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Scharia als Grundlage: In Brunei droht Homosexuellen Todesstrafe – auch Ausländern


Durch Steinigung
Brunei führt Todesstrafe für Homosexuelle ein

Von dpa
Aktualisiert am 28.03.2019Lesedauer: 2 Min.
Hassanal Bolkiah (Archivbild): Auf Beschluss der Regierung und mit Billigung des autoritär herrschenden Sultans droht Homosexuellen in Brunei zukünftig die Todesstrafe.Vergrößern des BildesHassanal Bolkiah (Archivbild): Auf Beschluss der Regierung und mit Billigung des autoritär herrschenden Sultans droht Homosexuellen in Brunei zukünftig die Todesstrafe. (Quelle: Jeffrey Wong/imago-images-bilder)
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Im südostasiatischen Kleinstaat Brunei wird künftig gleichgeschlechtlicher Sex mit dem Tode bestraft. Paaren droht eine Steinigung wie im Mittelalter. Grundlage dafür ist die Scharia.

Trotz massiver internationaler Kritik führt der südostasiatische Kleinstaat Brunei die Todesstrafe für Homosexuelle ein. Wenn homosexuelle Partner Sex miteinander haben, droht ihnen künftig, dass sie wie im Mittelalter zu Tode gesteinigt werden. Auf Beschluss der Regierung und mit Billigung des autoritär herrschenden Sultans Hassanal Bolkiah werden die Strafgesetze entsprechend verschärft. Grundlage dafür ist die Scharia, die islamische Rechtsprechung. Betroffen sind auch Ausländer.

Bislang stehen auf homosexuelle Beziehungen zehn Jahre Haft

In der ehemaligen britischen Kolonie auf der Insel Borneo ist die große Mehrheit der etwa 500.000 Einwohner muslimischen Glaubens. Der Sultan – einer der reichsten Monarchen der Welt – regiert dort bereits seit 1967. In den vergangenen Jahren haben konservative islamische Kräfte Einfluss gewonnen. Bislang stehen auf homosexuelle Beziehungen bis zu zehn Jahre Haft. Schwule und Lesben werden seit jeher unterdrückt. Homosexualität war auch schon zu Kolonialzeiten offiziell verboten.

Vom 3. April an kann Sex zwischen Männern oder Sex zwischen Frauen nun jedoch sogar mit der Hinrichtung bestraft werden. Auch öffentliche Züchtigungen mit dem Stock sind dann möglich.

Verschärft werden auch die Strafen für Diebstahl. Künftig müssen Diebe damit rechnen, dass ihnen Hände und Beine amputiert werden. Amnesty International appellierte an Brunei, auf solch "grausame und unmenschliche Strafen" zu verzichten.


Die Bundesregierung empfiehlt in den Reisehinweisen des Auswärtigen Amt allen Brunei-Besuchern, sich mit den neuen Vorschriften vertraut zu machen. Ausdrücklich heißt es: "Einzelne Straftatbestände im Scharia-Recht betreffen auch Nicht-Muslime – insbesondere, wenn ein beteiligter Teil Muslim ist." In Brunei gab es in jüngerer Zeit mehrfach Todesurteile. Hingerichtet wurde aber schon seit Jahren niemand mehr.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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