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Panne: ARD verrät aus Versehen, wo Österreichs Kanzler Sebastian Kurz wohnt


Gefährliche Panne
ARD verrät aus Versehen, wo Österreichs Kanzler wohnt

Von t-online, js

Aktualisiert am 31.01.2019Lesedauer: 2 Min.
Österreichs Kanzler Sebastian Kurz: Ließ sich beim Verlassen seines Hauses filmen.Vergrößern des BildesÖsterreichs Kanzler Sebastian Kurz: Ließ sich beim Verlassen seines Hauses filmen. (Quelle: Max Rossi/reuters)
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Österreichs Kanzler Kurz zu Hause einen Brief einwerfen? Das könnte jetzt theoretisch jeder. Denn Kurz und die ARD waren beim Drehen einer Dokumentation nicht aufmerksam genug.

Die ARD macht es versehentlich jedem möglich, die Wohnadresse von Österreichs Bundeskanzler Sebastian Kurz herauszufinden. Das berichtet der "Standard" aus Wien, dessen Reporter nach eigenen Angaben in wenigen Minuten auf die Adresse kam. Dafür nutzte er Aufnahmen aus einer aktuellen "ARD"-Dokumentation über Kurz, für die er sich auch auf seinem Arbeitsweg hat filmen lassen.

Die Doku beginnt damit, dass Kurz früh morgens sein Haus verlässt und in ein Auto einsteigt, um zur Arbeit zu fahren. Der Fernsehbeitrag zeigt zwar keine Hausnummer und kein Klingelschild. Er verrät auch nicht, wo genau Kurz lebt. Die Angaben, die über Kurz’ Wohnort gemacht werden, sind vage. Zumindest der Bezirk in Wien wird aber genannt.

Abgleich mit öffentlichen Bilderdiensten

Und im Beitrag wird Kurz aus mehreren Perspektiven gezeigt, wie dem "Standard" aufgefallen ist. Dadurch ist die Umgebung gut erkennbar – Häuserzeilen, Straßen, insgesamt eine Menge Details, die den Ort identifizierbar machen.

Wer solche Aufnahmen hat, kann mit Onlinediensten wie Google Maps mit etwas Mühe und Geschick leicht die Adressen herausfinden. Diese Art der Recherche ist in den letzten Jahren immer üblicher geworden. Die Rechercheplattform "Bellingcat" nutzte etwa frei verfügbare Fotos, Videos und Satellitenaufnahmen unter anderem dafür, überzeugend herzuleiten, dass es wohl eine russische Rakete war, die 2014 das Flugzeug "MH17" über der Ostukraine abgeschossen hat. Zu diesem Ergebnis kam deutlich später auch ein internationales Ermittlerteam.


Auch t-online.de nutzt im Alltag den Abgleich von Bildmaterial mit öffentlich zugänglichen Kartendiensten, um bestimmte Angaben zu prüfen. Ein Beispiel: Als im vergangenen August eine Tankstelle bei Bologna explodierte und erste dramatische Bilder auftauchten, ließ sich mit Google Street View schnell verifizieren, dass ein bestimmtes Bild wirklich bei Bologna aufgenommen worden war, was dafür sprach, dass es sich nicht um eine Fälschung handelte.


Wie der "Standard" berichtet, habe das österreichische Innenministerium die Aufnahmen nicht überprüft. So fiel offenbar niemandem auf, dass die Szenen mehr verraten, als sie sollten. Dem Bericht zufolge ist die genaue Wohnadresse von Kanzlern in Österreich im Regelfall nicht bekannt, während es etwa kein Geheimnis ist, wo in Berlin Kanzlerin Angela Merkel lebt.

Verwendete Quellen
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