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Opfer bei Gaza-Hilfszentren – Israel bestätigt Ermittlungen | Nahost-News


Newsblog zum Krieg in Nahost
Israel: "Stehen nun vor Abschluss des Einsatzes in Gaza"

Von t-online
Aktualisiert am 30.06.2025 - 20:34 UhrLesedauer: 22 Min.
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Israel Katz: Der israelische Verteidigungsminister stellt ein Ende des Militäreinsatzes im Gaza-Streifen in Aussicht. (Archivfoto) (Quelle: Ronen Zvulun/reuters)
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Die israelische Armee spricht von Todesfällen an Verteilzentren im Gazastreifen. Der Chef der IAEA erhält Todesdrohungen aus dem Iran. Alle Entwicklungen im Newsblog.

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Montag, 30. Juli

Israelischer Verteidigungsminister: Gaza-Einsatz vor dem Ende

Rund eine Woche nach Beginn einer Waffenruhe zwischen Israel und dem Iran ist laut dem israelischen Verteidigungsminister Israel Katz auch im Gaza-Krieg ein Ende nah. "Wir stehen nun vor dem Abschluss des Einsatzes in Gaza", sagte Katz nach Angaben seines Büros. Er erinnerte demnach auch an Israels Ziele, darunter die Freilassung aller Geiseln sowie der Niederlage der Hamas, die Israel im Gaza-Krieg erreichen wolle.

US-Präsident Donald Trump hatte am Wochenende gesagt, er rechne kommende Woche mit einer Feuerpause im Gaza-Krieg. Es blieb aber zunächst unklar, worauf Trump seine optimistische Aussage stützte.

Gaza: Israel spricht über Tote an Verteilzentren

Das israelische Militär ermittelt nach eigenen Angaben wegen mehrerer Vorfälle, bei denen palästinensische Zivilisten Opfer von israelischem Beschuss in der Nähe von Hilfszentren im Gazastreifen geworden sind. Die Armee bestätigte entsprechende Medienberichte auf Anfrage.

Die "Times of Israel" hatte zuvor gemeldet, dass israelische Soldaten in der Vergangenheit scharf geschossen hätten, wenn sich Menschen außerhalb der vorgesehenen Routen oder außerhalb der Öffnungszeiten den Hilfszentren genähert und für die Soldaten eine Bedrohung dargestellt hätten. Dabei seien "wenige Menschen" getötet worden, berichtete die Zeitung unter Berufung auf Israels Armee.

In drei Fällen hat das Militär demnach auch Artilleriefeuer auf Gebiete in der Nähe der Zentren abgegeben, um Palästinenser daran zu hindern, sich bestimmten Zonen außerhalb der Verteilungsstellen zu nähern. Dabei habe es 30 bis 40 Opfer gegeben, darunter "mehrere Tote". Palästinensischen Angaben zufolge sollen in der Gegend der Verteilstellen der Gaza Humanitarian Foundation (GHF) seit deren Eröffnung Ende Mai rund 550 Palästinenser getötet worden sein. Die von Behörden im Gazastreifen veröffentlichten Zahlen zu Opfern bei den Zentren seien übertrieben, hieß es in dem Bericht der "Times of Israel" unter Berufung auf Israels Militär. Die Angaben beider Seiten lassen sich derzeit nicht unabhängig verifizieren.

Netanjahu-Partei will öffentlich-rechtlichen Sender privatisieren

Netanjahu geht gegen öffentlich-rechtliche Medien in Israel vor. Der Nachrichtensender "Channel 11" soll verkauft werden. Kritiker fürchten um die Medienfreiheit. Mehr dazu lesen Sie hier.

Iran: Todesdrohung gegen IAEA-Chef Rafael Grossi

Deutschland, Frankreich und Großbritannien haben Drohungen aus dem Iran gegen den Chef der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA), Rafael Grossi, verurteilt. In einer gemeinsamen Erklärung der Außenministerien der drei Länder vom Montag wird die Führung in Teheran zudem aufgefordert, die Sicherheit von IAEA-Mitarbeitern auf iranischem Staatsgebiet zu gewährleisten. "Wir fordern die iranischen Behörden auf, von allen Schritten abzusehen, die die Zusammenarbeit mit der IAEA beenden", hieß es darin. Der Iran hatte zuvor erklärt, die Sicherheit der IAEA-Inspektoren könne nicht garantiert werden.

Eine Hardliner-Zeitung im Iran hatte die Hinrichtung Grossis gefordert. Die dem obersten Führer Ajatollah Ali Chamenei nahestehende Zeitung "Kayhan" bezeichnete den IAEA-Chef als israelischen Agenten. Sollte Grossi in den Iran einreisen, müsse er vor Gericht gestellt und zum Tode verurteilt werden, hieß es in dem Artikel. Offiziell wies Irans Regierung den Vorwurf einer Drohung zurück. Der iranische UN-Botschafter Amir Saeid Iravani bestritt, dass es eine Drohung gegen Grossi gebe.

Führende iranische Politiker übten jedoch scharfe Kritik an Grossi. Präsident Massud Peseschkian sagte dem französischen Präsidenten Emmanuel Macron in einem Telefonat, die "doppelten Standards" der IAEA hätten Probleme für die regionale und globale Sicherheit geschaffen. "Die Ansicht der iranischen Regierung, des Parlaments und des Volkes ist, dass der IAEA-Direktor nicht unparteiisch gehandelt hat", zitierten ihn Medien. Außenminister Abbas Araghtschi erklärte, Grossi sei im Iran nicht willkommen.

Massive Bombardierungen im Gazastreifen

Israel hat seine Angriffe im Gazastreifen erneut verstärkt: Einwohner im Norden des Palästinensergebiets berichteten von den schwersten Bombardierungen und Artillerie-Angriffen seit Wochen. Israelische Panzer seien in der Nacht zum Montag in den Vorort Seitun von Gaza-Stadt vorgestoßen und hätten mehrere Gebiete unter Beschuss genommen, sagten betroffene Palästinenser.

Flugzeuge hätten mindestens vier Schulen attackiert. Zuvor seien Hunderte Familien aufgefordert worden, die Gebäude zu verlassen. "Die Explosionen hörten nicht auf; sie bombardierten Schulen und Häuser. Es war wie ein Erdbeben", sagte der Familienvater Saleh in Gaza-Stadt. Nach Angaben der palästinensischen Gesundheitsbehörde wurden bei den Angriffen mindestens 25 Menschen getötet, davon allein zehn Menschen in Seitun. Das israelische Militär nahm zu den Darstellungen zunächst nicht Stellung.

Israelische Siedler greifen Militäreinrichtungen der eigenen Armee an

Wegen der Gewalt radikaler Siedler im Westjordanland gegen eigene Sicherheitskräfte hat der israelische Verteidigungsminister Israel Katz ein Dringlichkeitstreffen einberufen. Vertreter aller Sicherheitsorgane sollten daran teilnehmen, teilte Katz nach Angaben seines Büros mit.

In der Nacht hatten Dutzende jüdische Extremisten eine israelische Militäreinrichtung im besetzten Westjordanland attackiert und in Brand gesetzt. Die Angreifer wollten damit nach Medienberichten gegen den Einsatz von Warnschüssen durch Soldaten bei einer Konfrontation mit Siedlern am Wochenende protestieren. Dabei war ein Teenager verletzt worden.

Seit Beginn des Gaza-Kriegs im Oktober 2023 kommt es im Westjordanland auch verstärkt zu Gewalt radikaler Siedler gegen Palästinenser. Der israelische Sender Channel 13 sprach von "jüdischem Terror". Der Armee wird immer wieder vorgeworfen, sie gehe nicht entschlossen genug gegen solche Angreifer vor. Zu der Attacke von Siedlern auf israelische Sicherheitskräfte sagte Katz: "Dieser Erscheinung muss sofort ein Ende gesetzt werden. Wir werden alle notwendigen Mittel einsetzen, um diese Gewalt an der Wurzel auszurotten – niemand wird es wagen, Hand an Soldaten der israelischen Armee oder an Sicherheitskräfte zu legen."

Iran will nach Krieg Atomprogramm fortsetzen

Der Iran will nach dem Krieg mit Israel weiter am landeseigenen Atomprogramm festhalten. "Solange die Islamische Republik Iran Mitglied des Vertrags über die Nichtverbreitung von Kernwaffen (NPT) ist, muss sie in der Lage sein, ihre Rechte wahrzunehmen", erklärte Außenamtssprecher Ismail Baghai in Teheran. "Die Rechte Irans als Mitglied dieses Vertrags sind völlig klar – darunter das Recht auf die friedliche Nutzung der Kernenergie."


Verwendete Quellen
  • Eigene Recherche
  • Mit Material der Nachrichtenagenturen dpa, AFP und Reuters
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