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Garten: Trotz Kälte gießen? Diese Pflanzen können im Winter verdursten


Diese Pflanzen können im Winter verdursten

Von dpa-tmn, t-online, ron

Aktualisiert am 09.02.2023Lesedauer: 4 Min.
Lebensbaum (Thuja): Ist er dicht gewachsen, gelangt oft kein Regenwasser in den Wurzelbereich.Vergrößern des BildesLebensbaum (Thuja): Ist er dicht gewachsen, gelangt oft kein Regenwasser in den Wurzelbereich. (Quelle: Gottfried Czepluch/imago-images-bilder)
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Werden immergrüne Gehölze über den Winter braun, nimmt man oft an, dass sie erfroren sind. Vielleicht sind sie aber auch einfach nur vertrocknet – das kommt sogar viel häufiger vor.

Die meisten Gartenpflanzen halten Winterruhe. Sie wachsen nicht, sie treiben nicht aus. Warum sollte man sie daher gießen? Die Antwort: Weil sie sonst eingehen. Die meisten Pflanzen erfrieren bei Minusgraden nämlich nicht, sondern sie vertrocknen.

Profigärtner raten daher für die Winterzeit: Gießen, gießen, gießen, wenn es frostfrei und trocken ist. Die Gärtnerin Svenja Schwedtke aus Bornhöved (Schleswig-Holstein) rät zum Wasserguss, "möglichst bevor ein Wetterwechsel mit kommendem Frost ansteht." Dann kann die Pflanze vorsorglich ihren Wasserhaushalt auffüllen.

Denn: Haben Bäume im Frühjahr braune Blätter oder sind die Triebspitzen abgestorben, liegt das nicht unbedingt an zu wenig Regen in den vergangenen ein, zwei Wochen. Die Pflanzen können auch schon im Winter vertrocknet sein.

Warum gießt man Gartenpflanzen im Winter?

Während nur sommergrüne Laubgehölze ihren Wasserbedarf im Winter drastisch verringern, indem sie ihr Laub abwerfen, haben immergrüne Laub- und Nadelgehölze weiterhin Durst. Das gilt gerade, wenn die Sonne scheint und sie über ihre Blätter Feuchtigkeit abgeben.

Ist dann zugleich der Boden gefroren, können die Wurzeln kein Wasser mehr aufnehmen. Die Pflanzen verdursten in der Folge – übrigens kommt das häufiger vor, als dass sie tatsächlich erfrieren.

Wie oft soll man Kübelpflanzen gießen?

Vor allem Pflanzen in Töpfen und Kübeln, deren Boden im Gefäß schnell komplett durchfriert, haben viel Durst. Dabei sollten Sie besonders Gewächse, die unter Dachvorsprüngen stehen, und deshalb keinen Regen abbekommen, gut im Auge behalten. Hier rät der Bund deutscher Baumschulen eindringlich: Um Trockenschäden zu vermeiden, immergrüne Kübelpflanzen an frostfreien Tagen gießen. Lesen Sie, wie Topfpflanzen den Winter draußen gut überstehen.

Wie bereitet man Gartenpflanzen auf den Winter vor?

Die Bayerische Gartenakademie hat einen Tipp, um Gehölze im Gartenboden im Herbst vorzubereiten. Mitte Oktober sollten die Pflanzen besonders gut gegossen werden, vor allem in Jahren mit geringen Niederschlägen im Herbst. Pro Quadratmeter Pflanzenfläche sind rund 30 bis 40 Liter Wasser nötig, um einen Wurzelballen durchdringend zu versorgen, so die Experten.

Das gelte vor allem für Nadelgehölze wie Fichte (Picea), Kiefer (Pinus), Tanne (Abies), Eibe (Taxus), Wacholder (Juniperus), Scheinzypresse (Chamaecyparis), Lebensbaum (Thuja) und Zeder (Cedrus). Auch Ziersträucher wie Schneeball (Viburnum), Felsenmispel (Amelanchier ovalis) und die Buchsbaum-Alternative Berberitze (Berberis vulgaris) sollten im Herbst gut auf den Winter vorbereitet werden.

Möglich ist die Herbstwässerung außerdem für immergrüne Schlinger wie Efeu (Hedera helix), Immergrünes Geißblatt (Lonicera henryi), Brombeere (Rubus henryi) und Kletternder Spindelstrauch (Euonymus fortunei ssp.). Das gilt vor allem dann, wenn die Pflanzen an der Ostseite eines Gebäudes wachsen. Dann befinden sie sich in der Regel im Regenschatten und werden nicht ausreichend mit Wasser versorgt.

Welche Pflanzen haben am meisten Durst?

Neben den genannten Nadelgehölzen und Ziersträuchern brauchen einige Pflanzen im Garten besondere Hilfe, um gut zu überwintern – weil sie besonders großen Durst haben:

  • Bambus (Bambusoideae)

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    Er ist als Sichtschutz im Garten beliebt. Doch in der kalten Jahreszeit muss der Bambus vor Trockenheit geschützt werden. Anzeichen für Wassermangel sind zum Beispiel zusammengerollte Blätter. So vermeidet die Pflanze, dass weiteres Wasser verdunstet. Bei anderen Sorten werden die Blattspitzen gelblich-braun. Ist es frostfrei, wässern Sie den Bambus. So machen Sie das Süßgras winterfest.
  • Buchsbaum (Buxus sempervirens)

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    Das immergrüne Laubgehölz – als Hecke oder Strauch – verdunstet auch in der kalten Jahreszeit Wasser über seine Blätter. Vor allem bei trockener Winterkälte, wenn der Buchsbaum aus dem gefrorenen Erdreich kein Wasser ziehen kann, drohen Schäden. Dann werden die Blätter braun und ganze Triebe sterben ab. Gießen Sie den Buchs deshalb an frostfreien Tagen einmal pro Woche.
  • Kirschlorbeer (Prunus laurocerasus)

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    Er braucht in der kalten Jahreszeit besondere Aufmerksamkeit. Denn auch der Kirschlorbeer verdunstet über seine immergrünen Blätter ständig Feuchtigkeit. Sobald der Erdboden an frostfreien Tagen offen ist, sollte der Strauch gegossen werden. Treten gelbe oder braune Blätter auf, wird es höchste Zeit.
  • Rhododendron (Alpenrose)

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    Die immergrüne Pflanze will bereits im Sommer regelmäßig und viel gegossen werden. Sonst rollt der Rhododendron seine Blätter ein. Auch im Winter ist das Wässern wichtig. Besonders empfindlich sind frisch gepflanzte Freilandexemplare; sie brauchen besonders viel Feuchtigkeit. So überwintern Sie den Rhododendron im Kübel.
  • Stechpalme (Ilex aquifolium)

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    Auch weil sie so vogel- und bienenfreundlich ist, wurde die Stechpalme zum "Baum des Jahres 2021" gekürt. Bekannt ist sie ebenso als Walddistel, Christusdorn oder botanisch als Ilex aquifolium. Doch auch für die Stechpalme ist Wassermangel eine größere Gefahr als Kälte und Frost. Deshalb sollten Sie die Pflanze regelmäßig im Winter bei Plusgraden gießen. Warum sich die Stechpalme für den heimischen Garten eignet, lesen Sie hier.

Wie oft gießt man Gartenpflanzen im Winter?

Wie oft das nötig ist, hängt im Allgemeinen von der Pflanzengröße und der Witterung ab. Konkrete Angaben sind daher schwierig. Schwedtke empfiehlt: "Ich würde im Winter einmal pro Monat die Immergrünen kontrollieren – es sei denn, es regnet den ganzen Winter über ergiebig."

"Wer unsicher ist, kann unter seinem Rhododendron, unter seiner Eibe, dem Ilex, dem Lebensbaum oder der Glanzmispel mal fühlen." Oft sind Immergrüne sehr ausladend und dicht gewachsen, sodass kein Regenwasser in den Wurzelbereich gelangt. Daher sollte man die Erde am besten in Stammnähe prüfen.

Wie viel soll man am besten gießen?

"Wenn es dort sehr trocken ist, können gerne mehrere Gießkannen Wasser gegeben werden", sagt Svenja Schwedtke. Die große Wassermenge hat seinen Grund: "Es ist grundsätzlich immer besser, selten und durchdringend zu wässern als häufig und dann nur wenig", sagt Schwedtke. "Sie brauchen auf keinen Fall jeden Tag zu gießen und auch nicht zu kontrollieren."

Und wenn man schon vergessen hat zu gießen und der Boden inzwischen gefroren ist? Dann hilft es den Gewächsen, die Verdunstung und die Photosynthese-Leistung zu verringern. "Mit Vlies oder Tannenzweigen vor Licht schützen, damit sie weniger verdunsten und weniger Wasser benötigen", rät Schwedtke.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa-tmn
  • Eigene Recherche
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