Oft gibt es ihn zum Frühstück, viele Kinder bekommen ihn, denn gesund soll er sein. Doch was steckt alles drin im Apfelsaft? Welche Variante ist besonders gut für das Immunsystem?
Apfelsaft: Die Inhaltsstoffe
Im vergangenen Jahr hat jeder Deutsche durchschnittlich 7,6 Liter Apfelsaft getrunken. Welche Nährstoffe im Apfelsaft stecken, können Sie der Tabelle entnehmen. Die Werte beziehen sich auf ungesüßten Apfelsaft ohne Ascorbinsäure und stammen vom US-Landwirtschaftsministerium. Als Vergleich sind die Nährwerte einer Coca Cola angegeben.
Nährstoffe pro 100 Milliliter | Apfelsaft | Coca Cola |
---|---|---|
Kalorien | 46 | 39 |
Kohlenhydrate | 11,3 g | 10,83 g |
Zucker | 9,62 g | 10,83 g |
Proteine | 0,1 g | 0 g |
Fette | 0,13 g | 0 g |
Ballaststoffe | 0,2 g | 0 g |
Kalzium | 8 mg | 0 mg |
Weil es sich bei Apfelsaft um ein Naturprodukt handelt und sich auch die Sorten unterscheiden, können die Werte schwanken. Insbesondere der Gehalt an Kalzium kann verschieden ausfallen.
Ob klar oder naturtrüb – Apfelsaft enthält viel Fruchtzucker und somit auch viele Kalorien: etwa 92 pro Glas (0,2 Liter). Die gleiche Menge Coca Cola enthält mit 78 Kalorien weniger Energie. Das zu wissen ist besonders wichtig für Eltern, denn sie verschätzen sich häufig, wenn es um die Zuckermenge in Lebensmitteln geht.
Tipp: Wenn Sie Apfelsaft mit reichlich Wasser verdünnen und ihn so als Schorle genießen, dann haben Sie immer noch den charakteristischen Apfelgeschmack, nehmen aber weniger Zucker zu sich.
Welche Apfelsorten besonders gesund sind, lesen Sie hier.
Ist naturtrüber Apfelsaft gesünder als klarer?
Naturtrüber Apfelsaft entsteht, wenn der Saft nach dem Pressen nicht gefiltert wird. Die sogenannten Schwebstoffe machen ihn weniger durchsichtig als den klaren Apfelsaft. Sie geben dem ungefilterten Apfelsaft zudem sein besonderes und eher kräftiges Aroma.
Schwebstoffe: Das sind winzige Restpartikel von Schale und Fruchtfleisch, die sekundäre Pflanzenstoffe enthalten.
Diese Schwebstoffe sind es auch, die die trübe Variante des Safts gesünder machen als die klare: Sie enthalten viele wertvolle sekundären Pflanzenstoffe wie Polyphenole und Flavonoide. Durch das Filtern sind diese Stoffe in klarem Apfelsaft weniger konzentriert.
Schützt Apfelsaft vor Darmkrebs?
Diese sekundären Pflanzenstoffe in naturtrübem Apfelsaft können die Schutzmechanismen des Darms stärken und die Freisetzung schädlicher Sauerstoffverbindungen hemmen. In Tierversuchen hat sich zudem gezeigt, dass sie die Entstehung von Krebsvorstufen im Darm verhindern können.
Wer im Rahmen einer ausgewogenen Ernährung regelmäßig Apfelsaft trinkt, kann damit einen Beitrag zur Darmgesundheit leisten. Bereits bestehende Entzündungen im Darm lindert Apfelsaft aber nicht.
Apfelsaft: Die Deutschen mögen den Fruchtsaft und trinken ihn gerne zum Frühstück. (Quelle: Imgorthand/Getty Images)
Info: Naturtrüber Apfelsaft ist zwar gesünder als klarer, jedoch auch nicht gänzlich naturbelassen. Oft werden Enzyme zugesetzt, um zu verhindern, dass sich das Fruchtfleisch am Flaschenboden absetzt.
Apfelsaft selbst machen
Wer einen Apfelbaum besitzt oder Äpfel von einer Streuobstwiese nehmen darf, kann Apfelsaft selbst herstellen. Dabei hängen Süße und Geschmack des Saftes von der verwendeten Apfelsorte ab.
Für einen Liter Apfelsaft benötigen Sie:
- 2 kg Äpfel
- halbe Packung Einmachhilfe
- Sieb
- Messer
- Kochlöffel
- Mulltuch
- Schöpflöffel
- Flasche
Anleitung:
- Legen Sie die Flasche, in die Sie den Saft abfüllen möchten, bei 140 Grad in den Backofen. Auf diese Weise wird die Flasche keimfrei gemacht.
- Waschen Sie die Äpfel sorgfältig und entfernen Sie mit einem Messer dunkle Stellen und Wurmstich. Entsorgen Sie faule Äpfel und schneiden Sie Stiele und Kerngehäuse heraus.
- Geben Sie die Apfelstücke in den Topf und füllen Sie Wasser hinzu, bis die Früchte bedeckt sind. Kochen Sie alles bei mittlerer Hitze etwa 20 Minuten lang.
- Legen Sie das Sieb mit dem Mulltuch aus und geben Sie die gekochte Apfelmasse hinein. Wringen Sie das Tuch über dem Topf gut aus, damit kein Apfelsaft verloren geht.
- Geben Sie je nach Bedarf Zucker oder Zitronensaft hinzu und lassen Sie den Saft weitere 20 Minuten bei kleiner Flamme köcheln. Schöpfen Sie dabei den Schaum ab.
- Rühren Sie anschließend die Einmachhilfe ein und geben den Saft in die sterile Flasche, die Sie fest verschließen. Lagern Sie den Apfelsaft an einem kühlen Ort, dann ist er bis zu einem Jahr haltbar.
Sie können Apfelsaft auch mit einem Dampfentsafter oder einem Kaltentsafter herstellen.
Eignet sich Apfelsaft für eine vegane Ernährung?
Naturtrüber Apfelsaft ist nicht mit Gelatine geklärt und eignet sich daher für eine vegane Ernährung.
Cocktails mit Apfelsaft
Wem die Apfelschorle zu langweilig schmeckt, der kann den Fruchtsaft mit einem Schuss Alkohol aufpeppen und als Cocktail genießen.
Apple Knocker mit Wodka
- 2 cl Wodka
- etwas Apfelsatz
- Crushed Ice
Füllen Sie ein Whiskeyglas zur Hälfte mit dem Eis und gießen den Wodka darüber. Rühren Sie gut um und füllen Sie mit Apfelsaft auf. Wer Apfelsaft ohne Alkohol genießen möchte, kann sich einen fruchtigen Kiwi-Apfel-Cocktail mixen.
Kiwi-Apfel-Cocktail
- 1 Kiwi
- 1 TL Honig
- 150 ml Zitronenlimonade
- 150 ml naturtrüber Apfelsaft
Pürieren Sie die geschälte Kiwi zusammen mit dem Honig und dem Apfelsaft. Geben Sie alles in ein Glas und füllen mit der Zitronenlimonade auf. Prost!
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