markteinführung. Man müsse aber abwarten, ob es allen Betroffenen helfe, ergänzt der Facharzt für Neurologie. "Es kann sein, dass einige Patienten besonders von dem Medikament profitieren, andere dafür weniger. Die endgültigen Daten dazu stehen noch aus", so Harms.

Können Patienten das Medikament jetzt schon bekommen?

Das Medikament Ocrelizumab steht unmittelbar vor der Zulassung. Wie lange Patienten genau warten müssen, bis sie es verschrieben bekommen können, ist noch nicht ganz klar. Aber es gibt ein Schlupfloch, wie Betroffene schon jetzt zu dem Arzneimittel kommen. "Es gibt eine Härtefallregelung, die es ermöglicht, dass der behandelnde Arzt das Medikament außer der Reihe verschreibt", sagt Harms. Hierzu müsse der Arzt einen Antrag stellen. Die Regelung gilt etwa für Patienten, die mit einem zugelassenen Medikament nicht zufriedenstellend behandelt werden können.

Für wen ist das Multiple-Sklerose-Medikament geeignet?

Das Medikament ist für beide Verlaufsformen der MS vorgesehen – die schubförmige und die primär progrediente (die stetig fortschreitende). Das Präparat ist das erste, das gegen beide Varianten wirkt. Und – noch viel wichtiger – es ist das allererste, das die Behandlung der primär progredienten Multiplen Sklerose ermöglicht. Gegen diese stetig fortschreitende Form der MS gab es bisher überhaupt kein Mittel. Von dieser Form sind Schätzungen zufolge rund 15 Prozent der Patienten betroffen.

Letztlich muss aber individuell geprüft werden, wie gut es bei den einzelnen Patienten anschlägt.

Wie funktioniert das Medikament?

Der Wirkstoff, der hier zum Einsatz kommt, ist der Antikörper Ocrelizumab. Seine Aufgabe ist es, bestimmte weiße Blutkörperchen zu bekämpfen, denn diese greifen bei MS-erkrankten die Nervenfasern an. Das Medikament sorgt somit dafür, dass Entzündungen unterdrückt und die typischen Schübe verlangsamt werden. Das Mittel wird über regelmäßige Infusionen verabreicht.

Wie bei jedem Medikament ist es wichtig, dass Patienten sich gut über mögliche Nebenwirkungen beraten lassen. Was das Medikament kosten wird, ist noch offen.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
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