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Klimawandel: Mehrheit der Deutschen besorgt über Natur


Umfrage des Marktforschungsinstituts Ipsos
Darüber sorgen sich die meisten Deutschen

Von t-online, ams

06.09.2024Lesedauer: 2 Min.
imago images 0715422366Vergrößern des BildesEine gestresste Frau (Symbolbild): Viele sorgen sich um den Zustand der Natur. (Quelle: IMAGO/Jose Carlos Ichiro/imago)

Zuletzt dominierten die Themen Migration und Wirtschaft die öffentliche Debatte. Doch eine neue Umfrage zeigt: Auch der Klimawandel beschäftigt viele Deutsche.

Der Klimawandel und dessen Folgen standen trotz mehrerer Extremwetterereignisse in Deutschland zuletzt nicht im Fokus der Öffentlichkeit. Nun zeigt eine neue Umfrage des Marktforschungsinstituts Ipsos: 89 Prozent der Deutschen machen sich einige, große oder gar extreme Sorgen um den Zustand der Natur.

Zwei Drittel sind überzeugt, dass die Erde vor einem Kipppunkt steht – durch menschliche Aktivitäten. Das gilt vor allem bei Menschen in der Altersgruppe von 55 bis 65 Jahren (73 Prozent). 56 Prozent geben an, dass die Kosten der Umweltzerstörung viel höher sind als die Investitionen in die grüne Transformation. Zudem glauben 54 Prozent, dass Klima- und Umweltschutz für die Deutschen viele Vorteile hätte.

Ökozid: Befragte wollen Ökosünder bestrafen

Diese Überzeugung ist in anderen Ländern deutlich ausgeprägter als in der Bundesrepublik. In Kenia glauben zum Beispiel 90 Prozent an die Vorteile des Umweltschutzes. Im Durchschnitt der G20-Länder liegt die Zustimmung bei 66 Prozent, nur in Dänemark (49 Prozent) und in Japan (43 Prozent) fällt die Zustimmung noch niedriger aus als in Deutschland.

Ipsos befragte neben Deutschen auch Menschen in allen G20-Ländern außer Russland, zudem wurden Menschen in Schweden, Dänemark, Kenia und Österreich befragt.

Gefragt wurden die Menschen auch nach einem sogenannten Ökozid. Unter dem Begriff wird im Völker-, europäischen und nationalen Strafrecht die Strafbarkeit von massiven Schädigungen oder der Zerstörung von Ökosystemen durch menschliche Handlungen als schwerwiegendes Verbrechen diskutiert.

 
 
 
 
 
 
 

Durchschnittlich befürworteten 72 Prozent aller weltweit Befragten Strafen für hochrangige Regierungsbeamte oder Wirtschaftsvertreter, die an Ökoziden beteiligt sind. In Deutschland stimmten dem 68 Prozent zu. Vor allem die älteren Befragten (55 bis 65 Jahre) votieren in Deutschland dafür (78 Prozent). In Belgien wurde dieser Straftatbestand dieses Jahr eingeführt. Auch der Internationale Strafgerichtshof beschäftigt sich mit dem Thema.

"Was uns an unseren Ergebnissen in Deutschland am meisten überrascht hat, ist, dass zwei von drei Deutschen anerkennen, dass sich die Erde gefährlichen Kipppunkten nähert", sagt Owen Gaffney, Co-Leiter von Earth4All. Diese Organisation beauftragte Ipsos mit der Umfrage. Die hohe Zustimmung für den Ökozid sieht Gaffney als Auftrag für die Politik: "Dies sollte auf der Agenda der Bundesregierung stehen."

Da sind die befragten Deutschen sich uneinig: 32 Prozent finden, dass die Bundesregierung genug macht, um Klima und Unwelt zu schützen. 37 Prozent stimmten dem nicht zu.

Frauen finden Maßnahmen wichtiger

66 Prozent der Deutschen sind der Meinung, dass innerhalb des nächsten Jahrzehnts gehandelt werden müsse, um CO2-Emissionen zu verringern. Frauen (70 Prozent) finden das wichtiger als Männer (62 Prozent).

Earth4all ist eine gemeinsame Initiative des Club of Rome, des Potsdamer Instituts für Klimafolgenforschung, der Norwegian Business School und des Stockholmer Resilience Center.

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Sorgen Sie sich auch um den Zustand der Natur? Schreiben Sie eine E-Mail an Lesermeinung@stroeer.de. Bitte nutzen Sie den Betreff "Natur" und begründen Sie.

Verwendete Quellen
  • Pressemappe zur Umfrage
  • dgap.org: "Ökozid"
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