Austin in Kiew - USA sagen Ukraine langfristige Hilfe zu

Wie immer unangekΓΌndigt taucht ein wichtiger Gast in Kiew auf. Pentagonchef Austin will Zweifel am VerbΓΌndeten USA zerstreuen. Und er will wissen, was die ukrainischen Soldaten im Winter brauchen.
Bei einem Besuch in Kiew hat US-Verteidigungsminister Lloyd Austin der von Russland angegriffenen Ukraine die langfristige UnterstΓΌtzung seines Landes versichert. Austin traf am Montag mit PrΓ€sident Wolodymyr Selenskyj zusammen.
Die USA stellen der Ukraine auch ein neues RΓΌstungspaket im Wert von 100 Millionen US-Dollar zur VerfΓΌgung. Es umfasst nach Angaben aus Washington unter anderem Stinger-Flugabwehrraketen, einen Mehrfachraketenwerfer vom Typ Himars sowie Artilleriemunition. Dabei handelt es sich um MilitΓ€rhilfe, die bereits vom US-Kongress genehmigt wurde.
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Austin sagte in Kiew, fΓΌr die weitere UnterstΓΌtzung der Ukraine sehe er eine "parteiΓΌbergreifende UnterstΓΌtzung in beiden Kammern des Kongresses". Einige Kongressmitglieder hΓ€tten berechtigte Fragen, die die Regierung beantworten werde. Die Regierung von PrΓ€sident Joe Biden muss um die Freigabe neuer Mittel fΓΌr die Ukraine kΓ€mpfen. Die Fortsetzung der Hilfen im US-Kongress ist umstritten.
"Zusammen mit unseren VerbΓΌndeten und Partnern werden wir weiter den aktuellen Bedarf der Ukraine auf dem Schlachtfeld sowie die Anforderungen an eine langfristige Verteidigung unterstΓΌtzen", schrieb Austin im sozialen Netzwerk X (frΓΌher Twitter). Das Pentagon teilte mit, ein Ziel des Besuchs sei zu klΓ€ren, was die ukrainische Armee speziell im beginnenden Winter braucht.
Selenskyj bezeichnet Treffen als produktiv
Bei den GesprΓ€chen mit Austin seien die Lage an der Front, die Perspektiven dort und MΓΆglichkeiten, die ukrainische Verteidigung zu stΓ€rken, beleuchtet worden, teilte Selenskyj in seiner tΓ€glichen Videobotschaft mit. Das Treffen bezeichnete er als produktiv. Er bedankte sich bei den USA fΓΌr deren "unverΓ€nderte FΓΌhrungsrolle bei der Hilfe".
Die Ukraine wehrt seit Februar 2022 eine russische Invasion ab. Dabei hat kein anderes Land der Ukraine mit so groΓen Waffenlieferungen geholfen wie die USA. Zuletzt hat Washington der Ukraine ATACMS-Raketen zugesagt, die eine hΓΆhere Reichweite haben als bislang gelieferte US-Waffen. Ukrainische Piloten trainieren derzeit mit Zustimmung der USA auf Kampfjets vom Typ F-16, die andere LΓ€nder an Kiew abgeben wollen.
Selenskyj betonte, dass der Besuch ein "sehr wichtiges Signal" fΓΌr die Ukraine sei. Kiew zΓ€hle weiter auf die UnterstΓΌtzung der USA und beider Kongressparteien. "Die Botschaft, die ich Ihnen heute mitgebracht habe ist, dass die USA Ihnen beistehen werden", betonte Austin im Gegenzug.
Wie bei allen auslΓ€ndischen Politikern war die Reise des Pentagonchefs aus SicherheitsgrΓΌnden nicht vorher ΓΆffentlich gemacht worden. Mit Austin kam der Oberbefehlshaber der US-Truppen in Europa, General Christopher Cavoli, nach Kiew, wie US-Botschafterin Bridget Brink mitteilte. Videoaufnahmen zufolge nahmen an dem Treffen mit Selenskyj von ukrainischer Seite auch AuΓenminister Dmytro Kuleba und Verteidigungsminister Rustem Umjerow teil.
Tweet Schon am Vortag hatte Austin nach Pentagon-Angaben mit Umjerow telefoniert. Sie bereiteten die kommenden Beratungen der etwa 50 LΓ€nder vor, die die Ukraine militΓ€risch unterstΓΌtzen. Das sogenannte Ramstein-Format tagt am Mittwoch (22. November) als Video-Konferenz.
- Nachrichtenagentur dpa