Das sollten Sie stattdessen tun "Schütteltest" für TK-Ware: warum er Unsinn ist
Schütteln Sie Tiefkühlware auch gern, um zu testen, ob sie zwischendurch nicht schon mal angetaut war? Bringt der Test etwas?
Beim Einkaufen greifen viele von uns gerne zu Tiefkühlgemüse. Das ist praktisch. Denn so haben sie stets Erbsen, Möhren oder Spinat griffbereit. Ein Großteil schüttelt dabei vorher die Verpackung und lauscht dem Geräusch. Dieser sogenannte "Schütteltest" soll einen Hinweis darauf geben, ob sich im Inneren des Pappkartons bereits Klumpen oder Eiskristalle gebildet haben. Denn die seien angeblich ein klares Indiz dafür, dass die Kühlkette unterbrochen wurde und das TK-Produkt nun mit Bakterien belastet sein könnte.
Doch was soll der "Schütteltest" beweisen?
Wenn sich der Inhalt nicht schütteln lässt, vermuten viele Verbraucher, dass das Produkt in der Verpackung angetaut und dann wieder gefroren ist. Das ist falsch, gibt das Deutsche Tiefkühlinstitut (dti) Entwarnung. Der Schütteltest sei ein hartnäckiger, aber ebenso verbreiteter Irrtum.
Eiskristalle bilden sich auch bei Temperaturschwankungen im Minusbereich und sind kein Indiz dafür, dass das Produkt angetaut war oder die Tiefkühlkette unterbrochen wurde. Selbst bei -18 Grad Celsius bilden sich schlicht und einfach Eiskristalle, die die Produkte zusammenkleben lassen. Schütteln gibt also keinen Aufschluss über das Einhalten der Kette. Ganz im Gegenteil – der Schütteltest kann die Produkte sogar beschädigen. Bei tiefgekühlten Produkten kann schneller ein Teil abbrechen als bei aufgetauter Ware – "Brokkoli-Röschen brechen auseinander, die Zellwände der Erbsen platzen, die Panade kann abbrechen" erklärt das Fachmagazin "Lebensmittelpraxis".
Das ist besser als der Schütteltest
Anstatt die Kartons zu schütteln, sollten Sie Ihren Daumen fest in die Verpackung drücken. Spüren Sie einen Gegendruck, hat sich also ein dicker Eisklumpen gebildet? Dann legen Sie die TK-Ware lieber wieder zurück. Womöglich wurde die Kühlkette tatsächlich unterbrochen.
Wichtig ist vor allem die Lagerung der TK-Ware im Geschäft. Die Kartons sollten nicht zu hoch gestapelt werden. Achten Sie bei den Tiefkühltruhen auf die maximale Füllhöhe. Darüber hinaus sollten die Verpackungen auch nicht zu dicht an der Beleuchtung liegen. Denn "unsachgemäß ausgerichtete Lichtquellen im Markt können Fertigverpackungen mit Foliendeckeln thermisch aufheizen", erklärt "Lebensmittelpraxis".
Wer nach dem Kauf eine ununterbrochene Tiefkühlkette vom Supermarkt nach Hause sicherstellen will, sollte seine tiefgekühlten Lebensmittel erst zum Schluss seiner Einkaufstour in den Wagen legen und für den Transport nach Hause am besten Isolier- oder Tiefkühltaschen verwenden.
- Mit Material der Nachrichtenagentur dpa
- lebensmittelpraxis.de "Den Kälteschlaf nicht stören"
- tiefkuehlkost.de "Die Tiefkühlkette"