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Stachelbeeren richtig pflanzen, schneiden und pflegen | Rezepte


Einfache Pflegetipps
Stachelbeerstrauch: Soll man nach Ernte auslichten?

Von dpa-tmn, t-online, ron

Aktualisiert am 20.07.2021Lesedauer: 5 Min.
Stachelbeere (Ribes uva-crispa): Lange bevor sie Einzug in unseren Gärten hielt, wuchs sie als wilder Strauch an Mauern und Felsen.Vergrößern des BildesStachelbeere (Ribes uva-crispa): Lange bevor sie Einzug in unseren Gärten hielt, wuchs sie als wilder Strauch an Mauern und Felsen. (Quelle: blickwinkel/imago-images-bilder)
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Es gibt sie in rot, gelb, weiß oder grün: Stachelbeeren. Selbst geerntet im eigenen Garten, schmecken die Früchtchen besonders gut. Das sollten Sie beim Pflanzen und Pflegen von Stachelbeersträuchern beachten.

Die Stachelbeere (Ribes uva-crispa) wird im Garten manchmal etwas stiefmütterlich behandelt. Ihre Früchte gelten vielen als zu sauer, ihre Härchen wenig verlockend und ihre Ernte als dornenreich und mühsam. Zu Unrecht, denn Stachelbeeren sind heute oft dornenlos, bestechen mit ihrem süßen Aroma und sind vielseitig verwendbar.

So lassen sich die Beeren in Kuchen oder Konfitüre hervorragend mit anderen Früchten mischen, beispielsweise Bananen, Erdbeeren oder Kiwis. Gesund sind sie auch noch: Stachelbeeren enthalten viel Vitamin C, Vitamin B1, Eisen und Kalzium.

Standort und Anbau

Stachelbeersträucher können ab September bis zum beginnenden Frost gepflanzt werden. Sie bevorzugen einen hellen Standort mit einem durchlässigen, humusreichen, nicht zu trockenen Boden. Stachelbeeren vertragen zwar Minustemperaturen, sollten aber an Standorten gepflanzt werden, die nicht allzu sehr spätfrostgefährdet sind. Denn die Sträucher treiben schon sehr zeitig aus und zeigen ihre Knospen.

Im Sommer können die Früchte in der prallen Sonne allerdings verbrennen. Deshalb empfiehlt es sich, den Stachelbeerstrauch etwas geschützt, zum Beispiel im lichten Schatten von Obstbäumen, zu pflanzen. Damit der Boden nicht völlig austrocknet, genügt regelmäßiges Mulchen.

Pflege: Auslichten, Schneiden, Mulchen

Generell erfordern Stachelbeeren wenig Pflege. Dennoch gibt es einiges zu beachten, um im Sommer viele Früchte ernten zu können.

Auslichten und Schneiden

Stachelbeeren bilden ihre Früchte hauptsächlich an einjährigen Seitentrieben älterer Triebe. Zum Winterende im zeitigen Frühjahr sollten deshalb die Sträucher ausgelichtet beziehungsweise verschnitten werden. Dabei sind nur sechs bis zehn kräftige Jungtriebe stehen zu lassen. Die anderen Bodentriebe werden direkt über dem Erdreich abgeschnitten. Überalterte und zu dichte Zweige sollten einmal jährlich entfernt werden.

Alte Stachelbeersträucher können auch nach der Ernte im August ausgelichtet werden. Ein Vorteil: Im Spätsommer erkennen Sie am belaubten Strauch besser, an welchen Stellen zu dicht stehende und nach innen führende Seitentriebe wachsen.

Abstützen und Anbinden

Stachelbeeren werden als Strauch und Hochstämmchen angeboten, lassen sich aber auch am Spalier ziehen. Lesen Sie hier, was Sie bei Spalierobst beachten sollten. Wer Stachelbeer-Hochstämmchen besitzt, muss diese mit einem Pfahl abstützen.

Wässern und Mulchen

Ist das Frühjahr oder der Sommer trocken und heiß, sollten Sie regelmäßig wässern. Ein Grund: Die Stachelbeere ist ein Flachwurzler, deren Wurzelwerk nicht in die Tiefe wächst. Deshalb sollten Sie den Boden um die Sträucher und Stämmchen vorsichtig bearbeiten, um keine Wurzeln zu beschädigen. Optimal ist zudem eine Schicht aus Mulch. Sie unterdrückt den Wuchs von Wildkraut und verhindert, dass die Erde im Sommer schnell austrocknet.

Unser Tipp
Im März können Sie Sträucher und Hochstämmchen düngen. Setzte man aber früher vor allem auf Kali und Phosphor, so gelten heute organische Dünger wie Kompost und Hornspäne als empfehlenswert. Achten Sie darauf, dass Sie beides vorsichtig einarbeiten.

Ernte: Stachelbeeren reifen nach

Die Früchte müssen nicht genau in der Reifezeit zwischen Juni und August geerntet werden. Sie lassen sich grün ernten und reifen dann nach. So kann sich die Erntezeit über viele Wochen erstrecken.

Krankheiten: Mehltau vorbeugen und behandeln

Der Amerikanische Stachelbeermehltau (Sphaerotheca mors-uvae) befällt vor allem ältere Stachelbeersorten. Hobbygärtner erkennen ihn am weißen sowie später braunen mehlartigen Belag und gestaucht wirkenden Trieben. Die Früchte reifen nicht heran. Befallene Blätter fallen früh ab.

Der beste Schutz ist ein regelmäßiger Schnitt der Pflanze. Kronen, durch die der Wind gut ziehen kann, bewahren die Gehölze eher vor dem Pilz. Sie sollten die Pflanzen auch nicht von oben herab gießen, sondern Wasser nur am Wurzelbereich geben.

Haben Sie den Mehltau am Stachelbeerstrauch entdeckt, sollten die befallenen Seiten- oder Bodentriebe so stark abgeschnitten werden, dass nur noch gesundes Holz übrig bleibt. Diese werden verbrannt oder außerhalb des Gartens entsorgt. Sonst besteht die Gefahr, dass sich die Pilzsporen weiter im Garten verbreiten.

Zudem tritt die sogenannte Blattfallkrankheit, die sich an kleinen bräunlichen Flecken auf dem Laub zeigt. Die Krankheit wird durch den Schadpilz (Drepanopeziza ribis) hervorgerufen. Dieser überwintert laut der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen (NRW) im Falllaub. Deshalb sollte es immer im Restmüll entsorgt werden.

Krankheitsresistente Stachelbeersorten

Als einigermaßen widerstandsfähig gegen den Mehltau gelten die zum Teil auch dornenlosen Stachelbeersorten

  • Hinnonmäki
  • Invicta
  • Lepac
  • Mucurines
  • Pax
  • Remarka
  • Rixanta
  • Risulfa
  • Rokula
  • Rolanda

Geraten wird außerdem zum Pflanzen von Hoch- und Halbstammbäumchen.

Vitamine: So gesund sind die Beeren

Reife Stachelbeeren sind nicht nur ein beliebter Snack für zwischendurch. Sie liefern auch Ballast- und Mineralstoffe, vor allem Kalium. Außerdem sind sie reich an Vitamin C und Provitamin A. Stachelbeeren enthalten zudem viel Pektin, daher sind sie ideal für die Zubereitung von Marmelade oder Gelee.

Denn: Denn je höher der Pektingehalt der Früchte ist, desto weniger Geliermittel benötigt man.

Rezepte mit Stachelbeeren

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Mostarda

Auch eine pikante Marmelade mit Senf – eine Mostarda – lässt sich aus dem Beerenobst zubereiten. Folgende Zutaten brauchen Sie dafür: Anissaat, Fenchelsamen, Weißwein, Portwein, Senfpulver, Zucker und Stachelbeeren.

Zubereitung:

  • Rösten Sie Anissaat und Fenchelsamen in der Pfanne.
  • Zerstoßen Sie die Samen.
  • Geben Sie die in Hälften geschnittenen Stachelbeeren dazu.
  • Gießen Sie das Ganze mit Weißwein auf.
  • Lassen Sie die Masse so lange köcheln, bis der Wein aufgenommen ist.
  • Gießen Sie wieder etwas Weißwein dazu und lassen Sie ihn einkochen.
  • Schließlich kommen noch weißer Portwein, Senfpulver und Zucker dazu.

Die Masse lässt man so lange einkochen, bis die Beeren alles aufgenommen haben und ein Sirupglanz entsteht. Abgeschmeckt wird die Mostarda mit Limonen- und Orangenabrieb. Die Mostarda passt zu gekochtem Fleisch, zu gekochtem Hühnchen oder Tafelspitz.

Chutney

Auch eine pikante Sauce, ein sogenanntes Chutney, lässt sich mit Stachelbeeren zaubern. Folgende Zutaten brauchen Sie dafür: Zucker, Balsamico-Essig, Kardamom, Sternanis und Stachelbeeren.

Zubereitung:

  • Lassen Sie Zucker karamellisieren.
  • Geben Sie Stachelbeeren dazu.
  • Löschen Sie mit Balsamico-Essig ab.
  • Lassen Sie alles einkochen, bis die Masse zähflüssig ist.
  • Geben Sie zum Verfeinern Kardamom und Sternanis dazu.

Es empfiehlt sich, ein "Grundchutney" zuzubereiten und dies je nach Speise, zu der es serviert wird, zu würzen. Das können Kräuter wie Dill, Estragon und Thymian sein – aber auch Gewürze.

Dessert

Zum Dessert lässt sich das Beerenobst gut mit Käse kombinieren – zum Beispiel als Parfait beziehungsweise Halbgefrorenes. Folgende Zutaten brauchen Sie dafür: Stachelbeeren, ein Ei und Zucker.

Zubereitung:

  • Schneiden Sie Stachelbeeren klein.
  • Schmoren Sie diese kurz an.
  • Passieren Sie die Stachelbeeren durch ein feines Sieb, um Kerne und feste Haut herauszufiltern.
  • Schlagen Sie ein Eigelb und Zucker in einem Wasserbad auf.
  • Geben Sie die Beeren hinzu und füllen Sie die Masse in eine mit Frischhaltefolie ausgelegte Kastenform.

Das Ganze kommt etwa vier Stunden ins Eisfach. Zum Halbgefrorenen können Sie Ziegen- oder Blauschimmelkäse servieren. Wer es mag, kann diesen vorher in Strudelteigblätter einrollen und backen.

Stachelbeeren einfrieren: Schritt-für-Schritt-Anleitung

Wer auch im Winter nicht auf das Beerenobst verzichten möchte, kann Stachelbeeren einfrieren. Im Eisfach sind sie rund ein Jahr haltbar. Und so funktioniert's:

  1. Waschen und putzen Sie die Stachelbeeren.
  2. Bestreuen Sie die trockenen Früchte danach mit etwas Zucker. Das macht sie haltbarer.
  3. Legen Sie die Beeren einzeln auf ein mit Backpapier ausgelegtes kleines rundes Kuchenblech oder einen großen Teller. Das verhindert, dass die Früchte weder an Blech oder Teller noch aneinander festfrieren.
  4. Schieben Sie sie für etwa zwei Stunden ins Gefrierfach, das Sie dafür auf die höchste Stufe stellen.
  5. Nach diesem sogenannten Schockfrosten füllen Sie die Beeren in Portionsbeutel oder Gläser um und lagern sie im Gefrierschrank oder Tiefkühlfach.

Unser Tipp
Wenn Sie Stachelbeeren nicht sofort essen oder verarbeiten möchten, können Sie sie auch im Kühlschrank aufbewahren. In der Kühle sind reife Früchte mit glatter, durchscheinender Haut etwa sechs bis sieben Tage haltbar. Lagern Sie die Beeren nebeneinander, nicht übereinander – so halten sie länger.

Pflege-Steckbrief

Stachelbeere (Ribes uva-crispa)
Standort hell und geschützt
Boden durchlässig, humusreich, nicht zu trocken
Verschneiden zeitiges Frühjahr, nach Ernte
Abstützen Hochstämmchen an Pfahl anbinden
Ernte Juni bis August
Krankheiten Amerikanischer Stachelbeermehltau, Blattfallkrankheit
Widerstandsfähige Stachelbeersorten Hinnonmäki, Invicta, Lepac, Mucurines, Pax, Remarka, Rixanta, Risulfa, Rokula, Rolanda
Einfrieren vor dem Einfrieren für etwa zwei Stunden schockfrosten, danach in Beutel oder Gläser umfüllen
Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa-tmn
  • Eigene Recherche
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