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Halluzinationen nachts: Was sie im Schlaf bedeuten können


Weder Traum noch real
Was Halluzinationen im Halbschlaf bedeuten


Aktualisiert am 10.10.2025Lesedauer: 2 Min.
Doppelbett in kargem Raum.Vergrößern des Bildes
Halluzinationen im Schlaf sind oft sehr beängstigend, jedoch meist harmlos. (Quelle: carloscastilla/getty-images-bilder)
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Manche Menschen sehen im Halbschlaf Personen, die gar nicht da sind – oder hören Stimmen, obwohl niemand anwesend ist. Meist sind solche Phänomene harmlos.

Eine Halluzination ist eine Form der Sinnestäuschung. Das bedeutet, dass eine Person etwas wahrnimmt, das gar nicht existiert. Dabei können alle Sinne betroffen sein: Hören, Riechen, Schmecken, Tasten und Sehen.

Eine Halluzination im Schlaf ähnelt einem sehr lebhaften Traum – ist aber deutlich intensiver und fühlt sich "echter" an. Anders als bei einem Traum ist die Person in der Regel schon oder noch (halb) wach, wenn sie die Halluzination erlebt. Nicht nur nachts, auch während eines Nickerchens am Tag können schlafbezogene Halluzinationen vorkommen.

Wie fühlt sich eine Halluzination im Schlaf/Halbschlaf an?

Schlafbezogene Halluzinationen kommen insbesondere im Schlaf-Wach-Übergang häufiger vor. Fachleute unterscheiden

  • hypnagoge Halluzinationen, die beim Einschlafen auftreten, und
  • hypnopompe Halluzinationen, die beim Aufwachen vorkommen.

Bei schlafbezogenen Halluzinationen betreffen die Sinnestäuschungen vor allem das Sehen, Hören oder Tasten/Berührungen. Einige Beispiele für hypnagoge und hypnopompe Halluzinationen: Betroffene

  • hören die Tür klingeln, obwohl es nicht geklingelt hat.
  • hören einzelne Worte (etwa den eigenen Vornamen), obwohl niemand etwas gesagt hat.
  • sehen oder spüren Personen an ihrem Bett sitzen, die nicht da sind.
  • werden nachts im Schlaf vermeintlich von jemandem berührt, obwohl niemand im Raum ist.

Die Sinnestäuschungen fühlen sich real an und sind häufig beängstigend. Erst nach dem Aufwachen werden sich die Betroffenen darüber bewusst, dass das Erlebte nicht tatsächlich passiert ist.

Was haben Halluzinationen im Schlaf zu bedeuten?

Halluzinationen im Schlaf oder Halbschlaf können ohne ersichtlichen Grund gelegentlich auftreten. In den meisten Fällen sind sie kein Grund zur Beunruhigung.

Weitere mögliche Ursachen sind:

  • Übermüdung/starker Schlafmangel
  • Narkolepsie ("Schlafkrankheit")
  • Missbrauch von Halluzinogenen

Halluzinationen bei Narkolepsie

Halluzinationen im Schlaf können im Rahmen einer Narkolepsie auftreten. Bei dieser seltenen Erkrankung, die umgangssprachlich auch als Schlafkrankheit bezeichnet wird, leiden Betroffene wiederholt unter einer extremen Schläfrigkeit, von der sie geradezu übermannt werden. Auch sacken ihre Muskeln häufig unkontrolliert zusammen.

Etwa die Hälfte der Narkolepsie-Erkrankten erlebt hypnagoge Halluzinationen – also Sinnestäuschungen beim Übergang vom Wachen zum Schlafen. Mitunter ist zugleich eine sogenannte Schlaflähmung vorhanden. Patientinnen und Patienten sind dann beim Einschlafen oder Aufwachen kurzzeitig unfähig, sich zu bewegen oder zu sprechen, obwohl sie bei Bewusstsein sind. In dieser Phase können dann die Halluzinationen auftreten. Ein Beweis für eine Narkolepsie sind hypnagoge Halluzinationen jedoch nicht.

Halluzinationen im Schlaf: Wann zum Arzt?

In der Regel haben gelegentliche Halluzinationen, die tagsüber oder nachts ausschließlich beim Einschlafen oder Aufwachen auftreten, keinen Krankheitswert und müssen nicht behandelt werden. Nur selten stecken Erkrankungen wie eine Narkolepsie dahinter.

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Dennoch empfiehlt sich ein Arztbesuch, um mögliche Krankheiten auszuschließen – insbesondere, wenn die Halluzinationen häufiger auftreten. Eine erste Anlaufstelle kann die hausärztliche Praxis sein. Bei gesunden Menschen ist es oft hilfreich, auf eine gute Schlafhygiene mit ausreichend Schlaf und regelmäßigen Schlafenszeiten zu achten.

Halluzinationen, die nicht oder nicht nur im Schlaf-Wach-Übergang auftreten, können sehr viele verschiedene Ursachen haben. Dazu zählen zum Beispiel Demenz oder eine Psychose wie Schizophrenie. Sie sollten daher in jedem Fall ärztlich abgeklärt werden.

Verwendete Quellen
  • Online-Informationen von AMBOSS: www.amboss.com (Abrufdatum: 8.10.2025), kostenpflichtig
  • "Halluzination". Online-Informationen des Pschyrembel: www.pschyrembel.de (Stand: April 2025), kostenpflichtig
  • Peter, H., et al.: "Enzyklopädie der Schlafmedizin". Springer, Berlin 2020
  • Patientenratgeber der Deutschen Gesellschaft für Schlafforschung und Schlafmedizin e. V. (DGSM): "Narkolepsie, idiopathische Hypersomnie und residuale Tagesschläfrigkeit bei Schlafapnoe" (PDF). Online-Publikation: www.dgsm.de (Stand: 10.11.2021)
  • Falkai, P., et al.: "Duale Reihe Psychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie". Thieme, Stuttgart 2021
  • Grehl, H., Reinhardt, F.: "Checkliste Neurologie". Thieme, Stuttgart 2021
Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.

Quellen anzeigenSymbolbild nach unten

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