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Volkskrankheit
Wie man Rosazea in Schach hält

Von dpa-tmn, lk

Aktualisiert am 17.10.2020Lesedauer: 3 Min.
Ältere Frau mit RosazeaVergrößern des BildesRosazea: Die Hautkrankheit ist chronisch, man kann sie jedoch in ihrem Verlauf bremsen. (Quelle: Lipowski/getty-images-bilder)
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In der kalten Jahreszeit haben viele draußen rote Wangen. Bei manchen aber bleibt die Röte, weil sie auf eine chronische Hautentzündung zurückgeht. Wer betroffen ist, muss seinen Lebensstil anpassen. Sonst schreitet die Krankheit immer weiter voran.

Meist fängt es harmlos an, mit ein paar roten Stellen im Gesicht, auf Wangen, Nase und Stirn oder dem Kinn. Irgendwann bleibt die Röte um die Nase herum. Äderchen und kleine Pusteln kommen hinzu. Spätestens dann lautet die Diagnose häufig: Rosazea. Häufig ist die Schreibweise auch Rosacea. "Rosazea ist eine Volkskrankheit", sagt Sylke Schneider-Burrus, Chefärztin des Zentrums für Venen- und Dermatochirurgie in der Havelklinik Berlin. Sie erklärt, woher die Erkrankung rührt, was Betroffene tun können und warum die "Säufernase" nicht unbedingt ein Zeichen von zu hohem Alkoholkonsum ist.

Rosazea kommt in Schüben

Rosazea ist eine Entzündung der Haut. Die Hauterkrankung verläuft chronisch. Das heißt, sie verschwindet nicht nach einiger Zeit wieder. Zwei bis fünf Prozent der Erwachsenen sind betroffen. "Es beginnt meist mit flüchtigen Rötungen", sagt Schneider-Burrus. "Irgendwann bleibt die Haut gerötet, hinzu kommen Papeln und Pusteln." Grund für die Hautveränderungen sind überaktive Gefäße. Die betroffenen Regionen sind stärker durchblutet als gewöhnlich. Rosazea kann auch im Auge auftreten.

Für den Laien sehe das manchmal so aus wie Akne. "Die klassische Aknezeit ist aber vorbei, wenn die Menschen das bekommen." Meist beginnt Rosazea im Alter zwischen 30 und 40. Sie kommt in der Regel schubweise und klingt anschließend wieder ab – bis zum nächsten Schub. Die Hautkrankheit ist nicht ansteckend.

Vier verschiedene Typen von Rosazea

Es werden vier verschiedene Typen des Krankheitsbildes Rosazea unterschieden:

  • Typ 1: Die Gesichtshaut ist gerötet, manchmal kommen Äderchen zum Vorschein
  • Typ 2: Zusätzlich zur Rötung treten Pusteln und Papeln (Knötchen) auf
  • Typ 3: Die Haut ist verdickt und es bilden sich Knötchen, hauptsächlich auf der Nase
  • Typ 4: Die Rosazea führt zu Entzündungen an den Augen

Es gibt aber auch Mischtypen. Rosazea kann sich zudem auch im Nacken, auf der Brust oder der Kopfhaut entwickeln.

Die Haut von Rosazeapatienten kann trockener und empfindlicher sein und sich schälen. Auch Schwellungen, Jucken oder Brennen sind mögliche Symptome.

Manchmal kann sich eine "Säufernase" bilden

Während die Erkrankung bei Frauen häufig im zweiten Stadium verbleibt, entwickeln Männer manchmal ein Rhinophym – im Volksmund "Säufernase" genannt. Die Talgdrüsen an der Nase vermehren sich, es kommt zur Bildung von zusätzlichem Gewebe. Bei Männern mit Rhinophym kommt auch eine kosmetische Korrektur infrage. Dabei entfernt der Arzt mit einem Laser oder Skalpell das überschüssige Gewebe. "Man bringt die Nase wieder in die ursprüngliche Form zurück." Da dies häufig medizinisch notwendig ist, bezahlen es die Kassen in vielen Fällen.

Wie Sie die Rosazea in Schach halten

Wer verhindern möchte, dass eine beginnende Rosazea immer weiter fortschreitet, sollte zum Hautarzt gehen. Der erkennt schnell, ob es sich um die chronische Erkrankung handelt. "Theoretisch gibt es viele Gründe für rote Stellen im Gesicht", sagt Schneider-Burrus. Daher ist die Diagnose wichtig. Der Arzt verschreibt dann in der Regel eine Creme mit Antibiotika und Entzündungshemmern, die dauerhaft angewendet werden muss. Auch die Einnahme von Antibiotika ist eine gängige Behandlungsweise.

Anpassung des Lebensstils ist unvermeidbar

Noch viel wichtiger ist aber, den eigenen Lebensstil anzupassen, betont die Expertin: "Das Wichtigste ist der Schutz vor Sonnenlicht." Betroffene sollten ganzjährig Sonnencreme mit Lichtschutzfaktor 50 verwenden und ihr Gesicht nie direkter Sonne aussetzen. Außerdem gilt es herauszufinden, was die Rosazea verstärkt. "Bei vielen ist es Alkohol, weil dieser die Gefäße weit stellt, sodass das Gesicht noch mehr durchblutet wird." Häufig reagieren Patienten auch auf scharfe Speisen und auf sehr heiße oder sehr kalte Getränke.

"Was immer die Röte im Gesicht verstärkt, sollte man unbedingt weglassen", sagt Schneider-Burrus. Das sei genauso wichtig wie eine konsequente medikamentöse Behandlung.

Ein Rosazea-Tagebuch kann helfen

Um besser herauszufinden, welche die individuellen Auslöser für einen neuen Rosazea-Schub sind, empfiehlt es sich, ein Tagebuch zu führen. Auf dem Internetportal des Instituts für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen www.gesundheitsinformation.de/rosazea können Sie sich Vorlagen für ein Rosazea-Tagebuch herunterladen.

Rosazea-Ursachen noch nicht sicher geklärt

Wie genau Rosazea entsteht, ist noch nicht ganz klar. Vermutet wird eine genetische Veranlagung. Verstärkt wird die Erkrankung aber wahrscheinlich unter anderem durch ultraviolette Strahlung, Hitze- und Kältereize. Wer sein Gesicht konsequent vor Sonne schützt, beugt der Entstehung einer Rosazea also womöglich ein Stück weit vor. Weitere Ursachen können Milben und Bakterien sein, aber auch Stress, der zu einem Ungleichgewicht des Hautmilieus führt.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
Verwendete Quellen
  • dpa-tmn
  • eigene Recherche
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