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Corona | Omikron: Doppelt Biontech schützt nur zu einem Drittel vor Ansteckung


Studie in Südafrika
Wie gut schützt doppelt Biontech vor Omikron?

Von dpa, rtr
Aktualisiert am 15.12.2021Lesedauer: 3 Min.
Corona-Impfung: Der Impfschutz verschwindet nicht völlig, wenn eine neue Variante auftritt.Vergrößern des BildesCorona-Impfung: Der Impfschutz verschwindet nicht völlig, wenn eine neue Variante auftritt. (Quelle: penofoto/imago-images-bilder)
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Die neue Corona-Variante breitet sich weltweit immer schneller aus. Doch wie gut schützen die bisherigen Impfstoffe gegen Omikron? Das wurde jetzt in Studien untersucht.

Eine vorläufige Auswertung der südafrikanischen Krankenversicherungsgruppe Discovery weist auf einen merklich verminderten Impfschutz bei der Corona-Variante Omikron hin. Der Schutz vor Ansteckung sinke auf 33 Prozent, verglichen mit 80 Prozent bei der zuvor kursierenden Delta-Variante. Das teilte die Gruppe am Dienstag mit. Ausgewertet wurden Fälle nach doppelter Impfung mit dem Präparat von Biontech/Pfizer.

Die veröffentlichte Untersuchung basiert auf mehr als 211.000 positiven Testergebnissen zwischen dem 15. November und 7. Dezember, von denen etwa 78.000 auf die neue Virusvariante Omikron zurückgeführt wurden. Demnach bot eine zweifache Impfung einen 70-prozentigen Schutz vor schweren Verläufen, die einen Krankenhausaufenthalt erforderlich machen, und von 33 Prozent vor einer Infektion, im Vergleich zu Ungeimpften.

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Guter Schutz vor schweren Erkrankungen

Die Wirksamkeit mit Blick auf eine schwere Erkrankung ist demnach von 93 Prozent auf 70 Prozent reduziert. Glenda Gray, Präsidentin der Forschungsorganisation SAMRC, bezeichnete es dennoch als ermutigend, dass der Impfstoff einen guten Schutz vor schweren Erkrankungen und Krankenhausaufenthalten bietet.

Die Studienautoren gaben allerdings zu bedenken, dass es sich um vorläufige Ergebnisse aus den ersten drei Wochen der Omikron-Welle in Südafrika handele, die sich mit deren Ausweitung noch ändern könnten.

Wichtige Laborstudie über Schutz vor Omikron

Seit die Omikron-Variante in dem Land erstmals entdeckt wurde, ist die Zahl der täglichen Neuinfektionen dort auf rund 20.000 anstiegen. Die Ergebnisse der Analyse unter realen Bedingungen gehören zu den ersten über den Schutz vor Omikron außerhalb von Laborstudien, die einen geringeren Schutz der Covid-Impfstoffe gegen die neue Variante zeigten.

Da laut Schätzungen 70 Prozent oder mehr der südafrikanischen Bevölkerung in den letzten 18 Monaten mit Covid-19 in Berührung gekommen sind, könnten hohe geschätzte Antikörperspiegel in der Bevölkerung die Daten verfälschen, erläuterten die Wissenschaftler. "Dies könnte ein Störfaktor für die Indikatoren für Krankenhauseinweisungen und den Schweregrad der Erkrankung während dieser Omikron-Welle sein", sagte Discovery-Health-Chef Ryan Noach.

Risiko einer Krankenhauseinweisung bei Kindern höher

Die Studie kam zu dem Schluss, dass das Risiko einer Neuinfektion während der vierten Welle in Südafrika höher war als bei früheren Wellen. Gleichzeitig sei das Risiko einer Krankenhauseinweisung bei Erwachsenen um 29 Prozent niedriger als bei der ersten Welle Anfang vorigen Jahres. Bei Kindern scheine das Risiko einer Krankenhauseinweisung dagegen um 20 Prozent höher zu sein als in der ersten Welle, die absolute Häufigkeit sei aber sehr niedrig.

Einzelne Berichte aus Krankenhäusern in Südafrika deuteten darauf hin, dass die meisten Covid-19-Diagnosen bei Kindern, die ins Krankenhaus eingeliefert wurden, zufällig festgestellt worden seien. Viele Kinder, die wegen anderer Erkrankungen in Krankenhaus gekommen seien, würden bei Routine-Screening-Tests positiv getestet.

Die Analyse von Discovery Health zeige zudem, dass das Risiko, dass Kinder positiv getestet werden, deutlich geringer gewesen sei als bei Erwachsenen. "Bei Kindern war die Wahrscheinlichkeit, positiv auf Covid-19 getestet zu werden, im Omikron-Zeitraum um 51 Prozent niedriger als bei Erwachsenen, und insgesamt bleibt das Risiko, dass Kinder wegen Covid-19-Komplikationen ins Krankenhaus eingeliefert werden, gering", erklärte Discovery-Health-Expertin Shirley Collie.

Impfschutz auch bei Astrazeneca geringer

Am Wochenende hatten bereits britische Experten berichtet, dass der Impfschutz bei Omikron nach Daten aus einer Bevölkerungsstudie bei den Corona-Impfstoffen von Biontech und Astrazeneca merklich vermindert sei. Eine Auffrischungsimpfung hebe den Schutz vor symptomatischer Infektion wieder an.

Das berichten die Forscher um Nick Andrews von der UK Health Security Agency (UKHSA) in der noch nicht von Fachkollegen geprüften Studie. Die Forscher betonen auch, dass die Ergebnisse unter anderem aufgrund der noch geringen Zahl von Ansteckungen mit der Omikron-Variante mit Vorsicht zu interpretieren seien.

Zwei Wochen nach Booster stieg Schutzwirkung

Die Auswertung der Daten ergab, dass der Schutz vor symptomatischer Infektion mit Omikron 15 Wochen nach der zweiten Dosis Biontech auf 34 Prozent sinkt. Menschen, die mit zwei Dosen des Astrazeneca-Präparats geimpft worden waren, hatten keinen Schutz mehr vor symptomatischer Infektion.

Zwei Wochen nach einer Booster-Impfung stieg die Schutzwirkung bei beiden Präparaten auf über 70 Prozent. Bei der Delta-Variante sank der Impfschutz ab der 25. Woche nach der zweiten Dosis auf knapp 42 Prozent (Astrazeneca) beziehungsweise auf 63,5 Pozent (Biontech). Eine Auffrischungsimpfung ließ den Schutz auf über 90 Prozent steigen.

Vorherige Studien bestätigen Untersuchungen

Die Ergebnisse der Forscher weisen in die gleiche Richtung wie zuvor vorgestellte Ergebnisse erster Laboruntersuchungen. Die Virologin Sandra Ciesek vom Universitätsklinikum Frankfurt hatte etwa nach entsprechenden Tests berichtet, dass die Antikörperantwort gegen Omikron im Vergleich zur Delta-Variante drastisch reduziert sei.

Diese sei bis zu 37-fach geringer. Auch die Unternehmen Biontech und Pfizer hatten mitgeteilt, dass vorläufigen Ergebnissen zufolge zwei Dosen ihres Impfstoffes nicht ausreichend vor einer Infektion mit Omikron schützen.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagenturen dpa, Reuters
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