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China: Anhänger von Ai Weiwei protestieren mit Nacktfotos im Internet


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Anhänger von Ai Weiwei protestieren mit Nacktfotos im Internet

Von dpa, afp
Aktualisiert am 22.11.2011Lesedauer: 2 Min.
Ai Weiwei: "Wenn sie Nacktheit als Pornografie sehen, dann lebt China noch in der Qing-Dynastie"Vergrößern des Bildes
Ai Weiwei: "Wenn sie Nacktheit als Pornografie sehen, dann lebt China noch in der Qing-Dynastie" (Quelle: Twitter)
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Nackter Protest: Rund hundert chinesische Unterstützer des Künstlers Ai Weiwei haben sich ausgezogen, um gegen das Vorgehen der chinesischen Behörden zu demonstrieren. Sie stellten Nacktfotos von sich ins Internet.

Die Bilder sind eine ironische Reaktion auf die jüngste Schikane der chinesischen Regierung gegen den 54-jährigen Künstler. Die Polizei hatte einem Mitarbeiter Ai Weiweis wegen eines harmlosen Aktfotos das Verbreiten von Pornografie vorgeworfen. Der Künstler bezeichnete die Anschuldigungen als "lächerlich".

"Nacktheit ist keine Pornografie"

Stein des Anstoßes ist ein schon älteres Foto, auf dem ein nackter Ai Weiwei mit mehreren kichernden Schönheiten zu sehen ist. "Wenn sie Nacktheit als Pornografie sehen, dann lebt China noch in der Qing-Dynastie", hatte Ai Weiwei dies vergangene Woche gegenüber Reportern kommentiert.

Auf einem Blog mit dem Titel "Hör zu, Regierung: Nacktheit ist keine Pornografie" posteten bis Dienstag dutzende Unterstützer Ais Bilder von sich in teils überraschenden und ironischen Posen. Auf einigen der Selbstporträts bedecken die Männer und Frauen ihre intimsten Körperteile mit Fotos von Ai Weiwei, auf anderen bleibt nichts verborgen.

"Ich liebe meinen Körper und meine Freiheit heiß und innig", schrieb beispielsweise eine Bloggerin mit dem Pseudonym "Suyutong" im Internet. Auf ihrem Foto trägt sie einen schwarzen Hut, aber sonst nicht viel. Andere Ai-Weiwei-Fans haben Baby-Badefotos im Nachrichtendienst Twitter verbreitet, wieder andere zeigen sich in der Pose des berühmten "Denkers" von Rodin.

Es gibt aber auch frontale Nacktaufnahmen, auf denen die Botschaft an die Regierung noch durch einen erhobenen Mittelfinger verstärkt wird. Ein Bild zeigt einfach nur ein entblößtes Hinterteil in Großaufnahme.

Anzahlung ans Finanzamt geleistet

Ai liegt seit Jahren mit der chinesischen Regierung im Clinch. Im Frühjahr dieses Jahres war er festgenommen und 81 Tage lang ohne Anklage an einem unbekannten Ort verhört worden. Nach seiner Freilassung hatten ihm die Behörden Steuervergehen vorgeworfen und die Zahlung von umgerechnet rund 1,7 Millionen Euro verlangt. Ai Weiwei weist die Vorwürfe zurück und bezeichnet sie als politisch motiviert.

Unterstützer des Künstlers hatten daraufhin rund eine Million Euro gespendet, die Ai Weiwei inzwischen als Anzahlung beim Finanzamt abgeliefert hat. Er will Einspruch gegen den Behördenentscheid einlegen.

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