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Mittelmeer: Forscher finden "Tupperdose der Antike"


Außergewöhnliche Entdeckung
Forscher finden "Tupperdose der Antike"

Von t-online, cc

Aktualisiert am 01.05.2025 - 03:03 UhrLesedauer: 2 Min.
Antike Amphoren liegen am Grund des Mittelmeeres (Archivbild).Vergrößern des Bildes
Antike Amphoren liegen am Grund des Mittelmeeres (Archivbild). (Quelle: Reuters Photographer)
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Forscher machen vor der Küste der Türkei einen außergewöhnlichen Fund. Sie bergen eine Amphore, die auch nach mehr als tausend Jahren noch versiegelt ist.

Bei Unterwasserausgrabungen vor der Küste des Badeortes Antalya, im Südwesten der Türkei, machten Archäologen einen seltenen antiken Fund. Auf dem Boden des Mittelmeeres entdeckten sie eine Ansammlung 1.000 Jahre alter Amphoren, mindestens eine davon war sogar noch versiegelt. Bei Amphoren handelt es sich um antike Vorratsgefäße.

Der Unterwasser-Archäologe Hakan Öniz, Leiter der Kulturerbe-Abteilung an der Akdeniz-Universität von Antalya und wissenschaftlicher Berater der Ausgrabung, hatte die Ausgrabungen im Mittelmeer mit einem 20-köpfigen Tauchteam durchgeführt. Auch Roboter kamen bei den archäologischen Grabungen zum Einsatz, die in einer Tiefe von etwa 45 bis 50 Metern vor der Insel Besmi stattgefunden haben.

Die Forscher vermuten, dass es sich bei den Vorratsgefäßen um einen Teil der Ladung eines gesunkenen Handelsschiffs handelt. Das Schiff habe demnach vermutlich vor 1.100 Jahren die Küste von Gaza, das damalige Palästina, verlassen und sei auf dem Weg in das westliche Mittelmeer in einen Sturm geraten und gesunken.

Forscher: "Fund wirklich einzigartig"

"Dieses Handelsschiff ist mehrere Häfen angelaufen. Es stammt aus der Zeit der Abbasidenherrschaft im neunten und zehnten Jahrhundert, während der islamischen Herrschaft", sagte Öniz, Leiter des Ausgrabungsteams, der türkischen Nachrichtenagentur Anadolu Agency (AA).

Spektakulär ist vor allem die Tatsache, dass es den Forschern gelang, eine noch versiegelte Amphore zu bergen. Das Gefäß lag mitsamt seinem Inhalt vermutlich mehr als 1.000 auf dem Meeresgrund. Nun wurde es zu weiteren Untersuchungen in das Labor für Unterwasserarchäologie der Akdeniz-Universität gebracht. Zunächst untersuchten Experten das Gefäß von außen, bevor sie es vorsichtig öffneten und den Inhalt verschiedener Tests unterzogen. Das Ergebnis der Untersuchungen ist bislang nicht bekannt, da die Bestimmungen des Inhalts nicht abgeschlossen sind.

Die Forscher vermuten, dass sich im Inneren der Amphore vermutlich Olivenöl, Olivenkerne (das Grundprodukt für Olivenöl) oder Wein befand. Öl und Wein waren zu der Zeit, als das Handelsschiff sank, die wichtigsten Exportgüter aus Palästina. "Wir glauben nicht, dass die Einheimischen damals in Palästina Wein konsumiert haben. Es könnte sich jedoch um Waren handeln, die an Einwanderer, christliche Pilger oder Menschen, die Jerusalem besuchten, als Geschenke geschickt wurden", so Expeditionsleiter Öniz. Er betonte, wie einzigartig die Entdeckung sei: "Die Tatsache, dass das Siegel der Amphore über tausend Jahre lang verschlossen war, ist wirklich einzigartig."

Die Archäologin Meltem Asilturk Ersoy von der Akdeniz-Universität sagte AA, dies sei das erste Mal in ihrer Karriere, dass sie den Inhalt einer versiegelten Amphore untersucht. "Wir werden versuchen zu verstehen, was in den 1.100 Jahren unter den Druck- und Temperaturveränderungen des Meeresbodens passiert ist. Dieser Prozess wird viel Zeit in Anspruch nehmen."

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