"Die Demokratie ist weiblich" Griechenland hat erstmals eine Präsidentin

In Griechenland gibt es zum ersten Mal ein weibliches Staatsoberhaupt. Ekaterini Sakellaropoulou wurde vom konservativen Premier Kyriakos Mitsotakis für das Amt vorgeschlagen.
Das griechische Parlament hat am Mittwoch mit großer Mehrheit die 63-Jährige Juristin Ekaterini Sakellaropoulou zur neuen Staatspräsidentin für die nächsten fünf Jahre gewählt. Damit übernimmt erstmals eine Frau den Posten. Bei einer namentlichen Abstimmung votierten 261 Abgeordnete für Sakellaropoulou, 33 enthielten sich, wie das Parlamentspräsidium mitteilte.
Premier Kyriakos Mitsotakis hatte im Januar Ekaterini Sakellaropoulou für das Amt nominiert. "Die Demokratie ist weiblich. Es ist die Zeit gekommen, erstmals eine Frau ins höchste Amt des Staates zu wählen", begründete er seinen Vorschlag.
Die Wahl der parteilosen Juristin galt als sicher: Mitsotakis' konservative Regierungspartei Nea Dimokratia vereint im 300-köpfigen Parlament mit 158 Abgeordneten mehr als die Hälfte der Stimmen auf sich. Darüber hinaus hatten auch die wichtigste Oppositionspartei, die linke Syriza unter Parteichef Alexis Tsipras, sowie eine kleinere Partei ihre Unterstützung zugesagt. Damit könnte Sakellaropoulou eine überragende Mehrheit von bis zu 266 Stimmen auf sich vereinigen, mutmaßen politische Beobachter in Athen.
Die Juristin war bisher Richterin und Präsidentin des obersten griechischen Verwaltungsgerichtshofes (STE). Das Amt legte sie ab, nachdem sie von Mitsotakis nominiert worden war. Die fünfjährige Amtszeit des amtierenden Präsidenten, Politiker und Verfassungsrechtler Prokopis Pavlopoulos (69), läuft am 13. März aus. Das Staatsoberhaupt hat in Griechenland nur repräsentative Aufgaben.
- Nachrichtenagenturen dpa, AFP