Russland: Ex-General und Leibwächter von Wladimir Putin stirbt in Gefängnis

Ehemalige Vertraute und Mitarbeiter des russischen Präsidenten kommen auffällig häufig unter dubiosen Umständen um. Jetzt hat es einen Mann erwischt, der zuvor eine besondere Aufgabe hatte.

Der ehemalige russische General und Leibwächter des Präsidenten Wladimir Putin, Gennadi Lopyrew, ist in einer Strafkolonie verstorben. Das berichtet unter anderem das US-Nachrichtenmagazin "Newsweek" unter Berufung auf die Gefängnisaufsicht.

Lopyrew wurde 2017 zu einer zehnjährigen Haftstrafe wegen Bestechung verurteilt. Die Vorwürfe hatte der 69-Jährige stets bestritten. Vor seiner Verurteilung soll der Ex-General unter anderem für den Schutz staatlicher Einrichtungen im Süden Russlands zuständig gewesen sein. Dazu gehörten unter anderem die Residenzen des russischen Präsidenten.

Unerkannte Krebserkrankung?

Lopyrew soll dabei auch den Bau einer Residenz von Putin in der Nähe von Sotschi beaufsichtigt haben. Die Residenz, die mutmaßlich mit umgerechnet mehr als einer Milliarde Euro Steuergelder finanziert wurde, machte der Kremlkritiker Alexej Nawalny im Januar 2021 öffentlich, nachdem er einen Tag zuvor in Russland verhaftet worden war. Daraufhin kam es in vielen Orten Russlands zu großen Protesten.

Die russische Zeitung "Moscow Times" berichtete zuvor, dass Lopyrew sich eigentlich auf seine Entlassung vorbereitet hatte und keinerlei Vorerkrankungen besaß. Im Krankenhaus wurde ihm dagegen mitgeteilt, er leide an einer undiagnostizierten Leukämie, obwohl das seine Testergebnisse nicht hergaben. Von offizieller Seite wurde die Krankheit Lopyrews nicht genauer beschrieben.

Dass ehemalige hochrangige russische Beamte unerwartet und unter mysteriösen Umständen ums Leben kommen, kommt immer wieder vor. Allein nach Beginn der russischen Invasion im Februar 2022 sollen mittlerweile zehn Generäle auf ähnliche Art gestorben sein. Mehr zu den Fällen lesen Sie hier.