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Trumps Ex-Frau: Marla Maples als Strippenzieherin bei Gesundheitspolitik?


Trumps Ex-Frau Marla Maples
Ein Telefonat mit ihr veränderte offenbar Amerikas Kurs

Von t-online, aj

Aktualisiert am 15.07.2025 - 07:48 UhrLesedauer: 4 Min.
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Marla Maples bei den Grammy-Awards (Archivbild): Trumps Ex-Ehefrau hat bei seiner Gesundheitspolitik die Fäden gezogen. (Quelle: IMAGO/Javier Rojas/imago)
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Von einem Kreuzfahrtschiff vor Alaska aus half Marla Maples, eine politische Allianz zu schmieden, welche die Politik in den USA grundlegend verändern sollte.

Ein Telefonat von Donald Trumps früherer Ehefrau, Frau Marla Maples, soll der Auslöser für eine überraschende politische Wende in den USA gewesen sein. Der Beginn einer Neuausrichtung der US-Regierung in der amerikanischen Gesundheitspolitik. Die Hintergründe deckt eine neue Recherche des australischen Senders ABC auf.

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Marla Maples befand sich dem Bericht zufolge auf einem Kreuzfahrtschiff vor der Küste Alaskas, als sie die Nachricht erhielt, dass Trump während des Wahlkampfs nur knapp einem Attentat entkommen war. Das war im Juli 2024. Kurz darauf klingelte ihr Telefon erneut. Robert F. Kennedy Jr. war am anderen Ende der Leitung: "Ich muss dem Präsidenten eine Nachricht überbringen."

Nach den Recherchen der ABC-Sendung "Foreign Correspondent" sollte aus dem Telefonat eine Bewegung folgen, welche die Menschen in den USA zunehmend spaltet. Denn Kennedy Jr., ein ehemaliger Rivale Trumps, sitzt nun als Gesundheitsminister im Kabinett der US-Regierung und hat eine umstrittene Zeitenwende in seinem Ministerium eingeleitet.

Maples: "Ich habe ihn vor 20 Jahren kennengelernt"

"Ich habe [Kennedy] wahrscheinlich vor 20 Jahren kennengelernt. Damals engagierte er sich stark für sauberes Wasser – das war für mich eine der wichtigsten Aufgaben", sagte Maples gegenüber "Foreign Correspondent". Sie beschrieb ihre Verbindung zu Kennedy, den sie "Bobby" nennt, als enge Freundschaft, vereint durch ihre Liebe zur Natur und an einen ganzheitlichen Lebensstil.

Bei der Präsidentenwahl war der Mann aus der prominenten Kennedy-Familie zunächst als unabhängiger Bewerber angetreten. Er erhielt breite Unterstützung aus der Wellness-Community – von Influencern, Gesundheitsaktivisten und Müttern, die sich für saubere Ernährung, "Impf-Freiheit" und alternative Heilmethoden einsetzen. Diese Leute waren ursprünglich keine Trump-Befürworter.

Zwischen Kennedy und Trump hatte es öffentlich scharfe Worte gegeben – Trump bezeichnete ihn als "das dümmste Mitglied" der Kennedy-Familie. Kennedy sagte, Trump sei "aus den Fugen geraten" und nannte ihn "einen schrecklichen Menschen". Später zog er seine aussichtslose Kandidatur zurück und wechselte sogar ins Trump-Lager.

Nach dem gescheiterten Attentat auf den Republikaner Trump setzte sich Kennedy mit ihm in Verbindung – mit Maples als Vermittlerin. "Das war ein sehr kraftvoller Moment", sagte sie. "Diese Dinge lösen etwas aus." Bald darauf führten Trump und Kennedy demnach direkte Gespräche. Wochen später beendete Kennedy seinen Wahlkampf und unterstützte Trump offiziell.

Kennedy Junior ist Neffe des 1963 ermordeten Präsidenten John F. Kennedy. Sein Vater, Robert F. Kennedy Senior, war Senator, US-Justizminister und strebte ebenfalls nach dem Amt des Präsidenten. 1968 wurde er im Vorwahlkampf erschossen.

Trump war für seine Liebe zu Fastfood bekannt

Trump war vorher kein Vorbild einer gesunden Lebensweise gewesen. Berühmt war er etwa für seinen Fastfood-Konsum: Zwei Big Macs, zwei Filet-O-Fish und ein Schoko-Milchshake galten noch im Wahlkampf 2016 als seine Standardbestellung. Immer wieder zeigte er sich während des Wahlkampfes bei McDonalds, auch im Jahr 2024. Doch Maples erkannte Potenzial: "Ich hatte schon immer die Vision, dass die beiden zusammenarbeiten."

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Daraus entstand offenbar ein neues Motto und eine neue Mission: "Make America Healthy Again" (MAHA) – laut dem Bericht der ABC eine wachsende politische Kraft im Land. Im Mittelpunkt stehe eine "natürliche" Lebensweise: Verzicht auf chemische Zusatzstoffe, Ablehnung von Saatölen und Lebensmittelfarben, Förderung von Bio-Lebensmitteln und sogenannter Gesundheitsfreiheit.

Wie er die USA als Gesundheitsminister gesünder machen will, erläuterte Kennedy im vergangenen November dem Sender National Public Radio (NPR). Er habe von Donald Trump drei Aufgaben erhalten: Kennedy solle den Gesundheitsbehörden die Korruption austreiben, sie zu "evidenzbasierter Wissenschaft und Medizin" zurückführen und die "Epidemie chronischer Krankheiten" beenden. Hier lesen Sie mehr über Robert F. Kennedy.

Scharfe Kritik an Kennedys radikalen Maßnahmen

Kritisiert wird der Gesundheitsminister unter anderem wegen der Verbreitung von Verschwörungstheorien, etwa über die Corona-Pandemie, und wegen Kontakten zu rechtsextremen Politikern. Zuletzt hatten mehrere Ärztevereinigungen in den USA gegen Kennedy Jr. Klage eingereicht. Sie werfen dem Minister vor, mit dem Kurswechsel die öffentliche Gesundheit zu gefährden.

Kennedy hatte im Mai erklärt, dass die Bundesbehörden Corona-Impfungen für Kinder und Schwangere nicht mehr empfehlen werden. Im Juni hatte er zudem alle 17 Mitglieder der Impfkommission der Gesundheitsbehörde CDC entlassen und ihnen Interessenkonflikte durch finanzielle Verbindungen zu Pharmaunternehmen vorgeworfen. Kritiker werfen dem Minister im Gegenzug vor, das Gremium mit Impfskeptikern besetzt zu haben.

Auch aufgrund der aktuell schlimmen Masernepidemie mit über 1.260 Fällen in fast 40 Bundesstaaten steht der Gesundheitsminister in der Kritik. Ärzte behaupten, Kennedy Jr. habe die Gefahr durch Masern lange heruntergespielt und früher Falschbehauptungen über Impfungen verbreitet. Erst nach Hunderten Masernfällen im Land sprach sich Kennedy im April dann doch für eine Impfung aus.

"Wir sagen: Mach dich selbst wieder gesund"

Ernährungswissenschaftlerin Jessica Knurick äußerte in der ABC-Reportage scharfe Kritik. Die MAHA-Bewegung greife einfache, plakative Themen auf, die Misstrauen gegenüber Wissenschaft und Institutionen schürten: "Das lenkt von systemischen Problemen ab." Insbesondere in sozial benachteiligten Regionen fehle der Zugang zu frischer Nahrung. MAHA richte sich vorwiegend an eine weiße, wohlhabendere Zielgruppe, so Knurick.

Die nächste große Weichenstellung steht bevor: Die MAHA-Kommission, unter Leitung von Kennedy, soll bald ihren ersten nationalen Plan zur Kindergesundheit vorstellen. Für Marla Maples ist das Projekt auch persönlich bedeutsam. Sie sagte: "Wir sagen: Mach dich selbst wieder gesund."

Die US-Schauspielerin Maples stand mehrere Jahre als Ehefrau an Donald Trumps Seite. Ihre gemeinsame Tochter Tiffany wurde 1993 geboren, zwei Monate später heirateten sie. Die Ehe hielt bis 1999. Seitdem arbeitet Maples als Schauspielerin, Moderatorin und Model – und engagiert sich zunehmend in der Wellnessszene.

Verwendete Quellen

Quellen anzeigenSymbolbild nach unten

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