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Geheimdienstler gestorben – er versenkte das Greenpeace-Schiff "Rainbow Warrior"


Sprengstoffangriff auf "Rainbow Warrior"
Geheimdienstler gestorben – er versenkte das Greenpeace-Schiff

Von afp
14.01.2020Lesedauer: 2 Min.
Die sinkende "Rainbow Warrior" nach dem Bombenanschlag: Verantwortlich war der französische Geheimdienst.Vergrößern des BildesDie sinkende "Rainbow Warrior" nach dem Bombenanschlag: Verantwortlich war der französische Geheimdienst. (Quelle: ullstein-bild)
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Um Proteste gegen Atomwaffentests zu verhindern, sprengte der französische Auslandsnachrichtendienst ein Schiff von Naturschützern. Ein Mensch starb. Nun ist der verantwortliche Geheimdienstchef tot.

Sein Name ist untrennbar verbunden mit der Versenkung des Greenpeace-Schiffs "Rainbow Warrior": Als Chef des französischen Auslandsgeheimdienstes DGSE war Pierre Lacoste vor knapp 35 Jahren verantwortlich für den Sprengstoffangriff auf das Schiff der Umweltschutzorganisation. Nun ist Lacoste im Alter von 95 Jahren gestorben. "Mein Vater war einfach sehr alt", sagte Lacostes Sohn an diesem Dienstag. Lacoste sei in einem Altersheim "friedlich in seinem Bett" gestorben.

Der Geheimdiensteinsatz sollte Proteste der Umweltschützer gegen französische Atomwaffentests im Südpazifik verhindern. DGSE-Kampfschwimmer brachten in der Nacht des 10. Juli 1985 im Hafen von Auckland Haftminen an der "Rainbow Warrior" an und sprengten so ein gewaltiges Loch in den Schiffsrumpf. Der Greenpeace-Fotograf Fernando Pereira ertrank damals an Bord des Schiffs.

Die von Lacoste überwachte Geheimdienstmission "Satanique" (deutsch: teuflisch) war einer der größten politischen und diplomatischen Skandale in der Amtszeit des damaligen französischen Präsidenten François Mitterrand. Lacoste verlor wegen der Affäre seinen Posten als Geheimdienstchef und auch der damalige Verteidigungsminister Charles Hernu musste zurücktreten.

Frankreich zahlte millionenschwere Entschädigungen an Neuseeland und an Greenpeace. Die Umweltschützer kauften von dem Geld die "Rainbow Warrior II", die in den Neunziger Jahren auch gegen französische Atomtests im Pazifik zum Einsatz kam.

Lacoste hatte seit 1943 in der französischen Marine gedient. 1982 wurde er zum Admiral befördert und übernahm die Leitung der DGSE. Jahre nach dem "Rainbow Warrior"-Skandal räumte er ein, dass der Einsatz "zu kompliziert, zu riskant und vor allem prinzipiell verwerflich" gewesen sei. Zugleich betonte er, dass Präsident Mitterrand das Vorgehen gegen Greenpeace damals grundsätzlich gebilligt habe. Nach seiner Zeit beim Geheimdienst startete Lacoste eine akademische Karriere.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur AFP
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