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Ankläger der Nürnberger Prozesse mahnt: "Es passiert wieder"


Benjamin Ferencz
Ankläger der Nürnberger Prozesse: "Es passiert wieder"

Von t-online, cck

Aktualisiert am 16.04.2022Lesedauer: 2 Min.
Benjamin Ferencz: "Es tut mir weh, zu sehen, dass wir so wenig aus dem Holocaust und den Gerichtsverhandlungen gelernt haben."Vergrößern des BildesBenjamin Ferencz: "Es tut mir weh, zu sehen, dass wir so wenig aus dem Holocaust und den Gerichtsverhandlungen gelernt haben." (Quelle: Everett Collection/imago-images-bilder)
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Er ist der letzte überlebende Ankläger der Nürnberger Prozesse: Benjamin Ferencz ging eins gegen Nazi-Verbrecher vor. Nun sagt er: Wir haben zu wenig aus dem Holocaust gelernt.

Als Chefankläger bei einem Nachfolgeprozess der berühmten Nürnberger Prozesse ging er gegen Verbrecher der Nazi-Zeit vor. Nun sagt US-Jurist Benjamin Ferencz mit Blick auf die Ukraine: Es passiert schon wieder – und mahnt schnelle Friedensverhandlungen an.

"Es bricht mir das Herz", sagte der 102-Jährige im CNN-Interview mit Christiane Amanpour. "Ich habe den Rest meines Lebens, nach dem Holocaust, damit verbracht, zu versuchen, eine Welt des Friedens und der Harmonie für jeden zu erschaffen." Es seien Fortschritte erreicht worden, etwa mit internationalen Strafgerichtshöfen.

"Aber zu sehen, dass es wieder passiert, sehr ähnlich…", setzt Ferencz an und sagt weiter: "Kinder werden erschossen, Häuser in die Luft gesprengt. Es tut mir weh, zu sehen, dass wir so wenig aus dem Holocaust und den Gerichtsverhandlungen gelernt haben." Er forderte einen sofortigen Waffenstillstand und eine Friedenskonferenz in den nächsten Wochen. "Ich hoffe, wir kommen bald wieder zu Verstand."

Ferencz über seinen wichtigsten Leitsatz

Ferencz sagte, er wolle noch einen wichtigen Leitsatz mitgeben, der ihn sein ganzes Leben begleite: "Wenn die Zivilisation überleben soll, muss sie sich der Rechtsstaatlichkeit zuwenden." Leider werde das heute missachtet. Der Fall liege aber klar auf der Hand: Alleine die Invasion war unrechtmäßig, es passieren dort klare Fälle von Verbrechen gegen die Menschlichkeit. "Wenn Herr Putin der Mann ist, der hinter all dem steckt, wird er es sicherlich schwer haben, den Gerichtssaal zu verlassen."

Bevor Ferencz als gerade einmal 27-Jähriger bei den Nürnberger Prozessen Geschichte schrieb, war er als US-Soldat bei der Befreiung mehrerer Konzentrationslager dabei, deckte grauenhafte Nazi-Verbrechen auf. Später setzte er sich für die Einrichtung des Internationalen Strafgerichtshofs in Den Haag ein. Über seine Erfahrungen sprach er vor einigen Monaten mit t-online. Hier finden Sie das lesenswerte Interview.

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