Katholiken trauern um Franziskus US-Bischöfe kritisieren Trump für Papstbild: "Tiefe Beleidigung"

Nachdem Trump sich mit einem KI-Bild selbst als Papst inszeniert hatte, gibt es deutliche Kritik aus der Kirche. Es wird eine Entschuldigung gefordert.
Kirchliche Vertreter haben empört auf ein Bild reagiert, das Donald Trump im Papstgewand zeigt. Das von Trump und dem Weißen Haus verbreitete Bild wurde offenbar von einer Künstlichen Intelligenz (KI) erstellt.
Für besondere Empörung sorgte das Bild bei katholischen Würdenträgern in den USA. Der Bischof von Springfield im Bundesstaat Illinois, Thomas Paprocki, sprach von einer Verhöhnung Gottes, der katholischen Kirche und des Papsttums. Er forderte Trump auf der Plattform X öffentlich zu einer Entschuldigung auf. Die Veröffentlichung des Bildes sei "eine tiefe Beleidigung", zumal die Kirche noch immer um Papst Franziskus trauere und auf die Wahl eines Nachfolgers blicke. Zur Untermauerung seiner Kritik zitierte Paprocki den Bibelvers Galater 6,7: "Täuscht euch nicht: Gott lässt keinen Spott mit sich treiben."
Bischöfe fordern: "Machen Sie sich nicht über uns lustig"
Auch die New York State Catholic Conference, in der Bischöfe des Bundesstaates zusammengeschlossen sind, äußerte sich empört. In einer Stellungnahme auf X hieß es: "An diesem Bild ist nichts Kluges oder Lustiges, Herr Präsident." Man nehme Anstoß daran, dass Trump sich in einem für Katholiken sensiblen Moment inszeniere, in dem die Kirche ihren verstorbenen Papst verabschiede und sich auf das Konklave vorbereite. "Machen Sie sich nicht über uns lustig", forderten die Bischöfe.
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Joseph Tobin, US-Kardinal und Erzbischof von Newark (New Jersey), erklärte zudem : "Leider ist das keine Überraschung." Man werde sich als Katholik in den USA an "Demütigungen" dieser Art wohl gewöhnen müssen, es werde "viele weitere Gelegenheiten" dafür geben, sagte er der "Bild".
Wenige Tage zuvor hatte der US-Präsident gescherzt, er würde gerne selbst das nächste Oberhaupt der katholischen Kirche werden. "Das wäre meine erste Wahl", antwortete er auf die Frage von Journalisten, wer seiner Meinung nach bei dem am Mittwoch beginnenden Konklave in der Sixtinischen Kapelle im Vatikan zum nächsten Papst gewählt werden sollte.
Trumps Sprecherin Karoline Leavitt wies die Kritik zurück. Der Präsident habe persönlich an der Beerdigung von Papst Franziskus teilgenommen und sei "ein überzeugter Verfechter der Katholiken und der Religionsfreiheit".