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Führen die Wechseljahre zu einem Progesteronmangel?


Hormonelle Umstellung im Alter
Führen die Wechseljahre zu einem Progesteronmangel?


Aktualisiert am 14.05.2025 - 17:30 UhrLesedauer: 2 Min.
Frau mit sorgenvoller MieneVergrößern des Bildes
Frau mit sorgenvoller Miene: Wenn die Wechseljahre Beschwerden verursachen, steckt kein Progesteronmangel dahinter. (Quelle: TatyanaGl/getty-images-bilder)
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In den Wechseljahren sinkt unter anderem der Spiegel des Gelbkörperhormons Progesteron. Von einem Progesteronmangel kann trotzdem nicht die Rede sein.

Progesteron, auch Gelbkörperhormon genannt, ist ein wichtiger Botenstoff für den weiblichen Zyklus. Es wird nach dem Eisprung vom sogenannten Gelbkörper gebildet – einer Struktur, die sich aus dem Gewebe des gesprungenen Eibläschens entwickelt.

Progesteron sorgt dafür, dass sich die Gebärmutterschleimhaut auf eine mögliche Schwangerschaft vorbereitet. Kommt es nicht zu einer Schwangerschaft, fällt der Progesteronspiegel wieder ab – das ist das Signal für die nächste Monatsblutung.

Mit zunehmendem Alter finden bei der Frau immer weniger Eisprünge statt, und in ihrem Hormonhaushalt vollzieht sich ein Wandel: Der Spiegel des Sexualhormons Östrogen und der Progesteronspiegel sinken in den Wechseljahren. Das ist ein natürlicher Vorgang und keine Krankheit.

Viele Frauen haben in dieser Zeit jedoch mit unangenehmen körperlichen Veränderungen beziehungsweise Beschwerden zu tun. Bekannte Beispiele sind Hitzewallungen, Schlafstörungen und Scheidentrockenheit. Diese lassen sich aber nicht auf einen Progesteronmangel zurückführen, sondern direkt oder indirekt auf den niedrigeren Östrogenspiegel.

Wechseljahre – warum "Progesteronmangel" in die Irre führt

Von einem Progesteronmangel zu sprechen, ist ohnehin missverständlich, weil der Begriff eine normale hormonelle Veränderung im Hormonhaushalt problematisiert und als behandlungsbedürftig darstellt. Ein sinkender Progesteronspiegel ist aber nicht krankhaft – zumindest nicht bei Frauen in den Wechseljahren.

Bei Frauen im fortpflanzungsfähigen Alter kann ein zu niedriger Progesteronspiegel durchaus ein Anzeichen für eine Erkrankung sein und belastende Auswirkungen haben. Insbesondere führt er typischerweise zu unregelmäßigen Blutungen oder verkürzten Zyklen. Zudem kann ein Progesteronmangel einer Schwangerschaft im Weg stehen.

Wenn die Eisprünge und Blutungen jedoch altersbedingt allmählich seltener werden, ist ein niedriger Progesteronspiegel wie erwähnt normal. Sofern die betroffene Frau keinen Kinderwunsch hat, stellt er kein Problem dar.

Hormonersatztherapie in den Wechseljahren – wann ist Progesteron nötig?

Wenn eine Frau in den Wechseljahren unter hormonell bedingten Beschwerden leidet und sich diese nicht anders lindern lassen, kann die Ärztin oder der Arzt zu einer Behandlung mit Hormonpräparaten raten. Mehr über Behandlungsmöglichkeiten in den Wechseljahren erfahren Sie hier.

Die sogenannte Hormonersatztherapie setzt sich in der Regel aus den weiblichen Sexualhormonen Östrogen und Progesteron zusammen. Östrogen wirkt den Wechseljahresbeschwerden entgegen. Allein verabreicht kann es allerdings auch bewirken, dass die Schleimhaut in der Gebärmutter zu stark wächst, was das Risiko für Gebärmutterkörperkrebs erhöht.

Um das zu verhindern, erhalten die meisten Behandelten nicht nur Östrogen, sondern auch Progesteron. Progesteron sorgt dafür, dass die Gebärmutterschleimhaut übermäßig wächst und senkt so das Risiko für Krebs.

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Frauen, deren Gebärmutter entfernt wurde, brauchen diesen Schutz nicht – sie erhalten daher üblicherweise nur Östrogen.

Grundsätzlich ist es für alle Frauen wichtig, die Entscheidung für oder gegen eine Hormonersatztherapie sorgfältig zu überdenken. Die Behandlung ist häufig nicht nötig und birgt zudem Risiken. Die Ärztin oder der Arzt sollte im Rahmen eines ausführlichen Beratungsgesprächs alle Vor- und Nachteile erläutern.

Verwendete Quellen
  • Online-Informationen von AMBOSS: www.amboss.com (Abrufdatum: 12.5.2025)
  • Online-Informationen von Deximed: deximed.de (Abrufdatum: 12.5.2025)
  • Online-Informationen von MSD Manual: www.msdmanuals.com (Abrufdatum: 12.5.2025)
  • Online-Informationen des Instituts für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen: www.gesundheitsinformation.de (Abrufdatum: 12.5.2025)
  • Mylonas, I.: "Infektionen in Gynäkologie und Geburtshilfe". Urban & Fischer Verlag/Elsevier GmbH, München 2024
  • Practice Committees of the American Society for Reproductive Medicine and the Society for Reproductive Endocrinology and Infertility: "Diagnosis and treatment of luteal phase deficiency: a committee opinion". Fertil Steril, Vol. 115, Iss. 6, pp. 1416-1423 (Juni 2021)
Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.

Quellen anzeigenSymbolbild nach unten

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