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Spritpreise an Tankstellen schwanken minütlich: Regeln gefordert


Wird Tanken zum Glücksspiel?
Autofahrer wüten gegen Spritpreisfalle

Von t-online, mab

23.05.2025 - 14:32 UhrLesedauer: 2 Min.
Preise beim Tanken: Was auf der Anzeige steht, gilt oft nur Minuten.Vergrößern des Bildes
Spritpreis-Rodeo an der Tankstelle: Was auf der Anzeige steht, gilt oft nur Minuten. (Quelle: IMAGO/Kirchner-Media/X)
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Die Preise steigen und fallen im Minutentakt. Für viele Autofahrer ist das keine Marktwirtschaft, sondern reine Abzocke. Neue Umfragen zeigen: Die Mehrheit will klare Regeln fürs Tanken.

Tanken war schon immer teuer. Jetzt wird es auch noch unberechenbar. Eine aktuelle Analyse des Portals benzinpreis.de zeigt: Bei Tausenden deutschen Tankstellen ändern sich die Preise im Minutentakt. Innerhalb einer Woche meldeten mehr als 11.000 Tankstellen Preise, die weniger als 15 Minuten lang gültig waren. Bei knapp 4.000 von ihnen waren die Preise sogar weniger als fünf Minuten gültig.

Die Folge: Wer über eine App oder Website einen günstigen Preis entdeckt, hat oft keine Chance, ihn auch zu bekommen. Die Preisschilder an der Tankstelle sind somit keine verlässlichen Informationen, sondern nicht viel mehr als flackernde Zufallswerte.

Das Bundeskartellamt sieht das kritisch. Präsident Andreas Mundt warnt: "Die häufigen Preisänderungen machen es den Verbrauchern immer schwerer, einen Vergleich vorzunehmen." Derzeit zählt die Behörde im Durchschnitt 22 Preiswechsel pro Tankstelle und Tag. Bei einzelnen Anbietern sind es sogar über 50.

Autofahrer gegen Spritpreis-Rodeo

Die Empörung unter den Autofahrern ist entsprechend groß. Das zeigt eine aktuelle Umfrage von t-online unter mehr als 19.500 Teilnehmern:

  • Fast 97 Prozent fühlen sich von den schnellen Preissprüngen abgezockt – nur knapp zwei Prozent sind sie gleichgültig.
  • Eine verschwindend geringe Minderheit von 1,5 Prozent glaubt an einen funktionierenden Wettbewerb durch die häufigen Preisänderungen.

Auch zu einer Einschränkung der Preisänderungen haben die Autofahrer eine klare Meinung:

  • Von über 10.600 Befragten fordern mehr als 97 Prozent eine Regulierung der Spritpreisflut.
  • Nur rund drei Prozent finden die Praxis in Ordnung. Oder sie sind ihr gegenüber gleichgültig.

(Stand: 23.5.2025, 12 Uhr)

Die Branche verteidigt das System

Der Mineralölverband Fuels und Energie weist die Kritik zurück. Man sehe darin keinen Missstand, sondern einen Ausdruck funktionierenden Wettbewerbs. Die Preisänderungen seien nachvollziehbar und transparent, da sie an die Markttransparenzstelle des Kartellamts gemeldet und öffentlich gemacht würden.

Gesetzgeber gefordert

Doch eine technische Dokumentation ist das eine, echte Transparenz für Verbraucher das andere. Derzeit gibt es keine gesetzliche Obergrenze für die Häufigkeit von Preiswechseln. In Österreich ist das anders: Dort sind Preisanpassungen gesetzlich beschränkt.

In Deutschland hingegen bleibt das Tanken vorerst ein Wettlauf gegen die Uhr.

Verwendete Quellen
  • t-online.de: Kartellamt tadelt SpritkonzerneTanken wird zur Preisfalle
  • Nachrichtenagentur dpa
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