t-online - Nachrichten für Deutschland
Such IconE-Mail IconMenü Icon


HomeGesundheitKrankheiten & SymptomeRückenschmerzen

Rückenschmerzen: Wann hilft Wärme und wann Kälte?


Den Schmerz lindern
Rückenschmerzen: Wann hilft Wärme – und wann Kälte?


Aktualisiert am 29.10.2025Lesedauer: 4 Min.
Rückenschmerzen: Was kann dagegen helfen?Vergrößern des Bildes
Rückenschmerzen: Was kann dagegen helfen? (Quelle: eternalcreative/getty-images-bilder)
News folgen

Rückenschmerzen kennt fast jeder. Doch Schmerz ist nicht gleich Schmerz. Manchmal hilft Wärme besser gegen das Ziehen im Rücken, manchmal Kälte.

Fast jeder Mensch hat im Laufe seines Lebens Rückenschmerzen. Angaben der Deutschen Schmerzgesellschaft e. V. zufolge leiden in Deutschland mehr als 80 Prozent der Menschen mindestens einmal im Leben an Rückenschmerzen. Sie sind einer der häufigsten Gründe für einen Arztbesuch. Oftmals sind muskuläre Ursachen für den Schmerz verantwortlich, seltener ernsthafte Erkrankungen. Wärme und Kälte sind als Hausmittel beliebt. Doch wann hilft was?

Akute Rückenschmerzen meist auf Verspannungen zurückzuführen

Rückenschmerzen können alle Bereiche des Rückens betreffen: Wirbelkörper, Gelenke, Bandscheiben, Bänder, Sehnen und Muskeln. Auch eine Nervenreizung oder -verletzung kann den Schmerz im Rücken verursachen. Meist treten Kreuzschmerzen im unteren Rücken auf. Eine besonders häufige Ursache für Rückenschmerzen sind Verspannungen durch Fehl- oder Überbelastung oder als Folge einer geschwächten Rückenmuskulatur aufgrund von Bewegungsmangel.

Liegen keine strukturellen Schäden vor, sprechen Mediziner von nicht spezifischen Kreuzschmerzen. Sie sind die häufigste Form von Rückenschmerzen: Bei über 85 Prozent der Menschen mit Rückenschmerzen lässt sich keine eindeutige Ursache für die Beschwerden finden. Unspezifische Rückenschmerzen klingen in der Regel nach wenigen Tagen wieder ab, wenn Betroffene Therapiemaßnahmen wie gezielte Übungen, ausreichend Bewegung und sanfte Dehnung einsetzen.

Ursachen für chronischen Rückenschmerz

Mancher Rückenschmerz wird allerdings zum Dauerproblem. Als chronische Rückenschmerzen werden Schmerzen bezeichnet, die länger als zwölf Wochen anhalten. Das ist häufig dann der Fall, wenn strukturelle Schädigungen für den Schmerz ursächlich sind, beispielsweise bei Bandscheibenproblemen, Verschleißerscheinungen und Verletzungen. Doch auch nicht spezifische Kreuzschmerzen können chronisch werden.

Rückenschmerzen, vor allem anhaltende Beschwerden, können die Lebensqualität der Betroffenen stark einschränken. Viele suchen ergänzend zu medizinischen Maßnahmen nach sanften Methoden und Hausmitteln, um die Beschwerden zu lindern. Der Einsatz von Wärme und Kälte ist beliebt. Doch wann hilft was?

Bewegung ist die wichtigste Maßnahme

Die Behandlung von Rückenschmerzen richtet sich nach ihrer Ursache. In vielen Fällen helfen einfache Maßnahmen wie Bewegungstherapie, leichte Dehnübungen, Wärmeanwendungen und Massagen.

Auch Schmerzmittel können zeitweise sinnvoll sein. Sie unterstützen dabei, wieder mehr in Bewegung zu kommen. Und die ist besonders wichtig: Wie die Deutsche Gesellschaft für Orthopädie und Unfallchirurgie e. V. (DGOU) betont, ist Schonung bei Rückenschmerzen der falsche Weg. "Bewegung ist oft der beste Weg zur Linderung", sagt Professor Dr. Bernd Kladny, stellvertretender DGOU-Generalsekretär und Chefarzt der Abteilung für Orthopädie und Unfallchirurgie an der Fachklinik Herzogenaurach. "Aktivitäten wie Spazierengehen oder gezielte Dehnübungen fördern die Lockerung der Muskulatur und lindern den Schmerz schneller."

Wann Wärme bei Rückenschmerzen?

Ergänzend zur Bewegung können Wärme- und Kältetherapie Linderung verschaffen. Wärme hilft besonders bei verspannungsbedingten Rückenschmerzen. Wärme regt die Durchblutung an und lockert die Muskulatur, was das Schmerzempfinden verringern und die Beweglichkeit verbessern kann.

Doch auch bei chronischen Beschwerden oder morgendlicher Steifigkeit empfinden viele Betroffene Wärme als wohltuend. So findet Wärme häufig Anwendung bei rheumatischen Beschwerden, Arthrose und Osteoporose. Wichtig zu wissen: Liegt eine Entzündung vor, sollte Wärme nicht angewendet werden. Wärme kann die Entzündungsreaktion verstärken.

Wann ist Kälte bei Rückenschmerzen die richtige Wahl?

Kälte ist vor allem hilfreich bei akuten Schmerzen, die auf Entzündungen, Nervenreizungen oder frische Verletzungen, etwa eine Prellung, zurückzuführen sind. Durch die Kälte ziehen sich die Blutgefäße zusammen, die Durchblutung nimmt ab und die Ausschüttung entzündungsfördernder Botenstoffe wird gebremst. Ebenso verzögert die Kälte die Schmerzweiterleitung. Dadurch wirkt Kälte Schmerzen, Entzündungen und Schwellungen entgegen.

Wärme und Kälte richtig einsetzen

Wichtig ist, dass Betroffene Kälte oder Wärme gezielt einsetzen. Denn: Falsch angewendet, können beide Methoden die Beschwerden verschlimmern. Zu viel Kälte kann die Muskeln verspannen. Wärme kann akute Entzündungen zusätzlich befeuern. Deshalb sollten Betroffene zunächst mit ihrem behandelnden Arzt oder ihrer Ärztin abstimmen, welche Maßnahme für sie am besten geeignet ist.

Ärztliche Abstimmung ist auch dann von Bedeutung, wenn die Haut verletzt ist, Durchblutungsstörungen bestehen, die betroffene Person einen Diabetes mellitus hat oder an einer anderen Krankheit leidet. Auch sollten sich Betroffene langsam an die jeweilige Behandlung herantasten und schauen, ob sie ihnen guttut.

Wärme bei Rückenschmerzen – von Kirschkernkissen bis Wärmepflaster

Um lokal Wärme auf dem schmerzenden Rücken anzuwenden, eignen sich:

  • Wärmflaschen
  • Kirschkernkissen
  • Rotlichtlampen/Wärmelampen
  • Wärmepflaster
  • Wärmesalben (Capsaicincreme)
  • Fango-Packungen
  • Heizkissen
  • warme Bäder

Wichtig ist, dass die Wärme als angenehm und nicht zu heiß empfunden wird. Zur Rotlichtlampe sollte ausreichend Abstand eingehalten werden, um Verbrennungen zu vermeiden. Wärmepflaster und -cremes können in ihrer Wirkung unter Umständen sehr intensiv sein. Sollten Betroffene die Anwendung als unangenehm empfinden, sollten sie diese unterbrechen. Auch für ein warmes Bad gilt: Weniger ist mehr. 15 Minuten sind ausreichend, auch für den Kreislauf. Wärmflaschen und Kirschkernkissen sollten ebenfalls angenehm temperiert und nicht zu heiß sein. Die Wärmflasche am besten noch mal in ein weiches Tuch einwickeln und immer darauf achten, dass sie sicher verschlossen ist.

Kälte bei Rückenschmerzen vorsichtig dosieren

Kälte können Betroffene mithilfe von Kältekompressen (Gel-Packs) oder Eisbeuteln anwenden. Wichtig ist, direkten Hautkontakt zu vermeiden, um Erfrierungen vorzubeugen. Die Kompresse oder den Eisbeutel vor dem Kontakt mit der Haut immer in ein weiches, trockenes Tuch wickeln. Auch sollte die betroffene Stelle nicht länger als zehn bis 15 Minuten gekühlt werden. Wird die Kälte unangenehm, empfiehlt es sich, die Anwendung abzubrechen.

Symbol für das Nutzen von Künstlicher Intelligenzt-online-Assistent

Erhalten Sie Antworten aus Tausenden t-online-Artikeln.

0/150

Antworten können Fehler enthalten und sind nicht redaktionell geprüft. Bitte keine personenbezogenen Daten eingeben. Mehr Informationen. Bei Nutzung akzeptieren Sie unsere Datenschutzhinweise sowie unsere t-online-Assistent Nutzungsbedingungen.

Im Anschluss an die Kältebehandlung sollten Betroffene ausreichend pausieren, bevor sie den nächsten Kühlvorgang durchführen. Die Haut muss sich zwischendurch erholen können. Kalte Wickel, Kältesprays sowie kühlende Salben und Gels werden von Betroffenen ebenfalls häufig als angenehm empfunden.

Wann sind Rückenschmerzen gefährlich?

Rückenschmerzen haben nur selten eine ernsthafte Ursache. Meist sind Verspannungen der Auslöser. Hinweise auf eine ernste Ursache sind zum Beispiel Probleme beim Wasserlassen oder mit dem Stuhlgang, Taubheit im Genitalbereich, Lähmungen der Beinmuskeln, Fieber, Schüttelfrost oder ein unerklärlicher Gewichtsverlust. Bemerken Betroffene solche Beschwerden, sollten sie rasch eine ärztliche Praxis aufsuchen.

Verwendete Quellen
  • schmerzgesellschaft.de: "Rückenschmerzen". Online-Information der Deutschen Schmerzgesellschaft e. V (Stand: Abgerufen am 21. Oktober 2025)
Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.

Quellen anzeigenSymbolbild nach unten

Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...

ShoppingAnzeigen

Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...


Bleiben Sie dran!
App StorePlay Store
Auf Facebook folgenAuf X folgenAuf Instagram folgenAuf YouTube folgenAuf Spotify folgen


Telekom