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Alkohol-Konsum: Ab wann gilt man eigentlich als Alkoholiker?


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Alkoholmissbrauch: Ab wann ist man Alkoholiker?

Von t-online, dpa-tmn
Aktualisiert am 13.11.2023Lesedauer: 3 Min.
Feierabendbier: Genuss oder schon Sucht? Die Grenzen sind fließend.Vergrâßern des BildesFeierabendbier: Genuss oder schon Sucht? Die Grenzen sind fließend. (Quelle: g-stockstudio/getty-images-bilder)
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Das Feierabendbier ist doch kein Alkoholmissbrauch, oder? Ab wann jemand Alkoholiker ist, lΓ€sst sich erkennen. Und es geht schneller als viele denken.

Alkoholmissbrauch fΓ€ngt schon im Kleinen an

Nach gÀngiger Auslegung des Begriffs Alkoholismus liegt ein Missbrauch vor, wenn die betreffende Person sich oder ihrer Umwelt durch überhâhten Alkoholkonsum Schaden zufügt. Wer hin und wieder mit Freunden ein Glas Wein genießt, erfüllt dieses Kriterium nicht, man spricht hier schlicht von Alkoholgebrauch. Das Trinken bis zum Rausch jedoch grenzt an Alkoholmissbrauch, ebenso das Trinkverhalten in unangemessenen Situationen.

Der Trinkende schadet KΓΆrper und Geist. Er riskiert, die Kontrolle ΓΌber sich und sein Handeln zu verlieren. Weiter kΓΆnnen Betrunkene durch den Alkoholmissbrauch auch andere gefΓ€hrden – im Straßenverkehr zum Beispiel, am Arbeitsplatz oder in der eigenen Familie. Besonders problematisch ist der Verzehr von Alkohol bei Schwangeren: Hier kΓΆnnen schon kleinste Mengen dem ungeborenen Kind schaden.

Richtwerte fΓΌr Alkoholkonsum

Bei einem übermÀßigen Gebrauch von Wein, Bier und Co. muss der Kârper große Mengen Alkohol abbauen. Dabei gelten folgende Richtwerte:

Konsum Richtwert Frauen Richtwert MΓ€nner
risikoarm bis 12 Gramm bis 24 Gramm
riskant 12 bis 40 Gramm 24 bis 60 Gramm
gefΓ€hrlich 40 bis 80 Gramm 60 bis 120 Gramm
hoch ab 80 Gramm ab 120 Gramm

Diese Werte sind an einem Abend, vor allem bei Frauen, schnell erreicht: So sind laut dem Portal "Kenn dein Limit" der Bundeszentrale für gesundheitliche AufklÀrung (BZgA) in einem Glas Bier mit 0,33 Litern Inhalt schon knapp 13 Gramm reiner Alkohol enthalten. Ein kleines Glas Wein mit 100 Millilitern enthÀlt circa neun Gramm Alkohol. Wer sich regelmÀßig dem riskanten oder gefÀhrlichen Konsum hingibt, ist zudem stÀrker gefÀhrdet, eine Alkoholsucht zu entwickeln.

Jeder, ob Mann oder Frau, sollte den Empfehlungen zufolge mindestens an zwei Tagen pro Woche ganz auf Alkohol verzichten.

Alkoholmengen im Überblick

GetrΓ€nk Alkoholmenge
Bier, 0,3 Liter 13 Gramm
Wein, 0,2 Liter 16 Gramm
Sherry, 0,1 Liter 16 Gramm
LikΓΆr, 0,02 Liter 5 Gramm
Whisky, 0,02 Liter 7 Gramm

Ab wann ist man Alkoholiker?

Alkoholiker wollen oftmals nicht wahrhaben, dass sie die Grenze zur AbhΓ€ngigkeit ΓΌberschritten haben. Sie reden sich ein, aufhΓΆren zu kΓΆnnen, wann immer sie wollen. Es gibt verschiedene Anzeichen, die auf eine Alkoholsucht hinweisen. Eine AbhΓ€ngigkeit kann vorliegen, wenn der Betroffene:

  • ein zwanghaftes Verlangen verspΓΌrt, Alkohol zu konsumieren
  • die Kontrolle ΓΌber die Menge des Alkoholkonsums, und zu welchen AnlΓ€ssen Alkohol getrunken wird, verloren hat
  • Entzugserscheinungen bemerkt, sobald der Alkoholkonsum eingeschrΓ€nkt oder auf Alkohol verzichtet wird
  • Alkohol konsumiert, um die Symptome des Entzugs zu lindern
  • seine Toleranzgrenze erhΓΆht, das heißt immer grâßere Mengen an Alkohol konsumiert werden, um den erwΓΌnschten Effekt zu erzielen
  • das eigene Verhalten wΓ€hrend des Konsums nicht mehr kontrollieren kann
  • bemerkt, dass Alkohol eine immer grâßere Rolle im Alltag spielt und andere Interessen durch den Konsum verdrΓ€ngt werden
  • weiterhin kontinuierlich Alkohol konsumiert, obwohl psychische und physische Folgen oder Probleme in der Familie und im Alltag feststellbar sind

Alkohol-Selbsttests kΓΆnnen fΓΌr Klarheit sorgen

Um sich über die tatsÀchliche SuchtgefÀhrdung klar zu werden, kann ein Selbsttest für Frauen oder MÀnner behilflich sein. In diesem werden Fragen zum Konsumverhalten gestellt, die Aufschluss darüber geben, ob und in welchem Maße Handlungsbedarf besteht. Zum Schluss wird eine Bewertung vorgenommen, an der Sie Ihr Risikopotenzial erkennen.

Wenn Sie sich trotz der DurchfΓΌhrung von Selbsttests nicht sicher sind, ob eine Suchtgefahr besteht oder bereits eine Sucht vorliegt, ist schnelles Handeln ratsam, um auf Nummer sicher zu gehen. In einem frΓΌhen Stadium ist die Therapie von Alkoholsucht weitaus leichter durchzufΓΌhren.

Trinkfeste Menschen besonders gefΓ€hrdet

Wer zu viel Alkohol getrunken hat, merkt das meist sofort: Ihm wird etwa schwindlig oder ΓΌbel. Bei besonders trinkfesten Menschen fehlen diese Warnzeichen. Das macht sie anfΓ€lliger fΓΌr eine Suchterkrankung, erklΓ€rt die Deutsche Gesellschaft fΓΌr Psychiatrie und Psychotherapie, Psychosomatik und Nervenheilkunde (DGPPN). Schon bei ersten Anzeichen fΓΌr eine Sucht lohnt es sich, Hilfsangebote anzunehmen. Nicht immer muss das Ziel gleich vΓΆllige Abstinenz sein, betonen die Experten.

Das Problem: HΓ€ufig denken die Betroffenen, ihr Verlangen nach Alkohol sei eine CharakterschwΓ€che. Dabei ist Alkoholsucht eine Erkrankung, die behandelt werden muss. Wer in stressigen Situationen oder nach einem anstrengenden Arbeitstag hΓ€ufig ans Trinken denkt, wer nach dem Alkoholkonsum ein schlechtes Gewissen hat, zunehmend gereizt ist oder das Interesse an AktivitΓ€ten verliert, bei denen nicht getrunken wird, sollte hellhΓΆrig werden. Zu diesem Zeitpunkt kann eine Beratung schon ausreichen, um wieder einen besseren Umgang mit Alkohol zu finden.

Hilfe suchen und handeln gegen Alkoholismus

Scheuen Sie sich in keinem Fall, Hilfe zu suchen, wenn Sie sich oder andere gefΓ€hrdet sehen. Der Gang zum Arzt oder einer Beratungsstelle ist der erste Schritt in die richtige Richtung. Anhand eines ausfΓΌhrlichen GesprΓ€chs ΓΌber die Konsumgewohnheiten des oder der Betroffenen werden RΓΌckschlΓΌsse ΓΌber die SuchtgefΓ€hrdung gezogen.

Zudem bietet die Bundeszentrale fΓΌr gesundheitliche AufklΓ€rung (BZgA) mit ihrer Kampagne "Alkohol? Kenn dein Limit" insbesondere fΓΌr Jugendliche eine Anlaufstelle, um sich genau ΓΌber die Wirkung und Risiken von Alkohol und der SuchtgefΓ€hrdung zu informieren. Sie bietet aber auch nΓΌtzliche Informationen fΓΌr Erwachsene.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine Γ€rztliche Beratung und dΓΌrfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
Verwendete Quellen
  • www.kenn-dein-limit.de
  • Deutsche Gesellschaft fΓΌr Psychiatrie und Psychotherapie, Psychosomatik und Nervenheilkunde
  • Nachrichtenagentur dpa-tmn
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