Bei unbehandelten Schuppen droht Haarausfall
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Nicht immer sieht man sie, doch jeder hat sie - Schuppen. In der Regel sind die weiΓen Flocken so winzig, dass man sie nicht bemerkt. Doch manchmal zeichnen sie sich unschΓΆn auf dem Hemdkragen ab oder sind im Haar zu sehen. "Unter diesem Haarproblem leiden etwa 20 Prozent der Deutschen", sagt der Hautarzt Dr. Martin Miehe. Was viele Betroffene nicht wissen: Das Geriesel ist nicht nur peinlich und nervt, sondern hinter Schuppen kann auch eine ernste Krankheit stecken.
MΓ€nner haben mehr Schuppen
Sichtbare Schuppen sind oft ein MΓ€nnerproblem, Frauen sind seltener von dem Geriesel betroffen. βAndrogene, die mΓ€nnlichen Geschlechtshormone, kΓΆnnen die Talgproduktion anregen, das ΓΌberschΓΌssige Fett verbindet sich mit abgestorbenen Hautzellen zu groΓen Schuppenβ, erklΓ€rt der Dermatologe. Juckt auΓerdem die Kopfhaut, ist gerΓΆtet oder hat Krusten gebildet, sollte man auf jeden Fall zum Arzt gehen und die Ursache klΓ€ren lassen. Denn bleibt das Haarproblem unbehandelt, droht im schlimmsten Fall Haarausfall.
Zu viel Talg fΓΆrdert die Schuppenbildung
"Hinter einer ΓΌbermΓ€Γigen Schuppenbildung steckt am hΓ€ufigsten das seborrhoische Ekzem, rund fΓΌnf Prozent der Deutschen leiden darunter", sagt Miehe. AuslΓΆser dieser Hautkrankheit ist der Hefepilz Malassezia furfur. Er kommt auch auf der gesunden Kopfhaut vor und ernΓ€hrt sich dort von Fetten aus den TalgdrΓΌsen. Wird am Kopf aber zu viel Talg produziert, etwa aufgrund einer StoffwechselstΓΆrung, vermehrt sich der Pilz und die Kopfhaut stΓΆΓt mehr abgestorbene Zellen ab. Die Folge: Bei den meisten Betroffenen bilden sich groΓe fettige Schuppen und die Kopfhaut juckt. Doch auch kleine Schuppen, die viele als normal bezeichnen, kΓΆnnen auf ein seborrisches Ekzem hindeuten.
Schuppenflechte und Neurodermitis machen die Haut rau
Eine andere Ursache des Geriesels ist Schuppenflechte. "Auf der Kopfhaut erkennt man diese gutartige Hauterkrankung an silberweiΓen Schuppen sowie roten und juckende Hautstellen", weiΓ der Hautarzt. Hinzu kommt, dass die HautverΓ€nderung ΓΌber die Haargrenze hinaus sichtbar ist und auch an anderen KΓΆrperstellen auftreten kann. Neurodermitis kommt ebenfalls als SchuppenauslΓΆser in Frage. Das sogenannte atopische Ekzem ist eine chronische HautentzΓΌndung, die bei etwa drei Prozent der Erwachsenen auftritt. Zur verstΓ€rkten Schuppenbildung kommt es, weil der Haut bestimmte Fette fehlen. Dadurch trocknet sie aus und wird rau.
Kontaktallergien und Pilzbefall kommen selten vor
"Auch ein Pilzbefall kann Schuppen auslΓΆsen, dies kommt aber relativ selten vor", sagt Miehe. Besonders bei Menschen mit einem schwachen Immunsystem kΓΆnnen sich Pilze, wie zum Beispiel der Erreger Mikrosporie, leicht vermehren. Er wird sowohl von Mensch zu Mensch, als auch von Tier zu Mensch ΓΌbertragen - etwa von Hunden oder Katzen. Die Erreger befallen aber nicht nur die Kopfhaut, sie kΓΆnnen den ganzen KΓΆrper infizieren. Ist dies der Fall, hat man allerdings nicht nur Schuppen, sondern auch juckende AusschlΓ€ge. Schuppen, die sich nach dem HaarefΓ€rben oder -waschen bilden, sind meistens eine allergische Reaktion auf das Shampoo oder die TΓΆnung. "Solche Kontaktallergien kommen im Vergleich zu den anderen Schuppenursachen aber weniger vor", weiΓ der Dermatologe.
Schuppen lassen sich gut behandeln
Schuppen verschwinden nicht von alleine. Um sie loszuwerden, reicht aber oft eine Γ€uΓere Behandlung. "Bei einem Seborrhoisches Ekzem helfen Antipilzmittel mit Ketoconazol und Bifonazol. Die Shampoos gibt es in der Apotheke", rΓ€t Miehe. Generell gilt: Schuppige Haare sollte man nur mit einem milden Shampoo fΓΌr trockene Haare oder einem Babyshampoo waschen. Wichtig ist zudem, dass die Betroffenen ihre Haare nicht jeden Tag waschen und darauf achten, dass Wasser und FΓΆhnluft nicht zu heiΓ sind. AuΓerdem sollten Shampooreste mit klarem Wasser ausgespΓΌlt und die Haare nicht trockengerubbelt werden. Auch auf harte BΓΌrsten und KΓ€mme sollte man lieber verzichten, denn damit kratzt man die Kopfhaut auf und riskiert eine EntzΓΌndung und noch mehr Schuppen.