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Menschenhandel in Ungarn: Frauen nach Deutschland gebracht


Menschenhandel in Ungarn
Zwangsprostituierte auch nach Deutschland verschleppt

Von dpa
Aktualisiert am 29.05.2015Lesedauer: 2 Min.
Menschenhändler in Ungarn zwingen Frauen zur Prostitution und verfrachten sie in andere europäische Länder.Vergrößern des BildesMenschenhändler in Ungarn zwingen Frauen zur Prostitution und verfrachten sie in andere europäische Länder. (Quelle: ddp images)
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Der Menschenhandel in Ungarn nimmt zu. Vor allem die Bewohner armer Gebiete sind betroffen: Schmuggler zwingen Frauen zur Prostitution und bringen sie in andere Länder - auch nach Deutschland, wie aus einem Bericht der Expertengruppe der Straßburger Staatenorganisation (Greta) hervorgeht.

"Zwangsprostituierte werden auch nach Deutschland, in die Niederlande und nach Großbritannien gebracht", sagte die irische Greta-Berichterstatterin Siobhán Mullally. "Der Trend zu Zwangsarbeit in Industrie und Landwirtschaft und zur Vermittlung von Menschen in Nachbarländer wie Rumänien, Serbien und in die Ukraine nimmt zu."

Experten vermuten mehr Fälle von Menschenhandel

Greta schätzt, dass Angehörige der Roma-Minderheit sowie Frauen und Kinder aus dem armen Nordosten des Landes am häufigsten Opfer von Menschenhandel werden. Es gebe Hinweise, dass die Ausbeutung zugenommen habe. Das tatsächliche Ausmaß sei aber unbekannt, heißt es in dem Report.

Das ungarische Innenministerium gab dagegen an, 2011 seien 58 Opfer von Menschenhandel identifiziert worden. 2012 seien es 68 und 2013 insgesamt 43 gewesen, davon 41 Frauen. Die meisten von ihnen seien verschleppt und zur Prostitution gezwungen worden.

Maßnahmenkatalog für Ungarn

Der Europarat reagierte auf den Greta-Bericht und forderte Ungarn zu einem schärferen Vorgehen gegen Menschenhandel, sexuelle Ausbeutung von Frauen und Zwangsarbeit auf. Greta wirft der Regierung in Budapest vor, arme Bürger nicht ausreichend vor organisiertem Menschenhandel zu schützen.

Die Regierung verwies auf ihre nationale Strategie gegen Menschenhandel. Die Greta-Experten erkannten die Bemühungen an, stellten zugleich aber eine Liste von Forderungen auf: Ungarn müsse mehr Geld für die Integration von Roma ausgeben und Sklaven- und Zwangsarbeit unter Strafe stellen. Es seien mehr Maßnahmen erforderlich, um besonders Kinder aus sozial benachteiligten Gruppen zu schützen. Zudem soll das Land Trainingsprogramme für Polizisten und andere Vertreter von Behörden entwickeln, die mit Opfern von Menschenhandel in Kontakt kommen.

Die 15 Greta-Experten prüfen in regelmäßigen Abständen die Situation in den 43 der 47 Europaratsstaaten, die der Konvention gegen Menschenhandel beigetreten sind. Menschenhandel gehört nach Schätzungen der Organisation zusammen mit Drogen- und Waffenhandel zu den lukrativsten kriminellen Aktivitäten weltweit. In Ungarn ist die Konvention 2013 in Kraft getreten. Die Experten besuchten das Land im Juli 2014.

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