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Rückruf wegen verseuchter Milch: Alle Fragen & Antworten – das sollten Sie wissen


Bundesweiter Rückruf
Verunreinigte Milch: Was Sie jetzt wissen sollten

Von dpa, mra, sms

Aktualisiert am 13.10.2019Lesedauer: 3 Min.
Milch aus dem Tetrapack: Das Deutsche Milchkontor ruft einige Marken zurück.Vergrößern des BildesMilch aus dem Tetrapack: Das Deutsche Milchkontor ruft einige Marken zurück. (Quelle: S. Niehoff/imago-images-bilder)
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Verbraucher müssen derzeit bei der Milch in ihrem Kühlschrank genauer hinsehen – wegen Keimen in bestimmten Produkten gibt es einen bundesweiten Rückruf. Wir klären wichtige Fragen.

Das Deutsche Milchkontor (DMK) und das Unternehmen Fude + Serrahn rufen eines ihrer Produkte vom Markt. Der Rückruf betrifft den Artikel "Frische Fettarme Milch 1,5 % Fett" im Ein-Liter-Pack. Welche Marken genau betroffen sind, lesen Sie hier.

Was ist der Grund für den Rückruf?

Bei Routinekontrollen ist "bei einzelnen Artikeln" eine Belastung mit dem Bakterium Aeromonas hydrophila/caviae festgestellt worden. Das kann gesundheitliche Folgen für die Konsumenten haben.

Wie viel Milch ist betroffen?

Die genaue Menge der betroffenen Milch konnte DMK-Sprecher Oliver Bartelt zunächst nicht beziffern. Es handele sich aber eher um ein übersichtliches Volumen.

Wo wurde die Milch verkauft?

Geliefert wurde die Milch an fast alle großen Lebensmittelhändler in Deutschland wie Metro, Aldi, Lidl, Edeka oder Rewe. Sie haben die betreffenden Packungen aus dem Handel genommen.

Lidl teilte mit, die Ware sei ausschließlich in Berlin, Brandenburg und Nordrhein-Westfalen verkauft worden.

Der Discounter Norma hingegen ist von der Lebensmittelwarnung nicht betroffen. Alle Norma-Milch-Angebote der Marke Landfein können auch weiterhin bedenkenlos gekauft und verzehrt werden.

Für andere Supermarktketten gab es zunächst keine Angaben zum Verkaufsgebiet.

Wie kam es zur Verunreinigung der Milch?

Medienberichten zufolge soll der Grund für die Verunreinigung eine "defekte Dichtung in der Produktionsanlage" sein. Die defekte Dichtung soll zu Wasserkeimen in der Milch geführt haben. Sie sei mittlerweile ausgetauscht und gereinigt worden.

Nach Entdeckung des Defekts seien Proben der Produktion an ein externes Labor geschickt worden, sagte ein Unternehmenssprecher. "In einer dieser Proben wurde eine Rekontamination mit einem krankheitserregendem Wasserkeim nachgewiesen." Die Laborergebnisse seien am Donnerstag nahezu zeitgleich mit einer ersten Kundenreklamation eingegangen. Darauf sei der Rückruf ergangen. Unter Rekontamination versteht man eine Verunreinigung eines bereits durcherhitzten Lebensmittels.

Was kann ich tun, wenn ich betroffen bin?

Die mit Bakterien belastete Milch sollte unter keinen Umständen verzehrt werden.

Die Verbraucherzentrale Berlin rät Verbrauchern, die die betroffene Frischmilch im Kühlschrank haben, diese im Supermarkt zurückzugeben. Sie erhalten Ihr Geld auch ohne Vorlage des Kassenbons zurück.

Wie gefährlich sind die Bakterien für Menschen?

Sind Lebensmittel mit den Bakterien verunreinigt, kann der Verzehr Durchfall und Magen-Darm-Beschwerden zur Folge haben. "Bei einem schwachen Immunsystem, wie zum Beispiel bei älteren Menschen oder kleinen Kindern, kann der Krankheitsverlauf schwerer sein. Natürlich kommt es auch darauf an, welche Menge getrunken wurde", so eine Sprecherin der Verbraucherzentrale.

Bei abwehrgeschwächten Menschen sind zudem Haut- oder Weichteil-Infektionen sowie Entzündungen des Knochens oder Knochenmarks möglich, etwa wenn die Keime in eine Wunde gelangen.

Dabei besteht die Gefahr einer Sepsis – einer Abwehrreaktion des Körpers gegen eine Infektion, die das eigene Gewebe schädigt und oft auch als Blutvergiftung bezeichnet wird. Dies ist beim Verzehr von Lebensmitteln aber weniger wahrscheinlich und spielt vor allem bei der Krankenhaushygiene eine Rolle.

Wann sollte ich einen Arzt aufsuchen?

Durchfallerkrankungen lassen sich meist gut mit Hausmitteln behandeln. Bei lang anhaltenden Beschwerden oder zusätzlichen Symptomen wie Fieber ist ein Arztbesuch nötig.

Sind die Erreger in eine Wunde gelangt, sollten Sie eine mögliche Infektion umgehend ärztlich abklären lassen. Die Entzündungen lassen sich mit Antibiotika behandeln.

Was ist das Deutsche Milchkontor (DMK)?

Das Deutsche Milchkontor ist Deutschlands größte Molkereigenossenschaft und damit einer der wichtigsten Lieferanten für den Lebensmitteleinzelhandel.

An rund 20 Standorten mit insgesamt 7.000 Milcherzeugern und etwa 7.700 Mitarbeitern verarbeitet das DMK jährlich nach eigenen Angaben etwa acht Milliarden Kilogramm Milch zu Lebensmitteln. Die Produktpalette reicht von Babynahrung über Käse, Molkereiprodukte und Eiscreme bis hin zu Milchprodukten als Zutat in anderen Lebensmitteln.

Das DMK vertreibt seine Produkte beispielsweise in Marken wie Milram, Oldenburger, Humana, Alete oder Uniekaas in Deutschland und dem Ausland.

Wie sicher sind Milchprodukte generell?

"Milch gehört zu den am stärksten kontrollierten Lebensmitteln", erklärt eine Sprecherin der Gewerkschaft NGG. Allein durch die Menge, die täglich in den Handel gelange und verarbeitet werde und durch die hohe Anfälligkeit von Milch als Frischware seien die Kontrollen viel stärker als beispielsweise bei Wurstprodukten.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa, AFP
  • Verbraucherzentrale Berlin e.V.
  • Gewerkschaft NGG
  • tagesspiegel.de
  • Eigene Recherche
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