Vorproduktion läuft Tesla kündigt günstiges Einstiegsmodell an

Nach etlichen Ankündigungen soll in diesem Jahr ein günstiges Einstiegsmodell von Tesla kommen. Doch das Unternehmen leidet unter Gewinnrückgängen.
Tesla hat zum zweiten Mal in Folge einen Gewinnrückgang erzielt. Das Unternehmen verdiente im vergangenen Quartal 1,17 Milliarden US-Dollar und damit 16 Prozent weniger als ein Jahr zuvor. Der Umsatz fiel um zwölf Prozent auf rund 22,5 Milliarden US-Dollar. Im Geschäftsbericht stand jedoch in einem Nebensatz eine spannende Ankündigung: "Die Pläne für neue Fahrzeuge, die 2025 auf den Markt kommen sollen, bleiben auf Kurs, einschließlich der ersten Produktion eines erschwinglicheren Modells im ersten Halbjahr 2025", heißt es dort.
Um ein solches Modell hatte es ein langes Hin und Her gegeben. Schon vor mehr als acht Jahren wurde ein kleines Modell angekündigt. Bei der Ankündigung der "Cybercabs", autonom fahrenden Shuttles für Großstädte, hatte Musk Ende 2024 die Entwicklung eines günstigeren Tesla-Modells auf einer neuen Plattform zurückgestellt und darauf verwiesen, dass die Zukunft von Tesla im autonomen Fahren liege. Kurz danach sagte Travis Axelrod, Teslas Investor-Relations-Chef, bei einem Treffen mit der Deutschen Bank, dass ein Einstiegsmodell tatsächlich kommen werde. Seinerzeit war vom Namen Model Q die Rede.
Vorserienproduktion läuft
Im aktuellen Geschäftsbericht ist jetzt festgehalten, dass die Vorserienproduktion bereits läuft, ohne aber weitere Details wie einen Namen des Fahrzeugs zu nennen. Es ist wahrscheinlich, dass es eine weitere große Veranstaltung geben wird, in der Musk das Fahrzeug vorstellen wird. Denkbar ist ein Marktstart noch im zweiten Halbjahr.
Laut Aussagen von Elon Musk soll das Einstiegsmodell genauso wie das Model Y aussehen. Für den niedrigeren Preis ist aber mit Abschlägen bei der Ausstattung zu rechnen. Das könnte allerdings auf Kosten des eigentlichen Model Y gehen, das aktuell das Zugpferd in der Fahrzeugpalette von Tesla ist.
Sinkende Auslieferungszahlen in der Autosparte
Die Autosparte steuerte im zweiten Quartal 16,66 Milliarden US-Dollar zum Gesamtumsatz von Tesla bei – ein Minus von 16 Prozent. Nur der Bereich "Services and other revenues" konnte zulegen. Die Einnahmen aus dem Verkauf von CO2-Zertifikaten fielen auf einen neuen Tiefstand.
Aktuell kämpft Tesla unter anderem mit sinkenden Auslieferungszahlen: Mit 384.122 Fahrzeugen lag Tesla 13,5 Prozent unter dem Niveau des Vorjahres. Die Produktion blieb mit 410.244 Einheiten stabil. Laut Autoexperte Ferdinand Dudenhöffer leidet Tesla damit unter Überkapazitäten: Derzeit verfügt Tesla nach Daten des von ihm geleiteten CAR – Center Automotive Research über eine Produktionskapazität für 2,35 Millionen Fahrzeuge.
2025 werden nach seiner Hochrechnung bei einem guten Verlauf 1,6 Millionen Fahrzeuge verkauft, die Kapazitätsauslastung betrage damit weniger als 70 Prozent. Jeder andere Autobauer wäre ihm zufolge damit tief in den roten Zahlen. Tesla schaffe es, im aktuellen Preiskrieg ruhig zu bleiben und nicht in die Rabattschlacht einzusteigen, was Dudenhöffer zufolge zumindest dünne positive Gewinnmargen erlaube.
Parallel kündigt Tesla neue Projekte an. In Austin ist ein Robotaxi-Testbetrieb angelaufen, in Europa soll die Software "FSD Supervised" noch 2025 starten, vorbehaltlich behördlicher Genehmigungen.
- Tesla-Geschäftsbericht 2. Quartal 2025
- electrive.net: "Tesla erzielt im Q2 wieder einen Milliarden-Gewinn"
- Schriftliche Einschätzung von Prof. Dr. Ferdinand Dudenhöffer
- Archivmaterial
- mit Material der Nachrichtenagentur dpa