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Weg für Friedensgespräche frei - Jemen: Hoffnung auf Ende des Bürgerkriegs


Weg für Friedensgespräche frei
Jemen: Hoffnung auf Ende des Bürgerkriegs

Von dpa
Aktualisiert am 04.12.2018Lesedauer: 2 Min.
Im Jemen kämpfen die Huthis gegen die international anerkannte Regierung des Landes, die von der saudisch geführten Militärkoalition unterstützt wird.Vergrößern des BildesIm Jemen kämpfen die Huthis gegen die international anerkannte Regierung des Landes, die von der saudisch geführten Militärkoalition unterstützt wird. (Quelle: Mohammed Mohammed/XinHua./dpa)
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Sanaa/Stockholm (dpa) - Millionen notleidende Menschen im Bürgerkriegsland Jemen hoffen auf ein Ende ihres Martyriums. Eine Delegation der Huthi-Rebellen flog aus der Hauptstadt Sanaa zusammen mit UN-Vermittler Martin Griffiths zu Friedensgesprächen nach Stockholm.

Das bestätigte Huthi-Sprecher Mohammed Abdul Salam. Die Vereinten Nationen bezeichnen die Situation im bitterarmen Jemen als derzeit schwerste humanitäre Krise der Welt. Zwölf Millionen Menschen stehen nach UN-Angaben vor einer Hungersnot, alle elf Minuten stirbt ein Kind.

Man wolle die Konsultationen mit der international anerkannten Regierung des Krisenstaates in Schweden zu einem Erfolg machen, teilte der Sprecher mit. "Unsere Hände sind zum Frieden ausgestreckt". Eine offizielle Ankündigung der Vereinten Nationen zum genauen Beginn gab es zunächst aber nicht. Die Hoffnungen auf einen Durchbruch sind nach einer Reihe von Entspannungssignalen größer als bei Jemen-Treffen in der Vergangenheit.

Im Jemen kämpfen die Huthis gegen die international anerkannte Regierung des Landes, die von der saudisch geführten Militärkoalition unterstützt wird. Das sunnitische Saudi-Arabien sieht in den Rebellen einen Verbündeten seines schiitischen Erzfeindes Iran. Das Bündnis hat mit seinen Luftangriffen maßgeblich zur Eskalation des blutigen Konflikts beigetragen. Seit 2015 starben in dem Bürgerkrieg mehr als 10.000 Menschen.

Der Abreise der Huthis waren einige vertrauensbildende Maßnahmen in den vergangenen Wochen vorausgegangen. Erst am Montag waren 50 verletzte Rebellen "aus humanitären Gründen" aus Sanaa ausgeflogen worden. Ihre Behandlung im benachbarten Oman war eine Bedingung der Huthis für die Teilnahme an Friedensgesprächen. Auch ein umfassender Gefangenenaustausch zwischen Regierung und Rebellen schien bevorzustehen. Es wäre nach UN-Angaben die erste unterschriebene Vereinbarung zwischen den Konfliktparteien in dem fast vier Jahre andauernden Konflikt.

In Stockholm wird es Beobachtern zufolge auch erst einmal darum gehen, Vertrauen zwischen den Delegationen aufzubauen. Eine Reihe von Friedensgesprächen war in den vergangenen Jahren auch wegen der aufgeheizten Stimmung und gegenseitigen Schuldzuweisungen gescheitert. Ein Durchbruch in Stockholm ist Beobachtern zufolge zwar nicht außer Reichweite, gerechnet werden könne damit aber nicht. Die Vereinigten Arabischen Emirate, selbst Teil der saudisch geführten Militärkoalition, begrüßten die anstehenden Treffen als "wegweisende Gelegenheit" für eine tragfähige politische Lösung.

Große Bedeutung hat auch der Status der besonders umkämpften Hafenstadt Hudaida. Über den Küstenort am Roten Meer läuft ein Großteil des Nachschubs für die Gebiete unter Huthi-Kontrolle im Norden des bitterarmen Landes. Die heftigen Kämpfe dort waren in den vergangenen Wochen abgeflaut, nachdem auch die USA unter dem Eindruck der Affäre um den Mord am saudischen Journalisten Jamal Khashoggi bei Saudi-Arabien verstärkt auf ein Ende des Krieges gedrungen hatten.

Das UN-Welternährungsprogramms (WFP) unterstrich am Dienstag noch einmal, mit welchem humanitären Leid die Menschen im Jemen zu kämpfen hätten. "Jemen ist mitten in einer Katastrophe", sagte der Exekutivdirektor David Beasley. Von zwei Millionen schwer unterernährten Kindern seien die Hälfte für das WFP zurzeit nicht einmal zu erreichen. Im Jemen leben etwa 28 Millionen Menschen.

Nach einem Besuch vor Ort zeigte Beasley sich aber vorsichtig optimistisch, dass Bewegung in den Konflikt kommt. Bei seinen Gesprächen mit allen Seiten habe er eine gewisse Erschöpfung und eine deutlich höhere Bereitschaft zur Kooperation festgestellt.

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