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Übersäuerter Magen – was bringen Hausmittel?


Heilerde, Tee, Zwieback
Übersäuerter Magen – was bringen Hausmittel?


Aktualisiert am 23.05.2024Lesedauer: 2 Min.
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Für diesen Beitrag haben wir alle relevanten Fakten sorgfältig recherchiert. Eine Beeinflussung durch Dritte findet nicht statt.

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Eine Frau hält eine Tasse Tee in den Händen.Vergrößern des Bildes
Mitunter werden bestimmte Tees als Hausmittel gegen einen übersäuerten Magen empfohlen. Ob diese etwas bringen, ist allerdings fraglich. (Quelle: PixelsEffect/Thinkstock by Getty-Images-bilder)

Ein übersäuerter Magen kann Anzeichen für eine Magenschleimhautentzündung sein. Inwiefern Hausmittel zur Linderung beitragen können, erfahren Sie hier.

Bauchweh, Übelkeit, Aufstoßen, ein Völlegefühl und ein aufgeblähter Bauch: Ein übersäuerter Magen kann mit unangenehmen Beschwerden einhergehen. Diese entwickeln sich aufgrund einer Entzündung der Magenschleimhaut (Gastritis), die wiederum durch verschiedene schädigende Einflüsse entstehen kann. Häufige Auslöser sind

  • Alkoholkonsum und/oder Rauchen,
  • die häufige oder längerfristige Einnahme von Schmerzmitteln wie Ibuprofen, Diclofenac oder Acetylsalicylsäure (ASS) oder
  • eine Infektion mit dem Bakterium Helicobacter pylori.

Der genauen Ursache auf den Grund zu gehen und diese möglichst zu beseitigen, ist bei einer Gastritis entscheidend: Nur so lassen sich Beschwerden dauerhaft unter Kontrolle bringen.

Übersäuerter Magen – was steckt dahinter?

Der Magen enthält von Natur aus Säure, und zwar aus guten Gründen: Sie trägt zum einen dazu bei, den Nahrungsbrei zu zersetzen, ehe dieser im Darm weiter verdaut wird. Zum anderen schützt die Säure vor Infekten, indem sie im Essen enthaltene Krankheitserreger abtötet.

Zu Beschwerden kann es kommen, wenn zu viel Säure im Magen ist – und zu wenig Schleim. Letzterer kleidet den Magen von innen aus und bewahrt ihn vor der aggressiven Magensäure. Sowohl die Magensäure als auch der Schleim werden von Drüsen in der Magenschleimhaut gebildet. Wenn diese schädigenden Einflüssen ausgesetzt ist, kann es passieren, dass die Drüsen mehr Säure und weniger Schleim produzieren. Dann wird die Schleimschicht zu dünn, um ihre Schutzfunktion zu erfüllen, und die Magenschleimhaut entzündet sich.

Übersäuerter Magen – was taugen Hausmittel?

Ratgeberseiten im Internet führen unter anderem verschiedene Tees, Heilerde, Joghurt oder auch Zwieback als bewährte Hausmittel gegen eine Magenübersäuerung auf. Zu deren Nutzen bei einer Magenschleimhautentzündung gibt es allerdings keine verlässlichen wissenschaftlichen Erkenntnisse.

Tee ist bei Gastritis grundsätzlich eine bessere Wahl als Kaffee oder gar Alkohol, weil er den Magen nicht reizt. Zwieback und Joghurt gelten als gut bekömmlich und können Teil einer magenschonenden Ernährung sein. Eine Heilwirkung ist von diesen Lebensmitteln jedoch nicht zu erwarten. (Mehr zur richtigen Ernährung bei einem übersäuerten Magen erfahren Sie im Artikel Übersäuerter Magen – was essen?)

Wer es mit Heilerde oder Natron probieren möchte, kann wahrscheinlich auch nicht mit einer Besserung rechnen, zumindest nicht mit einer nachhaltigen. Natron und in einigen Heilerden enthaltene Salze verfügen zwar über chemische Eigenschaften, aufgrund derer sie Säure neutralisieren können. Dieser Effekt verschafft aber, wenn überhaupt, allenfalls kurzzeitige Linderung.

Denn der Magen übersäuert nicht "einfach so". Der Säureüberschuss ist also nicht das eigentliche Problem, sondern ein Warnsignal: Offenkundig ist der Magen schädlichen Einflüssen ausgesetzt, welche die Säureproduktion verstärken. Diese Einflüsse gilt es festzustellen und in den Griff zu bekommen. Sonst kann sich der Magen nicht dauerhaft erholen.

Übersäuerter Magen ist ärztlich abzuklären

Nur eine Ärztin oder ein Arzt kann mit Gewissheit klären, was genau hinter den Magenbeschwerden steckt und was sie ausgelöst hat. Eine sichere Diagnose ist die Voraussetzung für eine gezielte und wirksame Therapie. Mehr zu deren Ablauf erfahren Sie in den Artikeln Übersäuerter Magen – was ist jetzt zu tun? und Wie sich eine Gastritis erkennen und behandeln lässt.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
Verwendete Quellen
  • Online-Informationen von AMBOSS: www.amboss.com (Abrufdatum: 21.5.2024)
  • Online-Informationen von Deximed: deximed.de (Abrufdatum: 21.5.2024)
  • Online-Informationen der Fachgesellschaft für Ernährungstherapie und Prävention (FET) e.V.: fet-ev.eu (Abrufdatum: 21.5.2024)
  • Online-Informationen des Instituts für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWIG): www.gesundheitsinformation.de (Abrufdatum: 21.5.2024)
  • Herold, G.: "Innere Medizin 2024". Eigenverlag, Köln (2023)
  • "Heilerde: Wirkung bei Gastritis fraglich". Online-Informationen von Cochrane Österreich: www.medizin-transparent.at (Stand: 9.12.2019)
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